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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf
Autoren: Jennifer Fallon
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Kriegsgeschrei verließen Tarjanians vierzig Hüter hinter ihm die Deckung der Bäume. Gegenüber brach die hythrische Raubrotte aus dem Schutz der Baumreihe hervor, die Tarjanian so wachsam beobachtet hatte, und trieb über ein Dutzend rotfleckiger Rinder auf den Fluss zu.
    Eilends schätzte Tarjanian die Entfernung zur Grenze und erkannte, dass es knapp würde. Er drehte sich seinen Männern zu und lief eilends seinem Sergeanten Basel entgegen, der ihm im Galopp das Pferd zuführte. Sobald Tarjanian nach dem Sattelknauf haschte, ließ der Sergeant die kurze Führungsleine fallen. Tarjanian nutzte die Vorwärtsbewegung des Tiers, um sich im Laufen in den Sattel zu schwingen. Danach allerdings kostete es ihn erst einmal einige Mühe, auf dem Pferderücken zu bleiben, während seine Füße noch nach den losen Steigbügeln tasteten und er vom Sattelknauf die Zügel abwickelte.
    Im Galopp sprengte die Raubrotte des Kriegsherrn durchs Flachland zum Fluss und scheuchte das geraubte Vieh vor sich her. Tarjanian und seine Reiter, im Sattel vorgebeugt, preschten in gestrecktem Galopp schräg auf die Eindringlinge zu, um sie abzufangen. Die Hythrier wussten, dass die Hüter ihrerseits keine Grenzverletzung begehen durften. Für die rund fünfzigköpfige Rotte bedeutete der Fluss Sicherheit, und sie hatte jetzt nichts dringlicher im Sinn, als ihn zu erreichen, bevor die Hüter es verhindern konnten.
    Tarjanian holte die Schar ein, gerade als die ersten Hythrier durch die Furt in sichere Gefilde entwichen. Blindlings rannte das Vieh vorwärts; es war zu verängstigt, um durch eine Nebensächlichkeit wie einen flachen Fluss abgeschreckt zu werden. Kaum hatten die vordersten hythrischen Reiter das andere Ufer gewonnen, kümmerten sie sich nicht mehr um die Beute, sondern rissen die Pferde herum. Sie ritten durch die Furt zurück, um die Hüter aufzuhalten und somit ihren Gefährten die Flucht zu ermöglichen.
    Mit einem Mal wimmelten die beiden Scharen durcheinander, sodass sich der Gebrauch der kurzen Bogen von selbst verbot. Stahl klirrte gegen Stahl, während Tarjanian sich durchs Getümmel kämpfte und nach Damin Wulfskling Ausschau hielt. Er erspähte das blonde Haupt seines Widersachers fast im selben Augenblick, als der Kriegsherr ihn bemerkte. Scharf wendete der Hythrier sein Ross und galoppierte auf den medalonischen Hüter-Hauptmann zu.
    Tarjanian missachtete das ringsum tobende Gefecht, während er dem Kriegsherrn entgegenjagte, obwohl er -zumindest beiläufig - durchaus gewahrte, dass immer mehr Hythrier sich in die Furt zurückzogen. Mit einem Kampf schrei, der manchem Gegner das Blut in den Adern gerinnen lassen mochte, griff Damin ihn an, indem er das Langschwert mit vollendeter Geschicklichkeit schwang. Er ließ von den Zügeln ab und lenkte seinen prächtigen, goldbraunen Hengst allein mit den Knien, als Tarjanian den Hieb, dessen Wucht ihm durch den Arm bis in die Schulter fuhr, mühevoll abwehrte. Tarjanian musste sich eines zweiten, für die Knochen
    ähnlich unangenehmen Schwertstreichs erwehren, ehe er flink selbst einen mörderischen Schlag führte, gegen den sich Damin nur mit knapper Not verteidigen konnte. Laut lachte der Kriegsherr, und Tarjanian war sich darüber im Klaren, dass auch er das Gesicht, während er mit dem Hythrier die Klinge kreuzte, zu einem wüsten Grinsen verzerrte. Sie waren einander ebenbürtig und hatten ihre Kräfte schon so oft gemessen, dass ihr Schwertkampf längst als unentbehrliches Beiwerk des Viehraubs galt.
    »Diesmal hast du das Nachsehen, Rotrock«, rief Damin Wulfskling, trieb plötzlich das Ross vorwärts und entging auf diese Weise einem Hieb Tarjanians, durch den ihm, hätte er getroffen, der Arm an der Schulter abgetrennt worden wäre. Tarjanian drehte den Kopf und sah, dass unterdessen fast alle Hythrier, trotz mehrerer blutiger Wunden, die Furt durchquert hatten. Seine Männer, von denen einige gleichfalls verwundet worden waren, ritten am Flussufer wirr umher und mussten erschöpft mit ansehen, dass der Feind entfloh. Wulfskling wendete, sprengte durch die Furt, dass das Wasser hoch aufspritzte, bis sein Pferd das sichere andere Ufer erklomm, und winkte von dort Tarjanian dreist mit dem Schwert zu.
    »Das ist der Ausgleich, Rotrock.« Offenbar führte Tarjanian nicht als Einziger Buch.
    Die hythrische Raubrotte kehrte dem Fluss den Rücken zu, galoppierte fort von der Grenze, um die erbeuteten Rinder einzusammeln, johlte aus Siegesfreude und verhöhnte die
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