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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf
Autoren: Jennifer Fallon
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Schwester seine Treue Mahina schwört. Unzweifelhaft wird es wieder Meister Draco sein.«
    »Er soll als Leibwächter die Erste Schwester beschützen«, sagte R'shiel. »Dennoch ist Trayla der Hand eines Meuchelmörders zum Opfer gefallen.«
    »Das Amt des Kämpen der Ersten Schwester ist sehr schwierig auszuüben. Viele mögliche Bewerber werden durch das gebotene Zölibat abgeschreckt.«
    »Er soll also sein Amt behalten? Obschon er versagt hat?«
    Jengas Geduld schwand rasch. »Draco war zum Zeitpunkt des Anschlags abwesend, R'shiel. Trayla wähnte, sie könne einen jämmerlichen Heidenbengel allein abfertigen, deshalb hatte sie Draco aus dem Kabinett geschickt. Ist es das, was dich beschäftigt?«
    »Nein, ich habe bloß aus Neugierde gefragt.«
    »Dann komm zur Sache, Kind. Ich muss mich meinen Pflichten widmen. Es gilt einen Mörder zu hängen, ich muss Briefe schreiben und Befehle erteilen ...«
    »Und verbannte Hauptleute, die Traylas Ungnade auf sich gezogen haben, nach Hause rufen?«, fragte R'shiel voller Hoffnung.
    Jenga schüttelte den Kopf. »Ich kann unmöglich die Weisungen einer Ersten Schwester widerrufen, R'shiel.«
    »Die vorherige Erste Schwester ist tot.«
    »Daraus folgt nicht, dass ich die Welt nach meinem Belieben umkrempeln kann.«
    »Aber es bedeutet, Ihr könnt nach Eurem Gutdünken die Zusammensetzung des Hüter-Heers bestimmen«, widersprach R'shiel. Sie bot ihr schönstes, einnehmendstes Lächeln auf. »Bitte, Hochmeister Jenga, holt Tarja heim.«
2
    Ausgestreckt lag Tarjanian Tenragan auf dem feuchten Untergrund und spähte hinaus in die weite, kahle Ebene, die vor ihm lag. Vom Regen des Vormittags roch das Erdreich noch feucht; der aufdringliche Duft zahlloser Wildblumen kitzelte seine Nase und reizte ihn zum Niesen. Allein der ferne Ruf eines Falken, der gemächlich im lauen Aufwind kreiste, störte die Ruhe des frühen Nachmittags. Der Regen hatte die Feuchtigkeit erhöht, aber nichts getan, um die Hitze zu lindern. Schweiß tränkte das Leinenhemd, das Tarjanian unter dem weichen Lederwams trug, und juckte lästig auf dem Rücken.
    Voraus verlief die Grenze zwischen Medalon und Hythria. Eine Kennzeichnung gab es nicht, lediglich eine flache Furt durch ein steiniges, namenloses Gewässer, das jeder, die Medalonier ebenso wie die Hythrier, nur den Grenzfluss nannten. In regloser Angespanntheit lauschte Tarjanian. Nach vier Jahren des ewig gleichen Spiels wusste er, dass sich irgendwo vor ihm eine hythrische Raubrotte befand.
    Plötzlich durchbrach etwas die Stille. Er blickte über die Schulter und sah Gawn zielstrebig näher kommen; sein neuer roter Waffenrock hob sich auffällig gegen die braune Landschaft ab. Genauso gut könnte er sich eine Zielscheibe auf die Brust malen , dachte Tarjanian erbost.
    Sobald Gawn ihn erreichte, packte Tarjanian ihn am Arm und zog ihn unsanft neben sich auf die Erde nieder.
    »Ich habe Euch geraten«, fauchte er ihm zu, »den verdammten Rock abzulegen!«
    »Auf meine Heerestracht bin ich stolz, Hauptmann. Ich bin Hüter. Ich krieche nicht aus Furcht vor Barbaren durchs Gras.«
    »Wenn Ihr in dieser Gegend am Leben bleiben wollt, solltet Ihr es tun«, erwiderte Tarjanian verstimmt. Er verwahrte seinen roten Waffenrock, so wie es auch alle übrigen Männer mit Ausnahme von Gawn hielten, in der Satteltasche. Stattdessen trug er ein altes Hemd sowie Beinkleid und Wams aus verschlissenem, geschmeidig gewordenem Leder. Das war schwerlich die passende Gewandung für einen Tanzabend in der Zitadelle, aber einem hythrischen Pfeil im Leib weitaus vorzuziehen. Zerstreut streifte Tarjanian sich einen neugierigen Käfer ab, der sich zur Besichtigung seines Unterarms entschlossen hatte, und richtete, Jenga verfluchend, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Furt. Gawn war bloß einer von vielen frisch ernannten, halsstarrigen Hauptleuten, die Jenga während der vergangenen vier Jahre in den Süden geschickt hatte. Er entsandte sie an die Grenze, damit sie Kampferfahrung sammelten. Tatsächlich überlebte die Mehrheit. Bezüglich Gawns hegte Tarjanian allerdings Zweifel. Nach fast zwei Monaten im Grenzsicherungsdienst klammerte er sich noch immer an die überlieferten Gewohnheiten des Daseins in der Zitadelle.
    »Worauf warten wir?«, fragte Gawn mit einer Stimme, die man im schwachen Wind sicherlich gefährlich weit hören konnte.
    Tarjanian warf ihm einen bösen Blick zu. »Welcher Tag ist heute? Und sprecht leiser, zum Donnerwetter!«
    »Vierzehnter Faberon«,
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