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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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stieg ein aufgebrachter Schwarm Karibus hoch. Etwas musste sie aufgeschreckt haben. Vom Waldrand her gellte ein nach Hunger gierendes Knurren rüber. Während er die Rechte zur Faust zusammenschloss, spreizte er die Finger seiner Linken und formte eine Klaue. Das Fleisch begann zu kribbeln, die feinen Härchen seines Armes richteten sich auf.
    Aus dem cirka zwanzig Yards, entfernten Buschwerk brach etwas aus. Ein großes, sich auf allen Vieren fortbewegendes Tier, welches sich trotz seiner Masse erstaunlich schnell fortbewegte.
    Der Aborigini rührte sich nicht. Verharrte reglos da und schien in einen lebensmüden Tagtraum versunken.
    „Junge! Nicht doch!“ David verstärkte seine Bemühungen. Die ersten Lichtlinien bildeten sich und schlossen sich zu einer transparenten Struktur zusammen. „Mach schon...“ Seine Augen wanderten von der gerade angewandten Magie zu der, seine Nerven zerreißenden Szene.
    Das Untier hatte den Baumspielenden fast erreicht. Selbst aus der Entfernung waren die aufblitzenden Zähne zu erkennen. Zähne, die dazu gemacht waren, sowohl Fleisch, als auch Knochen zu durchtrennen.
    „Mein Gott!“
    Es setzte zum Sprung an. Die Magie war noch nicht voll ausgebildet, er konnte nicht eingreifen und neigte sein Haupt zur Seite hin weg – ersparte sich den Anblick – konzentrierte all sein Denken nur mehr auf die Waffe, welche nach einer nicht enden wollenden Zeitperiode, endlich fertig gestellt war und zum Einsatz kommen konnte. Für den Lebensmüden jedoch zu spät. Er versuchte die sich um sein Herz legende Bitterkeit abzuschütteln und stellte sich auf den folgenden Kampf ein.
    Jemand tippte ihm auf die Schulter, und brachte das vor Bitterkeit erstickende Herz beinahe zum Stillstand. David warf sich zurück, legte an ... und sah sich seinem seltsamen Begleiter gegenüber. „W...was zum ...“ Er drehte den Kopf in Richtung des erwartenden Blutbades und musste zu seinem großen Erstaunen feststellen, dass das einzige Blut von dem Untier stammte. Es lag, alle Viere von sich gestreckt, im durch die eigenen Körperflüssigkeiten gebildeten Schlamm und lockte bereits die ersten Fliegen an. David kratzte sich ratlos am Hinterkopf. Die Blicke der beiden Männer trafen sich.
    Der alte Aborigini wirkte so gelassen, als hätte er soeben ein gutes Buch gelesen. „Was hast du da am Arm?“, fragte er und zeigte auf die durch Magie entstandene Geisterwaffe.
    „Eine Armbrust“, erklärte ein verdutzter Dämonenjäger, dem dieser Augenblick noch lange im Gedächtnis verweilen würde. „Wie ... ähm?“
    „Später“, antwortete der Alte und wandte sich dem Schulgebäude zu, aus dem plötzlich Schüsse aufklangen. „Die Zeit ist verraucht, wenn du deine Freunde noch retten willst, müssen wir es mit ihrem König aufnehmen.“
    David wusste was das zu bedeuten hatte. „Er hat sich gut vorbereitet“, flüsterte er und durchlebte den Tag, an dem er das erste Mal einen Fuß auf diesen Kontinent gesetzt hatte, erneut.

    *

    Eine Vielzahl der Leute schüttelte bei seinem Anblick belustigt den Kopf. Andere nahmen seine Anwesenheit mit verwirrter, oftmals ratloser Miene hin und fragten sich warum manche Spinner überhaupt erst in dieses Land gelassen worden.
    Zugegeben, er strahlte in seinem langen braunen Mantel, der so oft geflickt worden war, das jeder Obdachlose ein besseres Erscheinungsbild lieferte, nicht gerade Vertrauen aus – aber das äußere Erscheinungsbild war ihm von jeher egal. Was zählte waren andere Werte – dazu zählten auch die zahlreichen magischen Utensilien, denen er einen Großteil der geschüttelten Köpfe überhaupt erst zu verdanken hatte. Was nicht in den großen, auf Rollen gelagerten Koffer passte, musste halt auf den Rücken geschnallt werden.
    Wie schon etliche Male zuvor huschte sein bärtiges Gesicht zu der großen, im Zentrum des Airports hängenden Uhr. Das unermüdliche Voranschreiten der Zeiger, besserte seine ohnehin schon schlechte Laune keineswegs. Seine Augen tasteten sich durch die unzähligen Körper und befanden sich auf der stetigen Suche nach dem Mann, dem er den unbequemsten Reisetrip seines Lebens zu verdanken hatte.
    „Furchtbar diese Wartezeit, nicht wahr?“
    Er drehte sich überrascht zur Seite. Der Typ, der ihn angesprochen hatte, trug einen schneeweißen Anzug, welcher im krassen Gegensatz zu seiner dunklen Haut, wie den langen zu Rasterzöpfen geflochtenen Haaren stand. „Sie müssen grade erst angekommen sein“, flachste er und streckte ihm,
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