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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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würde ihre Mutter vom Feuer erfasst und verbrannt werden.
    Sie drehten sich im Kreis. Ich sah, dass sich auf Dagmars Stirn das dritte Auge abzeichnete, konnte allerdings nicht erkennen, ob sie die Augen offen oder geschlossen hielt, weil die Bewegungen zu schnell geführt wurden.
    Deshalb musste ich sie durch mein Rufen ablenken.
    »Harry ist frei!«
    Sie hatte es gehört, denn sie drehte den Kopf, wurde aber weitergezogen, und die Zwillinge dachten nicht daran, sie loszulassen. Sie schrien, sie bewegten sich im Feuer, sie tobten und hatten dabei ihren mörderischen Spaß.
    »Die Mutter wird brennen, die Mutter wird brennen...!«
    Es war schlimm, das zu hören. Ich überlegte, wie ich Dagmar helfen konnte, deren Kleidung noch nicht von den Flammen erfasst worden war. Lange konnte es nicht mehr dauern, denn so viel Geduld hatten die Zwillinge nicht.
    Harry Stahl hielt es nicht mehr aus. Seine Hände waren noch gefesselt. Er konnte nicht im Hintergrund stehen bleiben und abwarten, bis sich etwas getan hatte.
    »Ich komme zu dir, Dagmar!«, brüllte er und startete, ohne ihr eigentlich helfen zu können. Alles wies darauf hin, dass er mit ihr in den Flammentod gehen wollte...
    ***
    Ich war einfach zu weit weg, um ihn aufhalten zu können. Es war auch nicht mehr möglich, ihm den Weg abzuschneiden. So sah ich zu, wie er zu den Frauen hinrannte und sich mit seinen auf dem Rücken gefesselten Händen einfach gegen sie warf.
    Er prallte gegen sie wie ein wuchtig gestoßener Rammbock. Dem hatten auch die Frauen nichts entgegenzusetzen, denn die Wucht des Aufpralls riss alle drei von den Beinen.
    Plötzlich sackten sie zusammen, sie bildeten auf dem Boden ein Knäuel aus Körpern, aber damit war das verdammte Feuer nicht gelöscht. Hüfthoch tanzten die Zungen weiter und bildeten um die Körper herum ein Gefängnis.
    Zwei schnellten hoch!
    Die Zwillinge hatten sich gelöst. Plötzlich sah ich ihre Gesichter, und der Triumph darin ließ darauf schließen, dass sie sich bereits als Siegerinnen sahen.
    Bisher hatte ich nicht eingreifen können, jetzt sah die Sachlage anders aus. Aber sie wurde auch brisanter, denn Isa und Irene kontrollierten die Flammen.
    Sie hatten ihre Arme hochgerissen. Dagmar und Harry versuchten, innerhalb des Feuerkreises auf die Füße zu kommen. Wären Harry’s Hände nicht gefesselt gewesen, hätten sie es bestimmt längst schaffen können, aber so behinderten sie sich gegenseitig.
    Dann bewegten sich die Flammen auf die Mitte des Kreises zu. Sie sahen aus, als würden sie sich verneigen, aber das täuschte. Sie beugten sich nur nach vorn, um Nahrung zu bekommen, die auf dem Boden lag. Den Zwillingen taten sie nichts, sie schauten mit den Oberkörpern aus den Flammen hervor.
    Triumph malte sich auf ihren Gesichtern ab. Sie hatten es geschafft. Sie waren wieder die Sieger geblieben. Bis ihr Ausdruck sich verflüchtigte, denn plötzlich sahen sie sich einem Feind gegenüber, und das war ich.
    Ich war bei ihnen, ich war sogar verdammt nahe, und ich hatte meine Beretta gezogen.
    Sie waren keine Geister mehr. Sie hatten ihre dämonisch gelenkte Feinstofflichkeit aufgegeben, sie verließen sich nur auf das Feuer, aber sie selbst hatten diese relative Unbesiegbarkeit verloren.
    Genau das nutzte ich aus!
    Es fiel mir nicht leicht, beileibe nicht, aber ich sah auch keine andere Möglichkeit mehr.
    Ob es Isa oder Irene war, auf deren Kopf ich zielte, wusste ich nicht. Jedenfalls tat ich das einzig Richtige in meiner Lage, ich drückte ab.
    Das geweihte Silbergeschoss hieb mitten in das Gesicht der jungen Frau hinein. Ich hatte mich davon gelöst, dass es eine völlig normale Frau war.
    Über der Nase wurde es zerrissen. Eine tiefe Wunde entstand. Das Gesicht war zu einem Zerrbild des Schreckens geworden. Eine helle Masse und auch Knochensplitter waren für einen Moment zu sehen, dann geriet der zweite Zwilling in mein Gesichtsfeld.
    Wieder feuerte ich.
    Abermals traf die Kugel in das Gesicht!
    Diesmal weiter unten. Der Mund, das Kinn und der meiste Teil der Nase flogen einfach weg. Gleichzeitig drehte sich die Gestalt in der Bewegung zur Seite und verschwand aus meiner Augenhöhe wie die erste.
    Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich um meine Freunde kümmern konnte. Es war nicht mehr nötig, denn sie hatten sich schon selbst aus der Gefahrenzone gerollt. Ihre Kleidung war angesengt, und Dagmar Hansen schlug mit beiden Händen gegen Harry und auf sich ein.
    Sie lebten, es ging ihnen gut, aber was
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