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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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sagen?«
    »Nein. Aber ich kann mich auch nicht in sie hineinversetzen. Ich kenne ihre verdammten Pläne nicht. Genau das macht mir zu schaffen. Klar, sie wollen mich umbringen, aber was haben sie davon?«
    »Rache.«
    »An mir?«
    »Ja, denn du hast ihnen schon damals im Wege gestanden. Diese Penelope wollte sie zu den Psychonauten bringen, und genau dagegen haben sie sich gewehrt. Vielleicht befürchten sie, dass du jetzt wieder das Gleiche tun könntest.«
    »Unsinn, John. Ich habe nie an sie gedacht. Ich habe sie überhaupt nicht gekannt, und ich wusste nicht mal, dass es sie gibt. Mir war auch unbekannt, dass ich schon mal gelebt habe. Das hat man mir damals nicht klar gemacht, als man mich entführte und dafür sorgte, dass mein drittes Auge erschien.«
    »Dann weißt du es jetzt.«
    »Klar, John, und ich hoffe auch, dass es meine einzige Wiedergeburt gewesen ist.«
    »Das kann man nie wissen.«
    »Hör auf, ich bin nicht du.«
    Vor uns begann es zu schimmern. Wir rollten in eine Mulde hinein, auf deren Grund es sehr kalt war. Dort hatte sich über die Feuchtigkeit ein Eisfilm gelegt.
    Problemlos rollten wir darüber hinweg, dann führte die schmale Straße wieder in die Höhe, und wir hörten plötzlich die Stimme der Zwillinge im Wagen.
    Zuerst nur ein leicht schrilles Kichern. Es konnte der Ausdruck einer gewissen Freude sein. Zudem wollten sie uns beweisen, dass sie da waren.
    Dagmar war vom Gas gegangen. Wir fuhren jetzt so langsam, als wollte sie den BMW ausrollen lassen.
    »Noch sind wir nicht am Ziel!«, sirrte es um unsere Ohren.
    »Verdammt, dann sagt, wo wir hinmüssen!« Dagmar war wütend. Sie umklammerte das Sportlenkrad so hart, als wollte sie es eigenhändig zerbrechen.
    »Achtet auf den Feldweg!«
    »Wann kommt er?«
    »Gleich. Er führt nach links. Ihr werdet an seinem Ende ein Haus sehen. Da müsst ihr hin...«
    Wir hörten das erneute Kichern, und danach nichts mehr. Sie hatten alles gesagt, was wichtig war, und sie hatten nicht gelogen. Schon sehr bald erschien an der linken Seite der Straße die schmale Einmündung des Feldwegs, der zumeist von Traktoren befahren wurde.
    Dagmar Hansen war ziemlich angespannt und fuhr jetzt sehr langsam, damit wir uns mit der Umgebung vertraut machen konnten. Viel gab es nicht zu sehen. Da war der schmale Weg, der sich vom übrigen Weiß der Landschaft kaum abhob, aber wir sahen an seinem Ende das Ziel, eben das besagte Haus.
    Als solches konnte man es kaum bezeichnen, denn schon aus der Distanz war zu erkennen, dass es sich mehr um eine Hütte handelte. Davon gab es auf den Feldern immer wieder welche. Sie dienten als Zwischenlager für Heu und Getreide.
    »Perfekte Umgebung, in die wir fahren«, kommentierte Dagmar bissig. »Hier können sie schalten und walten, denn hier stört sie niemand. Wirklich super.«
    Ich hatte damit gerechnet, dass sich die Zwillinge wieder meldeten, doch sie hielten sich zurück und warteten einfach nur ab, denn jetzt waren wir am Zug.
    Ich schaute aus dem Fenster, so gut es möglich war. Es gab niemand, der uns beobachtete. Kein Mensch zeigte Interesse für die alte Bude, abgesehen von uns.
    Allmählich rückte sie näher. Der Weg war uneben. Dagmar fuhr einmal zu schnell. Die Reifen rutschten auf einem glatten Stück weg, aber sie bekam den BMW wieder in den Griff, und das kurze Schlittern war dann auch vorbei.
    Schließlich war nichts mehr von einem Weg zu erkennen. Wir rollten auf der schmutzigen Schneefläche aus und hörten noch das Knirschen unter den Reifen, als kleine Eiskristalle zerdrückt wurden.
    Dann hielten wir an.
    Neben uns stand ein großes Ackergerät. Es wurde von einer großen Plane abgedeckt, auf der ebenfalls Schneereste lagen, die sie an einigen Stellen eingedrückt hatten.
    Im Winter, wenn der Schnee liegt, dann veränderte sich auch die Umgebung. Genau diesen Eindruck bekam ich hier auch. Ich hatte das Gefühl, die Stille fühlen zu können, aber ich merkte zugleich, dass sie trotzdem anders war als die winterliche Stille, die ich kannte. Auf mich wirkte sie beklemmend.
    Beide drückten wir möglichst leise die Wagentüren zu. Hoch über unseren Köpfen segelten zwei Graureiher hinweg, und ich glaubte sogar, die Flügelschläge zu hören.
    Dagmar ging um den Wagen herum, um an meine Seite zu gelangen. Ihre Schritte verursachten im hart gefrorenen Schnee knirschende Geräusche. Sie hatte den Kragen der Jacke hochgestellt, so dass der kalte Wind nicht mehr ihren Nacken traf.
    »Sollen wir?«
    »Ich gehe
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