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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück
Autoren: Julie Kenner
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stemmte meine Hände in die Hüften und starrte ihn an. »Nein, Stuart, das habe ich noch nicht. Ich war damit beschäftigt, in letzter Minute ein Abendessen für deine Gäste zu organisieren.«
Er sah vom Fenster zu mir und dann wieder zum Fenster. »Mit den Kindern alles in Ordnung?«
»Keiner befand sich in der Nähe, als es kaputtging«, schwindelte ich.
»Wo ist Tim?«
»Im Bett«, antwortete ich. »Es geht ihm gut. Es geht uns allen gut.«
Er betrachtete mich eine Minute länger und strich mir dann eine Locke hinter das Ohr. Als er meine Schläfe streichelte, zuckte ich zusammen.
»Das nennst du gut?«
Ich atmete langsam aus. Ich wusste nicht, ob ich vom Glas oder von dem Dämon verletzt worden war. »Es ist nur ein kleiner Kratzer«, meinte ich leichthin. »Nichts Großes.«
»Es hätte dich ins Auge treffen können.«
Ich zuckte die Schultern. Es hätte noch wesentlich Schlimmeres passieren können.
Er drückte meine Hand. »Es tut mir wirklich leid wegen heute Abend. Ich hatte ja keine Ahnung, dass du hier ein Katastrophengebiet evakuieren musst, während du das Essen kochst. Soll ich dir irgendwie helfen?«
Ich war vielleicht etwas verärgert über ihn gewesen, doch das verschwand bei seinen Worten auf einen Schlag. »Ich habe alles unter Kontrolle«, sagte ich. »Geh nur und mach das, was du noch machen musst. Du bist schließlich heute Abend derjenige, der im Mittelpunkt steht.«
Er zog mich in seine Arme. »Ich bin dir wirklich dankbar. Ich weiß, dass ich es dir erst in letzter Minute gesagt habe, aber ich bin mir sicher, dass es sich lohnen wird.«
»Spenden für deine Kampagne?«
»Vielleicht. Aber ich hoffe auch auf eine andere Art der Unterstützung. Zwei Staats- und zwei Bundesrichter – das bedeutet viel Einfluss und Macht.«
»Warum sollten sie auch nicht von dir beeindruckt sein?«, fragte ich und legte den Kopf zurück, um ihn anzusehen. »Du bist wirklich fantastisch.«
»Du bist fantastisch«, flüsterte er mit dieser sanften Stimme, die er nicht benutzen sollte, wenn er nicht vorhatte, mich auf der Stelle zum Bett zu tragen. Seine Lippen pressten sich auf die meinen, und einige süße Sekunden lang vergaß ich Dämonen, Dinnerpartys, Rigatoni und –
Die Häppchen!
Ich riss mich los. »Der Ofen!«, murmelte ich. »Ich muss die Häppchen herausholen.« Schließlich konnte ich einem Bundesrichter keine verbrannten Miniquiches vorsetzen. Das würde bestimmt sowohl gesellschaftlich als auch politisch Selbstmord bedeuten.
»Das übernehme ich. Und dann muss ich irgendwie dieses Fenster abdecken, es soll nämlich heute noch regnen.« Er betrachtete mich aufmerksam von Kopf bis Fuß. »Ich bin schon fertig, aber du musst dich noch umziehen. Sie werden bald hier sein, mein Schatz.«
Als ob ich das hätte vergessen können.
    Noch auf der Treppe zog ich mein T-Shirt und meinen BH aus und joggte dann im ersten Stock den Gang zur Schlafzimmertür entlang. Dort warf ich achtlos die Kleidungsstücke auf den Boden und riss mir meine verschwitzte Jogginghose vom Leib. Ich kickte das Bündel Klamotten beiseite und stürzte mich auf das Outfit, das ich bereits vor einer Weile auf das ungemachte Bett gelegt hatte. Für den Abend hatte ich mich für ein hübsches Sommerkleid mit Blumenmuster entschieden. Ich hatte es zu Beginn des Sommers erstanden (im selben Geschäft hatte es für Allie einen neuen Badeanzug und Shorts gegeben und für Timmy ein paar T-Shirts). Mit seinem eng anliegenden Oberteil, der schmal geschnittenen Taille und dem weich fließenden Rock wirkte es sowohl festlich als auch recht sexy Da ich mein Leben hauptsächlich in T-Shirts, Jeans oder Jogginghosen verbrachte, bot eine Party wie diese eine der wenigen Gelegenheiten, ein so hübsches Kleid einmal tragen zu können.
    Ein Auge ständig auf dem Digitalwecker neben dem Bett, schlüpfte ich hastig in ein Paar hellblaue Mules, strich mir kurz mit einer Bürste durch die Haare und trug dann noch etwas Wimperntusche auf. Fertig.
    So schnell war ich normalerweise nicht angezogen, aber heute stand einiges auf dem Spiel, und das Ganze dauerte weniger als drei Minuten. Doch selbst das war noch zu lang gewesen. In derselben Sekunde, in der ich außer Atem in der Küche ankam, wusste ich auch schon, dass ich zu lange gebraucht hatte. Viel zu lange.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte mich Stuart. Er stand vor der offenen Speisekammer und blickte hinein. Sein Gesicht war von meinem Platz aus nicht zu sehen.
    Der Klang seiner Stimme half mir leider
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