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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)
Autoren: Jim C. Hines
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das Leben gerettet«, erwiderte die Herzogin.
    »Und wir sind dankbar für seine Hilfe und sein Opfer.« Sie nahm die Rose von Gerta und hielt sie leicht in Händen. Das Glas fühlte sich warm an. »So wie wir Speas Elan für seine Hilfe dankbar sind. Aber Ihr habt Euch für Eure Verbrechen gegen Lorindar nie verantwortet, und ich werde nicht zulassen, dass Ihr meine Familie noch einmal bedroht.«
    Die Herzogin hatte dieses Portal geöffnet in der Erwartung, Prinz Jakob entgegenzunehmen. Als Danielle die Rose in das Loch fallen ließ, ging sie von der Kapelle ins Reich der Herzogin über. Diese reagierte augenblicklich, indem sie so laut in die Hände klatschte, dass Danielle zusammenfuhr. Die Rose zersprang.
    »Das war ein Fehler!«, flüsterte Gerta.
    Licht strömte aus dem zerbrochenen Glas und badete die Herzogin in Rot und Orange. »Was ist das?«
    »Ein Sonnenaufgang, Euer Hoheit«, sagte Danielle. »Eingefangen im Spiegel durch Gertas Zauberkunst und freigelassen durch Eure eigene Hand.«
    Die Herzogin erstarrte.
    »Vor sechshundertvierundzwanzig Jahren nach sterblicher Zeitrechnung verurteilten Euch die Herrscher von Elfstadt für Eure Verbrechen zum Tode.« Trittibar sprach förmlicher, als Danielle es je gehört hatte. »Dieses Urteil wurde nie aufgehoben, obschon der König versprach, Euren Tod hinauszuschieben bis zu dem Tag, da Ihr einen letzten Sonnenaufgang als freie Frau sähet. Dieser Fall ist nun eingetreten und bezeugt.«
    Die Wut der Herzogin brannte jede Spur von Menschlichkeit in ihrem Gesicht hinweg. Ihr weißes Haar wirbelte herum, als wäre es in einen Mahlstrom geraten. Rauch und Flammen tanzten über ihre Haut. Der Boden bewegte sich, als würde die gesamte Kapelle hindurchgesogen. Mit gekrümmten Fingern griff die Herzogin nach oben …
    Das Loch im Boden verschwand. Vater Isaac küsste das Kruzifix an seiner Halskette. »Ich gehe davon aus, dass Eure Unterhaltung beendet war?«
    Danielle machte einen Schritt zurück und hielt sich an Armands Arm fest. Ihr Mann schien fast so erschüttert wie sie selbst zu sein: Sein Gesicht war bleich, und selbst durch den Ärmel seines Hemds konnte sie seinen Pulsschlag spüren.
    »Ich habe bereits Befehl geben lassen, die Anzahl der Wachen zu erhöhen«, sagte Talia. »Gerta und Isaac sollten auch die Abwehrzauber um den Palast herum verstärken.«
    »Kluge Vorsichtsmaßnahmen«, lobte Trittibar. »Aber ich vermute, die Herzogin wird dringendere Anliegen als Rache haben. Der Herr und die Herrin von Elfstadt sind sich in nur wenigem einig, aber die Herzogin hat sie beide zum Narren gehalten und gedemütigt. Ich habe keinen Zweifel, dass sie das Ende dieses Jahrhunderte alten Handels wahrgenommen haben.« Er verbeugte sich vor Danielle und Armand. »Elfstadt wird in Eurer Schuld stehen.«
    »Ebenso wie in Eurer«, meinte Danielle lächelnd. Ob diese Schuld reichen würde, um Trittibar seine frühere Stellung als Botschafter wieder einzubringen, konnte sie nicht sagen, aber sie beabsichtigte, Elfstadt dazu zu drängen. Es war nur eines von vielen Themen, die sie erörtern wollte; die übrigen beinhalteten unter anderem, Malindars Vertrag zu überdenken und Jakob zu Besuch an die Elfenhöfe zu schicken, wenn er älter war, damit er ihre Gepflogenheiten kennenlernte – aber erst, wenn die Herzogin keine Bedrohung mehr darstellte.
    Sie sah zu, wie Trittibar die Kapelle verließ, und wandte sich dann an Vater Isaac. »Nun klärt mich doch bitte auf: Was sind die Formalitäten zur Annullierung einer Ehe?«

*
    Palastangelegenheiten hielten Danielle für den Rest des Tages auf Trab. Es war schon deutlich nach Eintritt der Dunkelheit, ehe sie sich wegstehlen konnte, um ihrem Mann zu helfen, Jakob ins Bett zu verfrachten. Nicolette hatte ihn schon bettfertig gemacht, aber seit seiner Rückkehr aus Allesandria bestand er darauf, seine Mutter und seinen Vater zu sehen, bevor er schlafen ging. Es war ein Verlangen, dem Danielle nur allzu gern nachkam, besonders an diesem Abend.
    Nachdem Jakob endlich ins Bett gebracht war, schlüpfte sie leise mit Armand auf den Flur.
    Er bot ihr den Arm an. »Wie war Euer Tag, Königin Danielle?«
    »Sehr lang, König Armand.« Danielle brachte ein müdes Lächeln zustande, als sie sich bei ihm einhakte. »Ich habe einen Streit zwischen der Elfenkirche und der Kirche des Eisernen Kreuzes geschlichtet, mich mit Lord Garbarin von Eastpointe wegen der Vermählung seiner Tochter getroffen …«
    »Ist das nicht die, die mit einem Zwerg
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