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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)
Autoren: Jim C. Hines
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Teil des Handels eingehalten. Danielle kannte die Geschichten über Sterbliche, die in einen Elfenhügel gerieten und in deren Reich verloren waren. Sie konnten jahrelang herumwandern und bei ihrer Rückkehr feststellen, dass nur ein einziger Tag verstrichen war. Die Zeit zu manipulieren war schwierig, aber innerhalb der Fähigkeiten der Herzogin. Jakob würde nach einem halben Jahr zurückkommen, aber er wäre vielleicht um Jahre gealtert. Nach so langer Zeit in der Obhut der Herzogin hätte er nur noch wenig oder gar keine Erinnerung mehr an sein Menschenleben.
    »Ich erinnere mich an unsere Bedingungen.« Danielle verschränkte die Arme. »Ihr habt so viel Interesse an meinem Sohn an den Tag gelegt. Ich wollte, dass Ihr zu den Ersten gehört, die die Neuigkeit erfahren.«
    »Welche Neuigkeit?« Vorsicht verlieh ihrer Frage Nachdruck.
    »Gestern Abend, in dieser Kapelle, wurde mein Sohn Jakob mit Prinzessin Rose Gertrude Curtana von Allesandria vermählt.«
    Gerta trat vor und hob die Hand, sodass alle den goldenen Ehering sehen konnten.
    »Eine … interessante Verbindung«, sagte die Herzogin. »Aber sein Vater war bei der Wahl seiner Braut ja genauso wagemutig. Hätte ich es gewusst, hätte ich dem Jungen ein Geschenk geschickt.«
    »Mann, nicht Jungen.« Danielle warf Armand einen Blick zu; dieser nickte. »Gemäß den Gesetzen Lorindars ist mein Sohn, sobald einmal verheiratet, offiziell ein Mann. Da unsere Abmachung nur so lange galt, bis Jakob erwachsen ist, hat diese Abmachung jetzt keinen Bestand mehr. Lorindar dankt Euch für Eure Hilfe.«
    Das Kältegefühl, das darauf folgte, war so greifbar, dass Danielle damit rechnete, Frost aus dem Loch aufsteigen zu sehen. Sie und Armand hatten lange Stunden damit zugebracht, diesen Schachzug mit Febblekeck und Trittibar zu besprechen. Beide waren mit dieser Auslegung von Menschen- und Elfengesetzen einverstanden, aber es ließ sich unmöglich vorhersehen, wie die Herzogin reagieren würde. Danielle warf einen Blick auf Talia, deren Hände in den Ärmeln verschwanden. Falls die Dinge sich schlecht entwickelten, würden Messer mit Silberklingen in das Loch fliegen, bevor jemand auch nur mit den Augen blinzeln konnte.
    Die Herzogin streckte einfach die Hand aus und spreizte die Finger, als suchte sie nach etwas Unsichtbarem. Gemäß Trittibar hätte die Herzogin, hätten sie sich innerhalb der Grenzen Elfstadts befunden, den Moment gespürt, in dem der Handel erfüllt wurde. Aber Jakob war in Menschenland vermählt worden, beschirmt von Vater Isaacs Magie.
    Die Herzogin neigte grüßend den Kopf. »Gut gemacht, Königin Danielle. Vielleicht ist Euer Elfenblut ja stärker, als mir klar war.«
    »Vielleicht«, erwiderte Danielle ausdruckslos.
    »Seid auf der Hut! Eines Tages wird Jakob die Sicherheit Eures Palasts verlassen, und wer weiß, worauf er dann trifft. Eure Geschichten erzählen von denen, die von der Schönheit der Elfenmagie angelockt wurden, von Männern, die der farblosen Banalität Eurer Welt den Rücken kehren, um sich unserer anzuschließen.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Armand leise.
    »Ganz und gar nicht, König Armand. Bloß eine Warnung. Ihr habt unsere Gastfreundschaft ja selbst kennengelernt. Wenn schon Ihr nicht widerstehen konntet, welche Chance wird er dann haben?« Sie hielt kurz inne, bevor sie hinzufügte: »Ich könnte ihn lehren, sich zu beschützen …«
    Gerta trat an den Rand des Lochs. »Ich bin mehr als imstande, meinen Gatten zu beschützen.«
    Die Herzogin lachte. »Kind, du schmeichelst dir selbst, wenn du glaubst, du hättest die Mittel, ihn aus meinem Einflussbereich fernzuhalten. Deine Macht ist nur ein Schatten derjenigen Schneewittchens.«
    Gerta erwiderte ihr Lächeln. Sie griff in die Tasche ihres Kleides und zog ein in Seide eingeschlagenes Bündel heraus. Vorsichtig wickelte sie es aus, woraufhin eine Rose aus verspiegeltem Glas zum Vorschein kam. Die Blütenblätter waren dünn wie Folie und begannen gerade erst, sich zu öffnen. Jeder einzelne Dorn war spitz genug, um eine blutende Wunde zu verursachen. Buntes Licht von den Kapellenfenstern funkelte auf der Oberfläche der Rose. »Kein Schatten. Ein Spiegelbild.«
    »Ihr habt meinen Stiefschwestern Zuflucht gewährt, als sie meinen Mann entführten«, sagte Danielle. »Eure Dunkelinge versuchten ihnen zu helfen, mein Kind zu rauben. Ihr habt Arathea gegen uns geholfen, was den Tod meiner Stiefschwester zur Folge hatte.«
    »Mein Dunkeling hat Euch in Allesandria
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