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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition)
Autoren: Ross Thomas
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und ging in die Bibliothek, um sich, wie McCorkle später behauptete, zu vergewissern, daß Hamilton Keyes tatsächlich tot war.
    Zwei Tage später, am Donnerstag um 15.14 Uhr, erhielt Howard Mott einen Anruf von Granville Haynes, der ihm sagte, er rufe vom Dulles International an.
    »Es geht um die Million Dollar, Howie.«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob Sie sie vergessen haben.«
    »Wieviel schlucken Steuern und Ihr Honorar? Vierzig, fünfundvierzig Prozent?«
    »Vergessen Sie mein Honorar, schließlich habe ich meinen legendenumwobenen Cadillac. Aber die Steuern machen etwa vierzig Prozent aus, vielleicht ein bißchen mehr.«
    »Suchen Sie ein kleines, unbekanntes, liberales, nichtkonfessionelles College und stellen Sie mit dem, was übrigbleibt, einen Stipendienfonds auf.«
    »Das könnte Ihnen eine recht ansehnliche Steuererleichterung bescheren.«
    »Der Gedanke kam mir auch«, sagte Haynes.
    »Wie soll der Fonds heißen?«
    »Die Steadfast-Haynes-Studienstiftung für Propagandaanalyse.«
    »Mir kommen die Tränen«, sagte Howard Mott.
    Am Freitag, genau eine Woche, nachdem man Steadfast Haynes in Arlington beerdigt hatte, wartete McCorkle im Dulles International vor der Zollabfertigung. Der Flug von Frankfurt hatte eine Stunde Verspätung, und er wartete bereits seit neunzig Minuten.
    Schließlich sah er sie, die hochgewachsene Frau mit dem Helm aus goldgrauem Haar, das fast wie Platin aussah. Dann fanden ihn ihre großen Augen und ebenso ihr Lächeln, ohne das er, wie er vermutete, nicht mehr leben konnte.
    Sie eilte zu ihm, nur die große Tasche über der Schulter, die sie immer mitnahm und die ihr einziges Gepäckstück war, egal wie lange oder wie weit die Reise. McCorkle stellte fest, daß er auf sie zutrabte. Sie küßten sich, umarmten sich, küßten sich wieder.
    Nach dem letzten Kuß schaute Fredl McCorkle sich um und fragte: »Wo ist Erika?«
    »Verreist.«
    »Wohin verreist?«
    »Nach Kalifornien.«
    »Wo genau in Kalifornien?«
    »Los Angeles.«
    »Was macht sie da?«
    »Besucht einen Freund.«
    »Hat der Freund einen Namen?«
    »Granville Haynes.«
    »Ist dieser Granville Haynes vielleicht irgendwie mit Steadfast Haynes verwandt, und, bitte Gott, laß ihn nein sagen.«
    »Sein Sohn.«
    »Wann kommt Erika nach Hause? Nächste Woche?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Nächsten Monat.«
    »Da bin ich mir nicht sicher.«
    »Was ist passiert, McCorkle?«
    »Nun ja«, sagte er, »das ist eine lange und ziemlich merkwürdige Geschichte.«

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