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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool
Autoren: Greg Williams
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dehydrierter Mann, der durch die Wüste kroch, fühlen musste, wenn er einen Lastwagen voll mit Bier vor sich auftauchen sah.

32
    Dr. Koya führte uns durch einen Linoleumkorridor, der so intensiv gebohnert war, dass sich die Deckenbeleuchtung auf dem Boden spiegelte. Amanda nahm meine Hand. Ich konnte das Metall von zwei Ringen fühlen - einen Verlobungs- und einen Ehering. Das waren die einzigen Schmuckstücke, die ich je gekauft hatte.
    Wir wurden in einen großen Raum geführt. Es gab ein Badezimmer auf der linken Seite, eine Sitzecke, ein Fenster mit Aussicht über den Park neben dem Krankenhaus. In der Mitte stand ein Krankenhausbett, umgeben von Geräten, die mich im wahrsten Sinn des Wortes hörbar einatmen ließen. Und dort war sie, eine Gesichtshälfte rot und zerschrammt, ihr Haar streng zurückgenommen, mit einem Pflaster an der Stelle ihres Arms, wo der Infusionsapparat angeschlossen war.
    »Es gibt gute Neuigkeiten«, verkündete Dr. Koya. »Die Computertomografie und die anderen Tests, die wir durchgeführt haben, haben uns gezeigt, dass es keine Schädigung der Großhirnrinde gibt. Sie hat eine heftige Gehirnerschütterung erlitten und steht auch noch unter Schock, aber wir sind zuversichtlich, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt, nicht einmal kurzfristig.«

    »Danke, Doktor, danke, danke«, sagte ich. »Das ist … Das ist einfach wundervoll.«
    Die Ärztin nickte. Amanda quetschte meine Hand so fest, dass ich fürchtete, es könnte ein Knochen brechen.
    »Sie ist sehr schön«, sagte Dr. Koya, bevor sie wieder ganz professionell wurde. »Wir werden sie noch ein paar Tage beobachten, sodass ich Ihnen noch nicht genau sagen kann, wann Sie sie wieder mit nach Hause nehmen können.«
    Sie hielt einen Moment inne und sah auf ihre Notizen. Ich zeigte ihr ein halbes Lächeln wegen des verständlichen Fehlers, den sie gemacht hatte.
    »Oh, tut mir leid«, sagte Dr. Koya.
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, schnitt ich ihr das Wort ab. Ich streckte meine Hand aus, berührte mit dem Handrücken Caitlins unverletzte Wange und sah, dass ihre Augen flackerten.
    »Ich werde in fünf Minuten zurück sein«, sagte Dr. Koya. »Wenn Sie irgendetwas brauchen, drücken Sie einfach auf den Knopf hier, dann kommt eine Schwester.«
    »Danke sehr«, erwiderte ich abgelenkt. Ich war mir sicher, dass ich gesehen hatte, wie Caitlins Augen flackerten. Einen Augenblick später öffneten sich ihre Lider leicht.
    »Es ist alles in Ordnung, Süße«, sagte ich. »Dad ist hier. Es geht dir gut.«
    Ich suchte nach Zeichen des Erkennens in ihren Augen, aber sie nahm noch immer nichts wahr. Es wirkte, als sei sie noch in Schlaf versunken.

    »Mit dir ist alles in Ordnung, mein Schatz«, sagte Amanda sanft. »Du bist im Krankenhaus, aber es ist alles gut.«
    Caitlin machte plötzlich einen tiefen Atemzug und setzte sich leicht auf, als sei sie gerade von irgendwoher wieder aufgetaucht. Sie sah uns beide an, bevor sie in die Kissen zurücksank.
    »Hallo, Fräulein«, sagte ich.
    Caitlin schluckte und machte mehrere flache Atemzüge. Ich reichte ihr ein Glas Wasser, und sie nahm einen Schluck. Sie schien nun wieder bei vollem Bewusstsein zu sein.
    »Bin ich in Schwierigkeiten?«, fragte sie.
    Verblüfft sah ich Amanda an; ich verstand die Frage nicht.
    »Weswegen in Schwierigkeiten?«, fragte ich.
    Caitlin schwieg einen Augenblick. Ich fragte mich, ob sie mich verstanden hatte.
    »Weswegen, meine Süße?«, wiederholte ich.
    »Wegen, du weißt schon …«
    »Nein«, sagte ich schnell. »Du bist überhaupt nicht in Schwierigkeiten.«
    Das schien sie zu beruhigen.
    »Ich wollte nur zu dir, um dich zu sehen«, sagte sie nach ein paar Augenblicken zu mir.
    Amanda lächelte mich an, als ich versuchte, den Kloß, der in meiner Kehle saß, herunterzuschlucken. Ich wollte nicht, dass Caitlin sah, wie ihr Vater die Fassung verlor.
    »Wir werden dich nach Hause holen«, sagte ich. »Sehr bald, ja wirklich, sehr bald.« Ich drückte ihre
Hand, und meine verletzte, wundervolle Tochter drückte zurück, bevor sie ihre Augen wieder schloss und fest einschlief.
     
    Nach einer Weile kam Dr. Koya zurück, um Caitlin zu untersuchen, und bat uns, etwas später wiederzukommen. Amanda und ich verließen das Zimmer und hingen in dem Eingangsbereich herum. Ich lehnte mich gegen den Kaffeeautomaten und presste mein Gesicht dagegen.
    »Was machst du denn da?«, fragte Amanda. »Versuchst du, seinen Herzschlag abzuhören?«
    Ich lachte.
    »Wow,
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