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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1
Autoren: Jilliane Hoffman
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bevorzugt habe, C. J. Seit ich dich vor zehn Jahren kennen gelernt habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Die schöne C. J. Townsend, die sensationelle Staatsanwältin, die sich Tag für Tag vergebens bemüht, ihre Schönheit zu verbergen, nicht aufzufallen. Und die ein dunkles, schlimmes Geheimnis mit sich herumträgt, das sie nur einem einzigen Menschen anvertraut. Ihrem Psychiater. Verbringt ihr trauriges, einsames Leben mit den Dämonen der Vergangenheit, den Albträumen, die sie nachts nicht schlafen lassen, die immer zwischen ihr und einem Partner stehen, der ihr das Leben weniger traurig und einsam machen würde. Die Diagnose lautet auf posttraumatischen Stress. Und jeweils an Weihnachten und am Valentinstag reaktive Depressionen. Kommt dir das bekannt vor, C. J.? Bringt es das auf den Punkt? Mal sehen, fünfundsiebzig Dollar die Stunde, wegen des Polizeirabatts, mal wie viele Monate Therapie? Wie viele Jahre? Und ich kann dich mit zwei Sätzen erklären.»
    Er strich ihr das Haar aus dem verschwitzten Gesicht. Dann lehnte er sich über sie. In den blauen Augen, die sie immer für so freundlich gehalten hatte, sah sie jetzt Bedauern. Und einen Hauch Verachtung?
    «Und weißt du, was das Schönste ist, C. J.?», flüsterte er ihr ins Ohr. «Du warst gar nicht so angeknackst. Nicht depressiver als die Durchschnittshausfrau aus Star Island, die sich in ihrem goldenen Käfig langweilt. Der einzige Unterschied ist, dass dir dein kaputtes Leben bewusst war. Und unglücklicherweise hast du dir mich ausgesucht, um dir beim Ausbessern zu helfen.»
    Aus der Brusttasche zog er eine Spritze und eine Ampulle hervor. «Ich habe ja versprochen, dich nicht in letzter Minute mit den Geständnissen all meiner Missetaten zu langweilen. Aber du und Bill, ihr wart ein wunderbares Experiment, das muss ich schon sagen. Eine außerordentliche Versuchsanordnung. Der Vergewaltiger und sein Opfer. Was passiert, wenn man die Vorzeichen vertauscht? Wenn die Gejagte zur Jägerin wird? Vor die Wahl gestellt, welchen Weg würde sie nehmen – den ethischen oder den gerechten? Und wie weit würde sie für ihre Rache gehen? Womit müsste Billy Boy für sein Verbrechen aus Leidenschaft zahlen? Mit seinem Leben?
    Es war wirklich spannend, dir zuzusehen, C.J. Und dem ahnungslosen Billy Boy, dessen einziges Problem ja wohl ist, dass er den Schwanz nicht in der Hose lassen kann. Und natürlich, dass er seine Aggressionen nicht im Griff hat.» Chambers deutete auf ihren Bauch, während er die Spritze aufzog. «Als du geschlafen hast, habe ich mir sein Werk angesehen. Du hattest Recht. Wirklich barbarisch.» Er verzog den Mund. «Und dann – mit ansehen zu dürfen, wie er mit seinem übersteigerten Ego die ganze Zeit glaubte, er käme frei. Er hat dich einfach unterschätzt.
    Ich war versucht, ihn laufen zu lassen. Alle meine Trophäen zu behalten. Und abzuwarten, was passiert, wenn sie ihm die Zelle aufschließen und fünf Dollar für die Busfahrt in die Hand drücken. Hättest du dort mit der Spielzeugpistole deines Vaters im Schatten gewartet, um ihn mit Blei voll zu pumpen?
    Doch dann fand ich, das hier wäre das glücklichere Ende. Jetzt stehst du bald vor deinem Schöpfer, in dem Bewusstsein, dass du andere Leute dazu gebracht hast, bald einen Unschuldigen zu töten. Versuch das mal Gott zu erklären. Oder aber sie tun es doch nicht … . Vielleicht, vielleicht gewinnt Billy die Berufung ja auch.
    Und wird freigelassen. Wäre das nicht zynisch? Du wärst tot, und er lebt und fickt noch ein paar Frauen mit seinem großen, hässlichen Messer.»
    Sie versuchte etwas zu sagen, aber heraus kamen nur verzweifelte, unverständliche Laute.
    «Hab doch keine Angst, C. J. Einmal muss ich dich noch allein lassen, aber bald komme ich wieder. Ich wollte dir nur etwas zum Nachdenken mitgeben bis zur nächsten Sitzung. Aber jetzt muss ich los, meine Brötchen verdienen. Um neun Uhr habe ich einen Patienten – eine Zwangsneurose –, und Estelle steckt im Berufsverkehr fest. Ich muss in die Praxis.»
    Er stach ihr die Nadel in den Arm.
    «So, das macht dich erst mal wieder glücklich. Du hast sicher schon davon gehört. Haloperidol? Schlaf schön, wir sehen uns später. Dann machen wir ein paar Fotos und haben ein bisschen Spaß.»
    Sie hörte das Rasseln des Schlüssels, und die Tür öffnete sich knarrend.
    Der schwarze Raum wurde wieder unscharf und verschwamm. Sie spürte, wie sich ihre Lider schlossen, ihre Fäuste wurden locker, dann taub. Ihr
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