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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Autoren: Sylvia Day
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wurde mir klar, dass ich ihn nicht fragen konnte, was er damals zu seiner Mutter gesagt hatte. Schließlich war er selbst noch ein Kind gewesen und hatte in einer zerrütteten Familie gelebt.
    »Ich bin hin und weg, dass Sie mich angerufen haben«, sagte er. »Doch ich muss zugeben, dass ich auch neugierig bin: Hat es etwas damit zu tun, dass Gideon wieder mit Corinne zusammen ist?«
    Das tat weh. Schrecklich weh. Ich musste erst einmal tief Luft holen und beim Ausatmen alle Anspannung lösen. Ich wusste es doch besser, hatte keinerlei Zweifel. Doch ich war ehrlich genug zuzugeben, dass ich Gideon ganz für mich allein haben wollte. Er sollte mir gehören, und alle Welt sollte wissen, dass er mein war.
    »Warum hassen Sie ihn so?«, fragte ich und ging voraus durch die Drehtür. In der Ferne grollte Donner, aber der warme Platzregen hatte aufgehört. Die Straßen waren voller schmutziger Pfützen.
    Christopher trat auf dem Bürgersteig neben mich und legte die Hand auf meinen Rücken. Es schüttelte mich innerlich vor Widerwillen. »Wieso interessiert Sie das? Wollen wir unsere Eindrücke vergleichen?«
    »Sicher. Warum nicht?«
    Nach dem Lunch hatte ich einen ziemlich guten Eindruck davon, woher Christophers Hass rührte. Im Grunde interessierte er sich nur für sich selbst, und Gideon war attraktiver, reicher, mächtiger und selbstbewusster … einfach besser . Christopher war offensichtlich zerfressen vor Neid. Seine Erinnerungen an Gideon wurden von der festen Überzeugung bestimmt, dass der ältere Bruder als Kind alle Aufmerksamkeit bekommen hatte. Wenn man bedachte, wie gestört er gewesen war, mochte das stimmen. Unglücklicherweise jedoch war die Geschwisterrivalität durch den Umstand verschärft worden, dass Cross Industries die Aktienmehrheit von Vidal Records übernommen hatte. Ich nahm mir vor, Gideon nach dem Grund dafür zu fragen.
    Wir blieben vor dem Crossfire Building stehen, um uns zu verabschieden. Ein vorbeirasendes Taxi fuhr durch eine Pfütze und bespritzte mich mit einer Fontäne. Ich wich leise fluchend aus und wäre fast in Christopher hineingestolpert.
    »Ich würde gerne mal wieder mit Ihnen essen gehen, Eva. Vielleicht zum Dinner?«
    »Wir bleiben in Kontakt«, antwortete ich ausweichend. »Im Moment ist mein Mitbewohner ziemlich krank, und ich möchte so viel wie möglich für ihn da sein.«
    »Sie haben ja meine Nummer.« Er lächelte und küsste mir die Hand, eine Geste, die er sicher für charmant hielt. »Und ich melde mich.«
    Ich betrat das Gebäude und wandte mich Richtung Drehkreuz.
    Einer der schwarz gekleideten Security-Angestellten am Empfang hielt mich auf. »Miss Tramell«, sagte er lächelnd. »Würden Sie bitte mitkommen?«
    Neugierig folgte ich ihm in das Büro, in dem ich bei meiner Einstellung den Angestelltenausweis bekommen hatte. Er hielt mir die Tür auf. Drinnen wartete Gideon auf mich.
    Er lehnte mit verschränkten Armen am Schreibtisch und sah leicht amüsiert, sexy und einfach umwerfend aus. Als die Tür hinter mir zufiel, schüttelte er seufzend den Kopf.
    »Gibt es noch weitere Menschen aus meinem Leben, die du meinetwegen belästigen willst?«
    »Spionierst du mir wieder nach?«
    »Ich behalte dich im Auge, um dich zu schützen.«
    Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. »Und wie kommst du darauf, ich hätte ihn belästigt?«
    Sein angedeutetes Lächeln wurde breiter. »Ich kenne dich doch.«
    »Nun, belästigt habe ich ihn jedenfalls nicht. Wirklich nicht«, bekräftigte ich, als er mich zweifelnd ansah. »Ich wollte ihm zwar ein wenig auf den Zahn fühlen, habe es dann aber doch gelassen. Und was machen wir hier in diesem Büro?«
    »Befindest du dich auf einem Kreuzzug, mein Engel?«
    Wir redeten um den heißen Brei herum, und ich war mir nicht sicher, aus welchem Grund. Aber es interessierte mich auch nicht besonders, weil mir etwas anderes wichtiger war.
    »Ist dir bewusst, dass du auf meine Mittagspause mit Christopher ziemlich ruhig reagierst? Genauso wie ich auf den Umstand, dass du Zeit mit Corinne verbringst? Noch vor einem Monat hätten wir beide vollkommen anders reagiert.«
    Er hatte sich wirklich verändert, denn er lächelte, und etwas an seinem warmen Lächeln war besonders. »Wir vertrauen einander, Eva. Es fühlt sich gut an, findest du nicht?«
    »Auch wenn ich dir vertraue, bin ich immer noch ziemlich verwirrt wegen dem, was zwischen uns vorgeht. Warum verstecken wir uns hier in diesem Büro?«
    »Damit man uns nichts nachsagen kann.«
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