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Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag

Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag

Titel: Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag
Autoren: dtv
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nicht sehen!«
    So blieb ihm Felcos Zauberzange ein zweites Mal verborgen. Sie flog zielstrebig durch die wuchernden Pflanzen hindurch zum Treppengeländer und begann dort sehr geschäftig einen Nagel nach dem anderen herauszuziehen.
    Aber Lieselotte sah es. Und ihr war klar, was das bedeutete. Noch einmal setzte sie den Entzauberer an ihre Lippen. Siehe da: »Terääää tä tä!« Es klappte!

    Doch es war die falsche Reihenfolge gewesen! Einmal lang, zweimal kurz. Genau verkehrt herum. Und darum hörte der Zauber nicht auf, sondern verstärkte sich: Die Zange raste von Nagel zu Nagel, plöpp, plöpp, plöpp, fielen sie zu Boden. Das Orchester spielte doppelt so laut und die Pflanzen schossen in die Höhe.
    »Es reicht!!!!!«, schrie Herr Morsch. Die Hände hatte er jetzt in die Höhe gereckt, die Augen waren wieder frei. Sie funkelten und waren starr auf den Hausmeister gerichtet. Herr Morsch überlegte nicht mehr. Er folgte nur seiner Wut. Und die befahl ihm, sich auf diesen Mann zu stürzen, der all das Chaos an die Schule gebracht hatte!
    Er rannte los.
    Coxi-Conrad ließ all ihre Zaubersachen fallen und floh.
     
    Zu diesem Zeitpunkt gab es noch einen einzigen Raum in der Tannhaus-Grundschule, in dem vom Zauberchaos nichts zu spüren war. Das war der Sanitätsraum.
    Hannelore Himmelberg und Elisabeth Rattermann hörten zwar die Musik spielen, aber sie dachten, das Schulorchester probte. »Beeindruckend, wie gut die Kinder spielen können!«, meinte Hannelore Himmelberg.
    »In der Tat, ganz entzückend!«, stimmte Elisabeth Rattermann zu.
    Die Damen beschlossen, einmal nachzusehen. Schließlich fühlten sie sich wieder gut. Von dem fliegenden Hund sprachen sie nicht mehr. Der kam ihnen mittlerweile so seltsam vor, dass es ihnen peinlich war, daran geglaubt zu haben. Sie zupften ihre Halstücher zurecht, knöpften die Mäntel zu und öffneten energisch die Tür.
     
    Da kam der Hausmeister in einem Damennachthemd angerannt! Und hinter dem wehenden Spitzenstoff folgte der Schulleiter mit zerrauften Haaren und zitternder Nase! Frau Himmelberg stockte der Atem. »Das gibt esnicht!«, japste sie, bevor sie zum zweiten Mal an diesem Tag in Ohnmacht sank. Im Fallen spürte sie, wie jemand über ihren Fuß stolperte. Das war Coxi-Conrad. Über Coxi-Conrad fiel Elisabeth Rattermann. Und Herr Morsch, der nicht mehr bremsen konnte, landete zuoberst auf dem Haufen.
    Bei Coxi-Conrads Sturz fiel etwas Kleines, Weißes aus ihrer Brusttasche und hopste gegen die Wand.
    Genau in dem Moment, als Herr Morsch sich aufrappelte und Coxi-Conrad unter Frau Rattermann hervorziehen wollte, zerplatzte das Zauberzuckerstück an der Mauer und ein Süßigkeitenregen brach los.

    Bonbons, Lollis, Brausepulver, Kekse, Schokoriegel und Gummibärchen rieselten von der Decke. Die Kinder begannen zu jubeln. Das Chaos wurde undurchdringlich.
    Coxi-Conrad nutzte die Chance, kroch zwischen den beiden Damen heraus und verschwand im Getümmel.

12.   Kapitel
Hexenschlaf
    Und dann war auf einen Schlag alles vorbei. Der Süßigkeitenregen hörte auf, die Musik verstummte, die Pflanzen schnurrten in sich zusammen. Ja, sogar die Löcher im Fußboden verschwanden und die herausgebrochenen Geländerteile waren wieder ganz. Selbst die Topfpflanze im vierten Stock, in die der Hausmeister gefallen war, stand plötzlich wieder heil in ihrem Blumentopf. Wenn jetzt jemand zum Fenster hereingesehen hätte, wäre ihm nichts, aber auch gar nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Allerdings hätte er sich bestimmt gefragt, warum Schüler und Lehrer allesamt so verdattert in der Gegend herumschauten.
    Frau Sönnchen schüttelte wieder und wieder den Kopf. Was sie gerade gesehen hatte, war nicht nur ungewöhnlich, sondern unmöglich. Entweder stimmte etwas mitihren Augen nicht oder es spukte. Beides machte ihr Angst.
    Herr Morsch lehnte erschöpft an der Wand und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Den Hausmeister hatte er aus den Augen verloren. Er spürte immer mehr Blicke auf sich. Die verblüfften Kinder und Lehrer schienen auf etwas zu warten. Er war der Schulleiter. Er musste jetzt etwas sagen, das alles erklärte. Aber was?!!
     
    Da läutete die Glocke. Halb eins! Die Schule war aus! Die Kinder kümmerten sich nicht mehr um die allgemeine Ratlosigkeit, sondern stürmten auf die Straße hinaus.
    Lieselotte rannte mit. Aber vor der Tür drehte sie ab und rannte zur Hausmeisterwohnung.
    Vorsichtig schlüpfte sie hinein. Kein Geräusch war zu hören. Sie
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