Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
„Sie haben gesagt, wenn einer von uns versucht zu fliehen, töten sie uns alle. Sie haben gesagt, wenn wir gehorchen und unsere Regierung auf ihre bescheidenen Forderungen eingeht, lassen sie uns frei. Deshalb sage ich: Wir bleiben hier.“
    „Wir kommen hier nie und nimmer unbemerkt raus“, warf der zweite Mann – Sterling – ein. „Es sind viel zu viele. Sie werden uns schnappen, und dann werden sie uns töten. Es ist viel sicherer zu tun, was sie verlangen.“
    Cowboy rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. Mit gottverdammten Idioten zu verhandeln war nicht gerade seine Stärke. Trotzdem hatte Cat es ihm überlassen, diesen Hohlköpfen Vernunft beizubringen. Die anderen Männer erledigten gerade den zweiten Teil ihres Auftrags: die Vernichtung etlicher streng vertraulicher Akten im Büro des Botschafters.
    Er wusste: Wenn es hart auf hart kam, würden sie den befreiten Geiseln kurzerhand eins überziehen und sie hinaustragen. Aber es würde sehr viel einfacher sein, aus der Stadt zu entkommen und zum Fluchtpunkt zu gelangen, wenn sie sich nicht mit drei Bewusstlosen abschleppen mussten.
    Nicht zum ersten Mal in den letzten zwanzig Minuten wanderte sein Blick zu Melody Evans hinüber.
    Er musste lächeln. Sie war einfach zu bewundern. Zweifellos hatte ihre schnelle und intelligente Reaktion ihr das Leben gerettet. Sie hatte sich als Mann getarnt, ihr langes blondes Haar kurz geschnitten, es mit Schuhcreme schwarz eingefärbt und sich eine Art struppigen Schnurrbart ins Gesicht gezaubert.
    Trotz ihrer kurz geschorenen Haare und dieses lächerlichen Bärtchens unter ihrer Nase war sie hübsch. Er konnte kaum glauben, dass ihm nicht sofort beim Hereinkommen aufgefallen war, dass sie eine Frau war. Aber er hatte es nicht bemerkt. Er hatte sie grob zu Boden geworfen. Verdammt! Und dann hatte er sie auf der Suche nach versteckten Waffen auch noch unsanft abgetastet.
    Sie warf ihm einen Blick zu, als hätte sie gespürt, dass er sie anstarrte. Und da durchzuckte es ihn wie ein Blitz – schon wieder. Zwischen ihnen knisterte es gewaltig. Er hielt ihren Blick fest, und sein Lächeln wurde breiter. Sie sollte ruhig wissen, wie anziehend sie auf ihn wirkte.
    Auf dem Foto hatte sie ausgesehen wie die kleine Schwester von irgendjemandem. Aber jetzt, wo sie ihm Auge in Auge gegenüberstand, wurde ihm klar – und er dankte dem Himmel dafür – ‚dass sie zwar durchaus jemandes kleine Schwester sein mochte. Aber glücklicherweise nicht seine.
    Von dem albernen Schnurrbart abgesehen, verkörperte sie nahezu alles, was er an Frauen besonders schätzte: Sie war schlank, und wie er bereits hatte feststellen können, war ihr Körper an manchen Stellen fest, an anderen weich. Sie hatte ein hübsches Gesicht, auch ohne Make-up, trotz der Spuren von Schuhcreme auf Stirn und Wangen und obwohl der goldene Schimmer ihrer Haare unter klebrigem Schwarz verschwunden war. Ihre Nase war klein, ihr Mund wirkte unglaublich weich, und ihre kristallklaren blauen Augen wurden von langen dunklen Wimpern umrahmt. Nachdem er sich ihr vorgestellt hatte, waren für einen Moment Tränen in diese intelligent blitzenden Augen geschossen. Doch zu seiner großen Erleichterung hatte sie sie heruntergeschluckt und nicht geweint.
    Während er sie beobachtete, rieb sie sich die linke Schulter. Wenn ihr dort etwas wehtat, war das seine Schuld. Auf dieser Schulter war sie gelandet, als er ins Zimmer gestürmt und sie zu Boden geworfen hatte.
    „Es tut mir leid, dass wir Sie so grob behandelt haben, Miss Evans“, sagte er. „Aber in unserem Beruf zahlt sich Höflichkeit nicht aus. Wer erst Fragen stellt …“ Er zuckte die Achseln.
    „Natürlich“, murmelte sie und warf ihm einen beinahe schüchternen Blick zu. „Das versteh ich …“
    Matthews fuhr ihr laut über den Mund: „Nun, ich verstehe das nicht, und Sie können verdammt sicher sein, dass Ihre Vorgesetzten von diesem kleinen Vorfall hören werden. Die Mitarbeiter des Botschafters mit der Waffe zu bedrohen und einer Leibesvisitation zu unterziehen!“
    Cowboy bekam keine Chance, das Verhalten der Alpha Squad zu verteidigen, denn Melody Evans sprang auf und übernahm die Verteidigung für ihn. „Diese Männer sind hierher in die Botschaft gekommen, um uns zu suchen“, fuhr sie Matthews an. „Sie riskieren ihr Leben, um unseres zu retten. Sie tun das jetzt in diesem Moment, und sie taten das auch schon, als sie das Zimmer betraten. Sie wussten nicht, wer oder was sie hinter dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher