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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Bobby Gold war, und der Hotdog-Verkäufer starrten sie an, als wäre sie eine gemeingefährliche Irre.
    »Tut mir leid«, sagte Decker. »Lo siento.« Sie kramte einen Zehner aus ihrem Mantel, drückte ihn dem völlig verängstigen Verkäufer in die Hand und machte, dass sie wegkam.
    Auf dem Weg zu ihrem Wagen erklärte ihr Zeerookah, dass Miranda Calderon als Stewardess auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitete. »Die sind oft auch in Gegenden unterwegs, in denen die Malaria noch nicht ausgerottet ist«, fuhr der Computerspezialist fort. »Ich vermute, Calderon hat sich auf einer ihrer Reisen angesteckt.«
    »Und wer war der Mann?«
    »Wahrscheinlich ihr Bruder. Enrico Torres. Er arbeitet als Nachtwächter in der Flushing Mall in Queens.«
    »Wieso hast du so lange gebraucht, um das herauszufinden?«, sagte Decker ungehalten. »Ich habe mich in aller Öffentlichkeit lächerlich gemacht. Obendrein hätte ich beinahe einen Unschuldigen erschossen!«
    »Moment mal«, verteidigte sich ein hörbar beleidigter Zeerookah, »ich bin Computerexperte, kein Zauberer. Manche Dinge brauchen nun mal ihre Zeit.«
    »Das habe ich gemerkt«, erwiderte Decker schnippisch, die inzwischen wieder bei ihrem Porsche angekommen war. Sie öffnete die Tür und ließ sich mit einem Seufzer auf den weichen Ledersitz fallen. Dann wischte sie sich den klebrigen Schweiß von der Stirn und versuchte ohne großen Erfolg, die Senf- und Ketchupflecken mit einem angefeuchteten Kleenex von ihrem Mantel zu wischen. Schließlich bedeckte sie das Mikrofon ihres Mobiltelefons mit ihrem fein säuberlich gefeilten, lackierten und polierten Daumen, ehe aus ihr eine Sturzflut von Verwünschungen über Bobby Gold, seine Familie und seine Verwandtschaft hervorbrach; Verwünschungen, von denen manche sogar Steve Dillagio die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten.
*
    »Na, wie ist die Jagd gelaufen, Agent Decker?«, fragte Cotton in sein Mobiltelefon und versuchte nicht einmal, den Spott aus seiner Stimme herauszuhalten.
    Er hatte in Whitestone Position bezogen, einer gepflegten Wohngegend der Mittelschicht ganz im Norden von Queens. Wenn er sich aus dem Fenster beugte, konnte er über den East River hinweg auf die Bronx spucken.
    »Sie haben doch zwei Knie, richtig, Cotton?«, parierte Decker. »Dann wissen Sie auch, was Sie damit tun können!«
    »Funkdisziplin, und zwar beide!«, rief Mr High mit einem für ihn ungewöhnlichen Temperament.
    Cotton unterdrückt ein Grinsen und stieß ein knappes »Ja, Sir!« hervor.
    »Wir haben ein neues Rezept!«, drang Zeerookahs Stimme aus dem Mobiltelefon.
    »Wo?«
    »Napolitano Pharmacy in Williamsburg.«
    »Brooklyn?«, knurrte Dillagio aus dem Lautsprecher.
    »Ja«, bestätigte Zeerookah. »335 Graham Avenue.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte Dillagio.
*
    Dillagio schoss mit seinem Wagen die Atlantic Avenue entlang und warf einen hektischen Blick auf das Handy, das in einer Halterung am Armaturenbrett klemmte und eine Karte von Brooklyn samt eingezeichneter Route zur Apotheke in der Graham Avenue zeigte, die Zeerookah ihm vor ein paar Sekunden geschickt hatte.
    Dillagio war ein paar Blocks nördlich vom Prospect Park herumgekurvt, als die Info über das neue Rezept gekommen war. Er hoffte, dass er es noch rechtzeitig bis nach Williamsburg schaffte, ehe Bobby Golds Kurier verschwunden war.
    »Zeery?«, rief er ins Mobiltelefon.
    »Ja?«
    »Wie sieht’s aus?«
    »Wir haben jeden Moment einen Namen … okay, jetzt. Juan Perez. Die Adresse, die auf dem Rezept steht, ist falsch.«
    »Das ist unser Mann!«, rief Dillagio.
    »Sehe ich auch so«, bestätigte Mr High trocken.
    »Wie sieht er aus?«, wollte Dillagio wissen.
    »Kann ich noch nicht sagen«, antwortete Zeerookah. »Juan Perez ist nicht gerade ein seltener Name. Ich lass ihn auf dem zweiten Schirm bereits durch die Datenbank laufen, aber das kann ein bisschen dauern.«
    »Mist!« Dillagio schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad.
    »Haben Sie ein paar Sekunden Geduld, Agent Dillagio«, sagte Mr High. »Und mäßigen Sie Ihre Ausdrucksweise.«
    Dillagio bog rechts ab, raste nach Norden. Sein Herz hämmerte, seine Kopfhaut kribbelte.
    Nach etwa einer Minute, die Dillagio wie eine Ewigkeit vorkam, meldete sich John D. High wieder. »Wir haben jetzt eine Beschreibung. Der Kurier ist zirka eins achtzig groß, schlank und hat dunkle Haare. Er trägt Jeans, eine dunkelblaue Sportjacke und eine Baseballkappe der New York Rangers.«
    »Hat sich ganz schön lange Zeit
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