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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)
Autoren: Jürgen Benvenuti
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gelassen, diese Datenbank«, sagte Dillagio ohne ein Wort des Dankes.
    »Diese Informationen stammen nicht aus der Datenbank«, entgegnete Mr High.
    »Ach nein?«
    »Nein, ich habe in der Apotheke angerufen und um eine Beschreibung der Person gebeten, die das Aralen-Rezept eingelöst hat. Außerdem habe ich den Apotheker gebeten, sich Zeit zu lassen, damit Sie es noch rechtzeitig dorthin schaffen.«
    »Respekt, Sir«, sagte Dillagio leutselig. »Das war keine schlechte Idee.«
*
    Im Serverraum unterbrach Mr High kurz die Verbindung zu seinen Agents, legte das Mobiltelefon zur Seite und sagte: »Irgendwann bringe ich diesem Flegel Manieren bei, so wahr mir Gott helfe!«
    Zeerookah, der vor der riesigen Wand aus Bildschirmen saß, gab vor, besonders intensiv die Berichte über sämtliche in New York eingelösten Rezepte zu studieren. Dann hellte sein Blick sich auf, und er griff nach einer Packung Keksen, die auf dem Schreibtisch lag, holte einen davon heraus und reichte ihn seinem Chef.
    »Oreo, Sir?«
    Mr High warf einen zweifelnden Blick auf den schwarz-weißen Keks in Agent Zeerookahs Hand, schaute dann kurz hinüber zu seinem ungesüßten Kaffee und seinem Apfel. Zucker und Fett oder Vitamine? Nach kurzem Zögern griff er schließlich nach dem Keks und biss hinein.
    Verdammter Dillagio!
*
    Dillagio bog in die Graham Avenue ein, trat noch einmal kräftig aufs Gas und gelangte gerade noch rechtzeitig zur Napolitano-Apotheke, um Juan Perez, den jungen Mann mit der Rangers-Kappe, in einem Taxi verschwinden zu sehen.
    Das Taxi fuhr nach Norden, Richtung Metropolitan Avenue. Dillagio folgte ihm mit zwei Wagenlängen Abstand.
    »Statusbericht, Agent Dillagio«, forderte Mr High.
    »Ich kleb an Perez dran wie ein Pickelpflaster an ’nem Supermodel, Sir«, antwortete Dillagio lässig. »Unsichtbar, aber wirkungsvoll.«
    »Ich schwöre Ihnen, Agent Dillagio, wenn Sie diesen Mann verlieren, werden Ihre blöden Sprüche Ihnen auch nicht mehr helfen«, warnte Mr High mit eisiger Stimme.
    »Keine Bange«, entgegnete Dillagio ungerührt, »ich verliere den Penner nicht aus den Augen.«
    Die Fahrt führte sie quer durch Brooklyn, Richtung Nordosten. An einer Kreuzung schoss das Taxi bei Gelb noch über die Straße. Dillagio, der nach wie vor zwei Wagenlängen Abstand hielt, hatte Rot und musste auf die Bremse. Fluchend trommelte er auf das Lenkrad, wartete, bis sich eine Lücke im Verkehr auftat und schoss dann, das wütende Hupen und die obszönen Gesten der anderen Fahrer ignorierend, über die Kreuzung und hinter dem Taxi her, das er für ein paar Sekunden aus den Augen verloren hatte. Er spürte kalten Schweiß auf der Stirn. Dann, als er sich nach vorne beugte und voller Anspannung durch die Windschutzscheibe starrte, kehrte das lässige Lächeln auf sein Gesicht zurück, als er das Taxi mit Juan Perez und seiner Rangers-Kappe auf dem Rücksitz im Stau vor sich entdeckte.
    Er fuhr dichter auf, ließ nur noch eine Wagenlänge Abstand, und folgte dem Taxi, bis sie schließlich nach Queens gelangten.
    »Cotton, alter Schwede«, rief Dillagio in sein Mobiltelefon, »knöpf deinen Reißverschluss zu, du bekommst Besuch. Perez fährt Richtung Flushing. Ich schlage vor, wir nehmen den Pisser in die Zange.«
    »Bin schon unterwegs«, tönte Cottons Stimme aus dem Lautsprecher.
*
    Angespannt?
    Nervös?
    Nein, Cotton war aufgeregt. Die Jagd ging in die entscheidende Phase.
    Er startete den Boliden, dessen Motor grollend zum Leben erwachte, und fuhr Richtung Süden, von Whitestone nach Flushing. Er überquerte den Cross Island Parkway und raste immer geradeaus. Auf halbem Weg drehte er ein wenig den Kopf und sprach in das Mobiltelefon auf der Mittelkonsole.
    »Mr High, hier Cotton.«
    »Sprechen Sie, Agent Cotton.«
    »Vielleicht wäre es eine gute Idee, allen Streifenwagenbesatzungen mitzuteilen, dass sie sich zurückhalten sollen, wenn sie das Taxi mit Juan Perez sehen. Nicht dass der Junge nervös wird und das Treffen mit Bobby Gold sausen lässt.«
    »Das habe ich bereits angeordnet, Agent Cotton«, erwiderte Mr High ausdruckslos. »Wissen Sie, Agent Zeerookah und ich, wir sitzen hier nicht nur im Serverraum herum und essen Kekse.«
    »Alles klar, Sir«, entgegnete Cotton ein wenig pikiert. Da zeigte man Eigeninitiative, und bekam gleich einen blöden Spruch zu hören!
    »Ich glaube, der Typ will zum Friedhof«, dröhnte Dillagios Stimme durch Cottons Wagen.
    »Flushing Cemetery?«, fragte Cotton.
    »Sieht so aus. Wie weit bist du
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