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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten
Autoren: Jan Gardemann
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Kunstgegenständen in dem Rucksack, glaube ich.«
    Cotton verdrehte entnervt die Augen. »Sorgen Sie dafür, dass das Gebäude sofort geräumt wird!«, drängte er. »Jede Minute zählt!«
    Ohne weitere Erklärungen abzugeben, enterten die beiden Agents einen der wartenden Aufzüge. Mit der Faust schlug Cotton auf den Knopf für die 74. Etage.
    Die Fahrt schien endlos lange zu dauern. Cotton trommelte mit den Fingern ungeduldig gegen die Kabinenverkleidung, und Decker hatte die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen und knabberte nervös darauf herum, den Blick auf die schnell wechselnde Stockwerkanzeige über der Tür gerichtet.
    Als der Lift die 74. Etage erreichte, zwängten sich die beiden Agents durch den Spalt der sich öffnenden Lifttüren. Ein kurzer Blick auf die Firmenwegweiser zeigte ihnen, in welche Richtung sie sich wenden mussten, um zum Büro der Künstleragentur Wein & Stamp zu gelangen.
    Um diese Uhrzeit waren die meisten Büros verlassen. Die schummrig beleuchteten Flure lagen verwaist da.
    »Hier ist es«, sagte Cotton und rannte auf die Tür zu, die ins Büro der Künstleragentur führte. Er packte den Knauf und rüttelte daran.
    »Verdammt! Abgeschlossen!«
    »Treten Sie beiseite«, befahl Decker und ging mit ihrer Dienstwaffe in der Hand ein paar Schritte von der Tür entfernt in Position.
    Mit drei gezielten Schüssen zerstörte sie das elektronische Schloss. Cotton versetzte dem Türblatt einen Tritt und stürmte mit vorgehaltener Waffe in den daran anschließenden Korridor.
    Schnell, aber routiniert und gründlich durchsuchten sie einen Raum nach dem anderen. Das durch die Fenster dringende Licht der Scheinwerfer, die das Gebäude anstrahlten, genügte, um die Zimmer ausreichend zu erhellen.
    Im vierten Büro wurden sie endlich fündig. Das mittlere Fenster wies im unteren Drittel ein kreisrundes Loch von knapp einem Yard Durchmesser auf, das mit dem unteren Fensterholm bündig abschloss. Ein Bergsteigerseil führte durch das Loch nach draußen. Der Anker des Seils war mit einem Hammer durch die Wand unter dem Fenster in die Kalksteinplatte der Fassadenverkleidung hineingetrieben worden.
    Decker, die wesentlich schlanker war als Cotton, schob den Oberkörper durch das Loch in der Scheibe und blickte in die Tiefe. Eine Windböe schlug ihr ins Gesicht und ließ ihr blondes Haar aufwirbeln.
    Drei Stockwerke tiefer bildete das Dach eines vorgerückten Gebäudeteils eine Terrasse, die von einer Mauerbrüstung umschlossen wurde. Eileen, die einen Klettergurt trug, der mit dem Seil verbunden war, das aus dem Fenster hing, kauerte dort und hantierte an einem kastenförmigen Apparat, der vor ihr stand. Ein Kabel führte von dem Kasten weg die Fassade empor.
    Decker sog hörbar Luft durch die Zähne, als sie die Sprengladungen sah, die Eileen in regelmäßigen Abständen an der Art-déco-Fassade befestigt hatte. Die parallel angebrachten Sprengpatronen deckten einen mehrere Yards breiten Bereich ab, der sich über drei Stockwerke bis hinauf zur 74. Etage erstreckte.
    Decker zog den Oberkörper zurück. »Die Sprengladungen sind platziert, und Eileen bereitet soeben den Booster vor!«
    Cotton steckte ebenfalls den Kopf durch die Öffnung. Der Wind zerrte an seinem schwarzen Haar.
    »Ich ziehe Eileen an dem Seil hoch!«, sagte er, als er den Kopf wieder zurückzog. Entschlossen packte er das Bergsteigerseil, stemmte sich mit einem Fuß gegen die Wand und holte das Seil ein.
    Ein spitzer Aufschrei gellte zu ihnen empor.
    Hastig spähte Decker in die Tiefe. Cotton hatte die am Seil hängende Eileen tatsächlich von der Terrasse emporgezogen. Wütend strampelte sie mit Armen und Beinen, während sie vor der Fassade hin und her pendelte. Als sie gehetzt nach oben schaute und Decker bemerkte, machte sie sich hektisch am Schloss ihres Bergsteigergurts zu schaffen.
    »Sie versucht sich vom Seil frei zu machen, um auf die Terrasse zurückzukommen!«, rief Decker alarmiert und kam wieder aus dem Loch im Fenster hervor. »Ziehen Sie weiter, Cotton. Ich versuche, auf die Terrasse zu kommen!«
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    Decker holte ihre Dienstwaffe hervor und hielt sie demonstrativ hoch. Dann wirbelte sie herum und stürmte aus dem Büro.
    Verbissen holte Cotton das Seil ein, Armlänge um Armlänge. Obwohl Eileen zierlich war, bildeten sich Schweißperlen auf der Stirn des G-Mans, und seine Arm- und Schultermuskeln brannten. Cotton hoffte, dass er Eileen schnell genug zum Fenster hinaufgezogen hatte, ehe
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