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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1
Autoren: Michael R. Baier
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Wasserspiegel kurzfristig anhebt.
    Nur hatten sie im Gegensatz zur Wasserwelle sich in unterschiedlichen Bodentiefen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegt, sodass größere, feste Körper im Boden zerrissen wurden – wie die Wurzeln dieses Baumes oder die Kalkfelsen unter meinen Füßen.
    In wenigen Tagen würde keine höhere Pflanze in dieser Region noch am Leben sein. Die Zerstörung war gründlich. Meine Hoffnung, noch Überreste des Senders oder des Thieraports zu entdecken, schwand.
    Langsam kehrte ich auf den Ringwall des Einschlagkraters zurück.
    Ein leises Surren, verbunden mit einem Flackern meines Visiers, lenkte mich einen Moment lang ab.
    Die Wissenschaftsdrohne meldete sich zurück.
    Ich hörte die Statusmeldungen ihrer kleinen KI, und sah gleichzeitig auf den von ihr übertragenen Bildern, wie sie sich mit hoher Geschwindigkeit aus dem Bereich des großen, gravierten Steins entfernte.
    Ich gab ihr meine Position als Richtung vor und befahl ihr, die zwischen uns liegende Gegend mit höchster Auflösung zu scannen. Dann setzte ich mich wieder in Bewegung, weiterhin mit größter Aufmerksamkeit den vor mir liegenden Untergrund beobachtend.
    Ich lief einen drittel Kreis auf dem Kraterwall entlang und schlug anschließend einen direkten Weg zum Sender ein. Hud Chitziin meldete sich, hatte aber nicht neues zu berichten, außer, dass er Syncc Marwiin wieder in tiefe Bewusstlosigkeit versetzt hatte, um dessen schwachen Kreislauf zu schonen.
    Nach einer weiteren Viertelstunde informierte mich ein eindringlich blinkendes Signal in meinem Visier über einen Kontakt der Drohne. Ich hielt an und setzte mich in den Windschatten eines großen Kalkfelsens, an dem noch die feuchte Humusschicht klebte, unter der er bis zum Einschlag des Rumblers verborgen gelegen hatte.
    Genauer betrachtet waren es drei Signale, welche die Wissenschaftsdrohne für den Bruchteil einer Sekunde aufgefangen hatte, während sich die Objekte durch den Bereich ihrer Scanner bewegten.
    Es war ein Zeichen für die Qualität der Drohne, dass sie diese Signale überhaupt entdeckt hatte. Während ich die Daten sichtete, erschien die Auswertung bereits in meinem Visier.
    »Hud!«, rief ich seine Weisheit über den Kommunikationschip.
    Er antwortete nicht. »Hud Chitziin!« Eine leichte Unruhe befiel mich.
    Als er auch auf die folgenden Rufe nicht antwortete, wurde meine anfängliche Vermutung zur bitteren Gewissheit. Die Auswertung der aufgefangenen Daten zeigte Spuren von drei soliden Körpern, die sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Position der Gmersink zu bewegt hatten. Eine Analyse der mit diesen Körpern verbundenen Strahlung ergab klare Hinweise auf verwendete Antigrav-Repulsoren und Trägheitsfelder, wie sie die Truppen der Gilde in ihren Gleitschilden verwendeten.
    Es waren also noch Truppen der Unsichtbaren Flotte auf Rutpark. Vielleicht ein Hinterhalt, für den Fall, dass wir ihren Schiffen entkommen konnten.
    »Akua Seees!« Ich fluchte vor mich hin.
    Ich konnte und wollte keine Spekulationen über das Schicksal von Hud Chitziin und Syncc Marwiin anstellen. Ich hoffte nur, Seine Weisheit hatte sich zu keinen unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Jetzt, da das Trägheitsfeld der Gmersink stark beschädigt war, konnte er Eindringlinge dieser Art nicht mehr vom Betreten des Schiffes abhalten.
    Im besten Fall würden die Eindringlinge mein Kommunikationssignal orten und das zum Anlass nehmen, mir zu folgen, im schlimmsten Fall hatten sie das bereits getan.
    Ich konzentrierte mich eine Zeitlang auf das Display des Armbandes, mit welchem ich die Drohne steuerte, und unterbrach als erstes die Datenübermittlung der Drohne zur Gmersink. Sodann befahl ich sie zu mir.
    Nachdem ich sie am Armband verriegelt hatte, isolierte ich das neuronale Netz ihrer KI und etablierte eine direkte Datenweiterleitung meines Kommunikators zur Drohne. Dadurch war ich in der Lage, die Drohne von nun an als Relaisstation zu verwenden und blieb selbst für Ortungsversuche der Gildentruppen unsichtbar.
    Mein Plan war klar.
    Ich würde zurück zum Schiff gehen und die beiden alten Männer befreien. Aber vorher musste ich den Sender finden und solange unentdeckt bleiben.
    Die Wissenschaftsdrohne startete erneut und war sofort aus meinem Sichtfeld verschwunden. Ich dirigierte sie über meine Position in eine Höhe von gut einem Kilometer und ließ sie nach Hinweisen auf die Gildentruppen suchen.
    Dann folgte ich erneut der orangefarbenen Linie in meinem
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