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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross
Autoren: Michael Moorcock
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nur ein undeutliches Knurren von sich.
    Etwas später meinte der Sidhi-Zwerg: »Ich kann mich des Gedankens erwehren, daß die Mabden besser jetzt untergehen sollten. Eure Nachfahren werden dafür leiden müssen, daß ihr heute solche Verbündeten benutzt.«
    »Ich hoffe nicht, Goffanon«, sagte der Erzdruide, aber er dachte stirnrunzelnd über die Worte des Sidhi nach.
    Und Corum sah etwas, einen Schatten hinter den brennenden Eichen. Er blickte genauer hin, und es begann ihm zu dämmern, was er da sah.
    Vor ihnen waren die Fhoi Myore zu einem Halt gekommen. Ihr Gebrüll wurde noch aufgeregter. Sie hoben ihre verwesenden Köpfe, riefen einer den anderen. Ihr Gehabe hatte etwas Pathetisches, aber auch etwas von kindlicher Bestürzung.
    Corum fühlte ein Schwindelgefühl in sich aufsteigen, als er die hohen Schatten besser erkannte. Er sagte:
    »Das ist Craig Don. Die Malibann haben es getarnt. Die Fhoi Myore sind innerhalb der Steinkreise. Sie haben Craig Don betreten!«
    Und Jhary rief: »Meine Katze! Ist Sactric noch dort?« Und der kleine Gefährte von Helden gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte kopflos auf die Fhoi Myore zu. Corum erkannte, daß die Wunde seinen Freund um den Verstand gebracht haben mußte, und er schrie:
    »Jhary! Sactric kann sich selbst am besten schützen!«
    Aber Jhary hörte nicht auf Corum. Schon hatte er die erste Gruppe der grünen Krieger erreicht, die ihn unbehindert passieren ließ. Corum wollte ihm folgen, aber das gelbe Streitroß weigerte sich. Corum trieb dem Pferd die Fersen in die Flanken, aber nichts, was er tat, brachte das gelbe Roß auch nur einen Schritt weiter nach Craig Don hinein.
    Und nun schien es Corum, als wirbelten die Steine im Kreis um ihn herum, und als die Steinkreise sich zu drehen begannen, verschwanden die brennenden Eichen, und der kalte Himmel kehrte zurück und die weiße Ebene und der kalte Nebel. Und Corum war für den Augenblick geblendet. Sie befanden sich im äußeren Kreis. Aber die Fhoi Myore waren direkt im Zentrum. Und irgend etwas schien an Corum zu zerren und ihn in den inneren Kreis ziehen zu wollen. Ein mächtiger Wind heulte. Doch das gelbe Streitroß rührte sich nicht von der Stelle und stemmte sich gegen den Sturm. Corum duckte sich im Sattel und sah, daß viele der Mabden sich flach auf den gefrorenen Boden geworfen hatten.
    Und Corum hörte ein schreckliches Kreischen und sah, daß die Fhoi Myore versuchten, aus dem innersten Kreis zu entkommen. Aber der Wind war stärker.
    »Jhary!« brüllte Corum, aber der Sturm übertönte seine Stimme. »Jhary!«
    Schneller und schneller drehten sich die Steinkreise, und nur Corum saß noch im Sattel. Selbst Ilbrec kniete neben Zaubermähne; dicht neben ihm Goffanon, der gebannt auf das Geschehen im Zentrum von Craig Don starrte.
    Corum sah, daß sich etwas Rotes aus dem Zentrum freikämpfte, und er sah, daß es Prinz Gaynor der Verdammte war, der sich mit quälender Langsamkeit gegen den Sturm auf die Gruppe der Mabden zu arbeitete. Manchmal stürzte er, doch er kam immer wieder auf die Beine. Seine Rüstung schimmerte in tausend Farben.
    Corum dachte: Du willst deinem Schicksal entrinnen, Gaynor. Nun, das werde ich zu verhindern wissen. Du mußt mit den anderen in den Limbus hinab.
    Und er zog sein mondfarbenes Schwert Verräter. Und das Schwert pulsierte wie ein lebendes Wesen in seiner Hand. Und er machte sich auf, Prinz Gaynor den Weg zu verlegen.
    Aber der Wind zerrte an ihm, und anders als Prinz Gaynor trieb Corum keine blinde Panik vorwärts, so daß er fast von den Füßen gerissen wurde, als er von seinem gelben Pferd gestiegen war. Nichtsdestotrotz warf er sich auf seinen alten Feind und begann schwerfällig mit ihm zu ringen.
    Gaynor hob eine metallene Faust und schlug sie Corum ins Gesicht, während er ihm mit der anderen Hand Verräter entriß. Er hob das erbeutete Schwert gegen den Vadhagh, und die Steinkreise drehten sich noch schneller.
    Dann sah Corum hinter Gaynor den Sidhi-Zwerg Goffanon auftauchen, und Goffanon packte Gaynors Handgelenk, aber Gaynor wandte sich um. Er befreite sich von Goffanons Griff und führte den für Corum bestimmten Schwerthieb jetzt gegen den Zwerg.
    Zum zweitenmal biß Verräter in Goffanons Fleisch, und zum zweitenmal blieb es darin stecken, während Gaynor verzweifelt davonstürzte und schließlich den äußeren Kreis verlassen hatte.
    Corum kroch dorthin, wo Goffanon lag. Die Verletzung war böse. Das Blut des Schmiedes sprudelte aus dem langen
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