Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
würde, wenn ihn Dracmus mit gezielten Schlägen zu Boden schickte. Er würde sich betro gen fühlen, wenn Han einfach das Bewußtsein verlor und zusammenbrach, doch genau das würde passieren, wenn der Kampf nicht bald endete. Und Han wollte Thrackan nicht enttäuschen. Nicht, solange er einen Blaster in der Hand hielt, mit dem er seiner Enttäuschung Luft machen konnte, und Han ein perfektes Ziel abgab. Han glaubte, daß Thrackan ihn lebend brauchte, aber er war sich dessen nicht sicher genug, um sein Leben darauf zu verwetten. Außer dem konnte ein gezielter Blasterschuß ihn verkrüppeln, oh ne ihn gleich zu töten.
    Kämpfe weiter. Han stolperte nach rechts und beschrieb ei nen Bogen um Dracmus, die nicht näher kam, sondern ihn ebenfalls umkreiste und auf ihre Chance lauerte. Han zerrte wütend und frustriert erneut an seinen Handschellen und spürte verblüfft, wie sie nachgaben.
    Entweder waren sie bei dem Sturz beschädigt worden oder, wahrscheinlicher, Thrackan hatte sie per Fernsteue rung geöffnet, um sein Vergnügen noch zu steigern. Es spiel te keine Rolle. Seine Hände waren frei. Er breitete seine Ar me wie ein Ringer aus und näherte sich Dracmus.
    Dracmus war mindestens genauso überrascht wie Han, als sie sah, daß die Hände ihres Gegners plötzlich frei waren. Sie wich einen Schritt zurück, um die Distanz zwischen sich und Han zu vergrößern, und fauchte zornig und enttäuscht. Han spürte, daß ihr Zorn echt war, nicht gespielt. Vielleicht wollte sie Han nicht töten, aber sie war entschlossen, ihn zu schlagen.
    Nun, er würde es ihr nicht leicht machen. Dracmus moch te immer noch im Vorteil sein, aber vielleicht hatte er jetzt ei ne Chance. Er fintete nach links, täuschte erneut, wich dann nach rechts aus, um sich dann direkt auf sie zu stürzen und ihr beide Fäuste in die Magengrube zu rammen. Im allerletz ten Moment fiel ihm ein, daß er den Schlag höher als bei ei nem Menschen ansetzen mußte, um Wirkung zu erzielen. Er erwischte sie mit knapper Not an der richtigen Stelle. Sie stolperte zurück, und Han, von der Wucht seines eigenen Schlages getragen, setzte ihr nach. Sie hatte sich soweit zu sammengekrümmt, daß ihre empfindliche Schnauze jetzt in Reichweite seiner Fäuste war. Er holte aus und traf punktgenau – und fragte sich im gleichen Augenblick, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war.
    Dracmus’ Gesichtsausdruck verriet, daß sein Treffer ihr wehtat – und sie noch wütender machte. Ihre scharfen Fänge schnappten nach Hans Arm und verfehlten ihn nur um Zen timeter, und ehe er ausweichen konnte, bohrte sich eine ei senharte Faust in seine Brust. Hätte sie ihn im Magen getrof fen, hätte er sich vor Schmerz zusammengekrümmt, aber Dracmus hatte ihren Schlag zu hoch plaziert. So wurde Han zu Boden geschmettert. Wimmernd vor Schmerz rappelte er sich mühsam wieder auf. Wahrscheinlich hatte er sich beim Aufprall eine Rippe gebrochen oder zumindest geprellt.
    Dracmus Schwanz peitschte hin und her, und sie hatte ihre Fänge gefletscht – aber sie versuchte nicht, ihm ihre Zähne in die Kehle zu schlagen oder ihm mit ihren Krallen die Augen auszukratzen. Sie beherrschte sich noch immer, zumindest teilweise. Han wurde klar, daß er diesen Kampf sofort zu Ende bringen mußte, bevor sie die Kontrolle über ihre Wut verlor und ihn tötete. »Benutze deinen Schwanz!« stieß er auf Selonianisch hervor. »Schlag mich damit nieder!«
    Das wilde, wütende Glitzern in ihren Augen schien für ei nen Moment zu verblassen, und sie starrte ihn an, als wäre sie überrascht, ihn zu sehen. Gut. Vielleicht bedeutete dies, daß die Worte zu ihr durchgedrungen waren – obwohl sich Han dessen nicht ganz sicher sein konnte. Sie wirbelte her um und schnappte wieder mit den Zähnen nach ihm, und Han duckte sich nach links. Obwohl er sie zu diesem Schritt aufgefordert hatte, bemerkte er nicht einmal, daß sie weiter herumwirbelte, sich auf einem Fuß drehte, gleichzeitig mit ihrem erhobenen Schwanz ausholte und Han genau am Kopf traf.
    Han wankte und wich baumelnd zurück, sackte dann in sich zusammen. Als er ein letztes Mal den Kopf hob, sah er seinen Vetter auf dem Thron sitzen. Um Han wurde es dunkler, immer dunkler, doch er konnte erkennen, daß Thrackan ihn verhöhnte, ihn auslachte, daß dieses Gesicht, das seinem eigenen so ähnlich war, von einem grausamen, sadistischen Grinsen verzerrt war.
    Han war fast erleichtert, als ihn die Finsternis verschlang.

2
Der große Riß
     
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher