Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
sich hat te, oder war er einfach starrköpfig oder verrückt und weiger te sich zu glauben, daß irgendeine Gefahr bestand, die ihn dazu zwang, seine Heimat aufzugeben? Aufgerissene Gepäckstücke, die kostbarsten Besitztümer eines ganzen Le bens, verstreut auf dem Landefeld, manche davon mit Ge walt aus einem Schiff befördert, weil sich der Besitzer weigerte zu glauben, daß die Alternative hieß, entweder sei nen Koffer oder das Leben eines anderen Menschen zu ret ten.
    Das Chaos kleiner Raumschiffe aller Typen, zivile und militärische, die zwischen den großen Schiffen der Rettungs flotte hin und her rasten, zu neuen Einsätzen aufbrachen oder mit Flüchtlingen zurückkehrten. Eine Kollision im Weltraum, als ein ziviles Kreuzfahrtschiff mit einem X-Flügler zusammenprallte und beide explodierten. Niemand über lebte diesen Unfall.
    Und dann, am Ende, saß er an den Kontrollen seines schnellen Transporters, bat um die Startfreigabe für den nächsten Einsatz und hörte, wie die Bitte abgelehnt wurde. Die Zeit war abgelaufen. Es war vorbei. Die Flotte mußte das System verlassen. Er schrie in das Mikro, verlangte die sofor tige Starterlaubnis, bestand darauf, daß noch genug Zeit blieb für zumindest einen letzten Einsatz, denn er wußte, daß sich noch immer Menschen auf dem Planeten befanden. Er wußte, daß sie auf ihn warteten. Er hatte sie gesehen, mit ihnen geredet, ihnen versprochen, daß er zurückkehren wür de.
    Und dann hörte er den Befehl, sich für den Sprung in den Hyperraum anzuschnallen. An diesen Befehl, diesen Moment erinnerte er sich genau. Die Naritus aktivierte ihren Hyper antrieb, wenn auch nur für ein paar Momente, und war plötzlich aus dem Thanta-Zilbra-System verschwunden, ge flohen, fort. Wedge spürte, wie sich die Vibrationen der Ma schinen veränderten, als das Schiff zurück in den Normalraum stürzte, etwa eine Lichtwoche von dem zum Untergang verdammten Stern entfernt.
    Plötzlich war er zu schwach zum Schreien, zum Brüllen, zum Protestieren. Er saß da, leer, hölzern, ausgelaugt. Nach einer Weile löste er seine Sicherheitsgurte, stieg aus dem Transporter und drängte sich durch die Menge der Flücht linge auf dem Flugdeck, bahnte sich einen Weg zur nächsten Sichtluke. Von hier aus sah Thanta Zilbra noch immer gesund und normal aus, ein warmer, einladender Lichtpunkt im Weltraum, greifbar nahe, aber das Licht, das diesen Ein druck erweckte, hatte den Stern bereits vor sieben Tagen verlassen.
    Jetzt existierte er nicht mehr. Wedge schob sich durch die Massen der schluchzenden, verängstigten, geschockten Menschen und kehrte in die Operationszentrale zurück.
    Natürlich verfolgten dort alle das Drama. Es gab sonst nichts zu tun. Die Kameras der zurückgelassenen Drohnen funkten ihre Daten durch den Hyperraum, und so konnte Wedge zuschauen, wie die Tragödie ihren Lauf nahm. Der Stern schien dunkler zu werden, zusammenzuschrumpfen. Seine Oberfläche brodelte vor Energie, während er in sich zusammenfiel, kollabierte, bis …
    Bis er in einem blendenden Ausbruch weißen Sternenfeu ers explodierte, das die Planeten verbrannte, die Raumstatio nen verdampfte, dann die zurückgelassenen Kameras erreichte und …
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    »Genau nach Zeitplan«, sagte Parry halb zu sich selbst. Wedge hatte seine Gegenwart nicht einmal bemerkt. »Bovo Yagen ist der nächste. Auch das ist bestätigt. Kein Gerücht. Geschätzte Systembevölkerung zwölf Millionen – sofern man nach den heutigen Ereignissen den Schätzungen noch vertrauen kann. Und sie sind über zwei bewohnte Planeten und Dutzende von Stationen, Asteroiden und Habitaten ver streut. Wenn wir nicht einmal in der Lage waren, zehn – oder fünfzehntausend Menschen aus diesem System zu evakuieren – wie zum Teufel sollen wir sie dann retten?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Wedge. »Ich weiß es nicht.« Er wußte nur, wenn sie nicht irgendeinen Weg fanden, die nächste Nova zu verhindern, würden Millionen Men schen sterben.
     
     
FORTSETZUNG FOLGT
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher