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Connie und das ganz spezielle Weihnachtsfest

Connie und das ganz spezielle Weihnachtsfest

Titel: Connie und das ganz spezielle Weihnachtsfest
Autoren: Julia Boehme
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verrückt nach Onkel Albert und seinen Geschichten und hängt an ihm wie eine Klette. So ist Conni ihn erst einmal los und kann in aller Ruhe die Tassen für Mama und Papa bemalen. Auf Mamas Tasse zeichnet sie Kater Mau, wie er zwischen Blumen einen Schmetterling jagt. Und auf Papas Tasse kommt ein Delfin. Genauso einer, wie sie ihn im Mittelmeer gesehen haben! Dann übt Conni noch einmal für ihren großen Auftritt. Am Nachmittag ist doch die Generalprobe. Und da muss schließlich alles sitzen.
    Das findet Frau Hauser auch. Hektisch läuft sie durch die Kirche. »Alle auf die Plätze!«, ruft sie und ist mindestens so aufgeregt wie ihre Darsteller. Conni sieht in ihrem weißen Engelskostüm einfach himmlisch aus. Sie schwebt hinter der Kulisse hervor. Lächelnd wartet sie das Vorspiel ab und setzt an der richtigen Stelle ein: »Vom Himmel hoch«, schallt es durch die ganze Kirche. Sie singt ihre drei Strophen und ist sehr zufrieden.
    Trotzdem, irgendwie macht es ihr doch etwas aus, dass um sie herum nur Erstklässler wuseln. Da fällt sie mit ihren neun Jahren einfach auf. Und Paul lässt sich nicht blicken. Dabei wollte er doch auch mitmachen.
    Erst nach der Probe läuft er ihr über den Weg. »Wo hast du denn gesteckt?«, fragt Conni. Paul schaut sie an. »Ich war doch die ganze Zeit auf der Bühne!«
    »Ach, Quatsch. Ich hab dich doch überhaupt nicht gesehen!«
    Da hält ihr Paul einen großen Eselskopf aus Pappmaschee unter die Nase.
    »Du warst der Esel?« Conni zieht die Nase kraus. Paul grinst zufrieden. »Und nicht mal du kriegst mit, dass ich mitmache. Toll, nicht?« Conni findet das gar nicht toll. Aber immerhin: Sie singt als Einzige ein Lied ganz allein.
    Währenddessen haben Mama, Papa und Jakob Onkel Albert durch Neustadt geführt und ihm alles Sehenswerte gezeigt. Sie holen Conni mit dem Auto ab.
    »Dieses blöde Schloss!«, schimpft Papa, als sie vor der Haustür stehen.
    »Sag bloß, du hast es noch nicht geölt?«, fragt Mama.
    Papa ruckelt am Schlüssel herum. »Nein.«
    »Wie, nein?«
    »Ich hab's vergessen.«
    »Du hast es vergessen? Wo ich's dir andauernd gesagt hab?«
    »Okay. Ich hab's nicht vergessen. Ich hatte keine Lust.«
    Mama starrt Papa fassungslos an. »Was?«
    »Keine Lust, weil du's mir tausendmal gesagt hast.«
    »103-mal«, zischt Mama.
    Papa ruckelt weiter am Schlüssel herum.
    »Mir ist kalt«, bibbert Jakob.
    Conni ist auch kalt, aber sie sagt nichts. Genau wie Onkel Albert, der möglichst unauffällig von einem Fuß auf den anderen tritt.
    »Mir ist kalt«, wiederholt Jakob etwas lauter.
    »Ich weiß«, sagt Mama. »Da kannst du dich bei deinem Vater bedanken.«
    »Ich hab's ja gleich«, brummelt Papa.
    Mama verdreht die Augen.
    Klick. Endlich hat es geklappt.
    »Na, wer sagt's denn!« Papa hält ihnen stolz die Tür auf.
    »Toll, Jürgen«, sagt Mama spitz. »Und wie lange sollen wir das nächste Mal auf der Straße stehen?

Vom Himmel hoch
    Endlich: Conni kann es kaum glauben. Es ist so weit. Heute ist tatsächlich der 24. Dezember. Der Tag, auf den sie schon so lange gewartet hat. Seit wann eigentlich? Conni überlegt. Eigentlich schon seit Ostern. Sie grinst. Allerspätestens aber seit jenem Herbsttag, als die ersten Schokoladenweihnachtsmänner im Supermarkt standen. Und jetzt steckt genauso ein Weihnachtsmann im letzten Beutelchen ihres Adventskalenders. Daran hat sich Jakob zum Glück nun doch nicht gewagt. Sie stellt ihn liebevoll auf ihren Nachttisch. Den wird sie nicht so schnell essen. Zumindest nicht, bevor nicht die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen. Solange ist Weihnachtsmann-Schonzeit. Conni schaut aus dem Fenster: Der Himmel ist grau, die Straße ist grau, die Häuser und selbst die Gärten sind grau. Wie anders sähe es doch mit Schnee aus. Winter ohne Schnee müsste überhaupt verboten werden, denkt Conni. Und Weihnachten ohne Schnee sowieso. Aber heute könnte es ja vielleicht doch noch klappen mit weißer Weihnacht. Das Thermometer am Wohnzimmerfenster zeigt gerade mal ein Grad. Die Wolken sind grauschwarz. Wahrscheinlich warten sie nur, bis das Thermometer noch diesen einen kleinen Strich abwärts wandert, um ihre dicken Wolkenbäuche zu leeren.

    Nach einem gemütlichen Frühstück gehen Onkel Albert und Jakob mit Buddel spazieren. Mama bereitet die Pute fürs Abendessen vor und Papa und Conni schmücken den Weihnachtsbaum. Sie hören Musik im Radio. Papa singt leise mit, während er die elektrischen Kerzen verlegt. Conni hängt Kugeln und Sterne
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