Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conni Und Der Grosse Schnee

Conni Und Der Grosse Schnee

Titel: Conni Und Der Grosse Schnee
Autoren: Julia Boehme
Vom Netzwerk:
Schnee blendet – trotz Sonnenbrille – wie verrückt.
    Mal ist der Schnee hart und sie kommen gut vorwärts. Dann wieder sacken sie bei jedem Schritt knietief ein. Und es dauert nicht lange und Connis Stiefel sind voller Schnee.
    Papa scheint es genauso zu gehen. „Auch schon nasse Füße?“, fragt er.
    „Ja!“, gibt Conni zu. Doch es macht ihr nichts aus. Ein bisschen kommt sie sich vor wie bei einer Nordpol-Expedition. Und da gehören kalte Füße eben dazu.
    Endlich wird der Untergrund wieder etwas fester, doch dafür umso rutschiger.
    „Wir könnten ein Stückchen mit dem Schlitten
    fahren“, sagt Papa. „Was meinst du?“
    „Au ja!“ Schon setzt sich Conni hinter Papa auf den Schlitten. Und los geht’s.
    Sie haben freie Fahrt. Im Sommer sind hier Wiesen und Weiden. Nur hin und wieder stehen ein paar Bäume, die Papa geschickt umkurvt.
    „Juhu!“, ruft Conni. Sie haben richtig Tempo aufgenommen und sausen den Abhang hinunter. Macht das Spaß!
    Obwohl, jetzt übertreibt Papa aber! In einem Affenzahn preschen sie ins Tal hinab.
    „He, nicht ganz so schnell!“, ruft Conni.

    Papa bremst mit beiden Füßen. Aber der Schlitten verliert nicht an Tempo. Im Gegenteil, er wird immer schneller!
    „Stopp! Sofort anhalten!“, schreit Conni.
    „Ich kann nicht!“, ruft Papa. „Das ist total vereist hier!“
    Und wirklich, es ist so glatt, dass man Schlittschuh laufen könnte, wäre es nicht so steil. Also rasen sie weiter und ausgerechnet hier gibt es plötzlich eine Menge Bäume …
    WUSCH! Haarscharf kurven sie an einer dicken Eiche vorbei. Im nächsten Moment streifen sie einen Strauch – und sausen weiter.
    Conni will nur noch eins: runter vom Schlitten. Und zwar sofort!
    „Papa! Nun tu doch was!“, kreischt sie.
    Papa versucht erneut zu bremsen. Mit aller Macht stemmt er die Füße auf den Boden. Der Schlitten schlingert gefährlich und kommt dann endgültig ins Schleudern. In voller Fahrt wirbelt er um die eigene Achse. Tausendmal schlimmer als das Teufelsrad auf dem Jahrmarkt!
    Conni krallt sich an Papa fest.
    „HILFE!“, brüllt sie. Aber zu spät. Sie rasen direkt in eine Baumgruppe hinein. Und schon kracht der Schlitten gegen einen Stamm!
    Schreiend fliegt Conni im hohen Bogen vom Schlitten und landet mit dem Gesicht im Schnee. Bah! Ihr ganzer Mund ist voll davon. Conni spuckt ihn aus und rappelt sich hoch. Wie durch ein Wunder hat sie sich nicht weiter wehgetan.
    „Au! Mist!“, hört sie Papa leise fluchen.
    „Papa?“ Conni guckt sich um. Ihr Vater liegt neben dem zerbrochenen Schlitten im Schnee und hält mit beiden Händen seinen linken Knöchel umklammert.

     
    „Papa, was ist denn los?“
    „Mein Fuß!“ Papa stöhnt,
    als er versucht ihn zu bewegen.
    „Tut’s sehr weh?“ Conni
    schlingt ihre Arme um seinen Hals.
    Papa nickt. Trotzdem versucht er noch einmal, sich aufzurichten. Aber es geht einfach nicht.
    „Und jetzt?“ Papa sitzt ratlos im Schnee.
    „Am besten gehe ich Hilfe holen“, meint Conni.
    Papa schaut sie nachdenklich an. „Meinst du, du schaffst es allein bis zum Dorf?“
    „Klar!“, sagt Conni und zeigt Richtung Sonne.
    „Immer da runter! Stimmt’s?“
    „Stimmt“, murmelt Papa. Er zögert. Doch er hat gar keine andere Wahl. Hier oben auf freiem Feld findet sie bestimmt keiner.
    „Also gut“, sagt er. „Du gehst runter ins Dorf und bittest im nächstbesten Laden um Hilfe. Okay?“
    „Mach ich“, verspricht Conni. Mitleidig schaut sie Papa an. „Brauchst du noch was? Meinen Schal oder so?“
    „Nein danke!“ Trotz seiner Schmerzen muss Papa lächeln. „Jetzt bin ich aber echt froh, dass ich dich dabeihabe!“
    „Siehst du!“, meint Conni und lächelt auch. Sie winkt Papa noch einmal zu. „Ich beeile mich!“, ruft sie noch und stapft los.
    Immer wieder dreht sie sich zu Papa um, bis er nicht mehr zu sehen ist. Auch das Dorf ist noch nicht in Sicht. Hoffentlich ist es nicht mehr allzu weit!
    Conni kommt sich ganz verloren vor. Doch sie läuft tapfer weiter.
    Schließlich liegt ein kleines Waldstück vor ihr, das Conni durchqueren muss.
    „Immer der Sonne nach“, denkt sie und folgt den Strahlen, die durch die Bäume blitzen. Die Tannen stehen dicht an dicht. Zweige schlagen Conni ins Gesicht, Schnee rutscht von den Ästen auf sie herab. Conni könnte heulen. Doch sie kämpft sich mittendurch. Sie muss Hilfe holen. Papa ist bestimmt schrecklich kalt dort im Schnee! Und er ist ganz allein. Conni schluckt. Genau wie sie.
    Schließlich hat sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher