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Conni Und Der Grosse Schnee

Conni Und Der Grosse Schnee

Titel: Conni Und Der Grosse Schnee
Autoren: Julia Boehme
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begrüßt er sie. „Wenn du willst, bringe ich dich jetzt auch dorthin.“
    Und ob Conni das will!
     
    Papa sitzt noch im Wartezimmer. „Conni! Bei dir alles in Ordnung?“
    Conni nickt. „Jetzt ja!“
    „Das hast du toll gemacht!“, sagt Papa und drückt sie an sich. „Wie eine Große!“
    „Ich bin doch auch schon groß“, grinst Conni.
    „Stimmt!“ Papa grinst zurück. „Das bist du!“
    In dem Moment wird er aufgerufen. „Herr Klawitter, bitte!“
    „Na, dann wollen wir mal sehen“, meint die Ärztin freundlich und untersucht Papas Fuß. Sie schnalzt mit der Zunge. „Das sollten wir mal röntgen.“
    „Sie meinen, er ist vielleicht gebrochen?“, fragt
    Papa entsetzt. „Das hat mir gerade noch gefehlt!“
    Auch Conni ist erschrocken. Als sie früher einmal ihr Bein gebrochen hatte, musste sie für lange Zeit ins Krankenhaus.
    Nun sitzt sie vor dem Röntgenraum und drückt beide Daumen. Hoffentlich hat Papa den Fuß nur verstaucht! Doch das Daumendrücken hilft nicht. Papas Fuß ist tatsächlich gebrochen.

     
    „Das Gute ist aber, dass wir nicht
    operieren müssen“, tröstet die Ärztin.
    „Jetzt bekommen Sie einen schicken Gipsverband. Und zwei Krücken kriegen Sie auch.“
    „Und Papa muss nicht ins Krankenhaus?“, platzt Conni heraus.
    „Nein“, die Ärztin zwinkert ihr zu, „er kann gleich wieder mit dir nach Hause!“
    Conni darf zuschauen, bis alles fertig ist.
    „Und wie kommen wir zu Mama und Jakob?“, fällt ihr plötzlich ein.
    „Tja.“ Papa seufzt. „Gute Frage.“
    „Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?“, fragt die Ärztin freundlich.
    „Das nützt uns nichts. Wir wohnen oben in einer Hütte auf dem Berg, da ist der Schnee noch nicht geräumt“, sagt Papa.
    „Noch nicht geräumt? Das geht doch nicht! Einen Moment, bitte!“ Entschlossen greift die Ärztin zum Telefon.
    „Da muss doch was geschehen!“, ruft sie in den Hörer. „Ja, genau. – Wunderbar! So machen wir’s! Vielen Dank!“

    Als sie auflegt, strahlt sie. „Die Bergstraße wird gleich heute geräumt. Und wissen Sie was? Sie dürfen mitfahren!“
    „Mitfahren?“, fragt Papa verdattert. „Im Schneepflug?“
    „Ganz genau“, lacht die Ärztin. „Sie werden sogar abgeholt.“
    „Das können wir doch nicht annehmen“, stottert Papa verlegen.
    „Aber das ist doch toll!“, ruft Conni dazwischen.
    „Das finde ich auch“, meint die Ärztin. „Einen schönen Gruß vom Bürgermeister übrigens. Hätte er gewusst, dass dort oben jemand Urlaub macht, hätte er die Straße schon längst räumen lassen. Es ist ihm sehr peinlich, dass Sie deswegen Unannehmlichkeiten hatten.“
    „Ja, na ja“, murmelt Papa. Er kann es immer noch nicht ganz fassen. Hatte er nicht gesagt, dass sie mit dem Schneepflug zurückkommen? Aber das war doch nur ein Scherz!
    „Es dauert aber mindestens noch eine Dreiviertelstunde, bis die hier sind“, sagt die Ärztin.
    „Kein Problem“, meint Papa. „Hauptsache, wir kommen heute wieder zur Hütte.“
    Er drückt Conni an sich. „Da haben wir ja Glück im Unglück“, sagt er. „Stell dir vor, wir hätten hierbleiben müssen.“
    Conni mag gar nicht daran denken: Mama und Jakob allein oben in der Hütte und sie hätten nicht mal anrufen können!
    „Was ist mit dem Einkauf?“, fällt ihr plötzlich ein. „Soll ich schnell noch was holen? Nebenan ist ein Laden.“
    Papa schaut sie an. „Willst du wirklich? Das wäre toll!“
    Er kramt sein Portemonnaie aus der Tasche. „Wir brauchen Brot, Butter, Aufschnitt und ein bisschen Obst. Und noch irgendwas fürs Abendessen. Such einfach was aus.“
    „Vielleicht Spaghetti?“
    Papa nickt.
    „Und unser Katzenfutter ist alle.“
    „Ja, ja, du machst das schon“, lacht Papa und reicht ihr ein paar Geldscheine. „Aber lass noch ein bisschen was übrig.“
    Conni mummelt sich in ihre Jacke und sprintet glücklich die Treppe hinunter. Jetzt kommen ihre Katzen doch noch zu ihrem Futter!

     
    Nach dem Einkauf müssen Papa und Conni gar nicht mehr lange warten. Gerade steckt Papa das Wechselgeld ein, da hupt es dreimal. Und als Conni aus dem Fenster guckt, sieht sie einen riesigen Schneepflug auf der Straße.
    Papa humpelt mit den Krücken nach draußen.
    „Kommen Sie“, meint der Mann vom Räumdienst freundlich. Er hilft ihm und Conni in die Fahrerkabine hochzuklettern.
    Da sitzt Conni nun. Hoch über der Straße hat sie alles gut im Blick. Lachend stößt sie Papa an, der mindestens so aufgeregt ist wie sie. Auf kürzestem Weg
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