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Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)

Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)

Titel: Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)
Autoren: Julia Boehme
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Conni. „Ich krieg das schon hin mit Josefina.“
    „Danke“, haucht Anna und streicht ihrem Stern über die Nase.
    Auch Conni streichelt ihr Pony. „Wir zwei schaffen die Prüfung!“, meint sie. „Stimmt’s?“
    „Brrrr“, schnaubt Josefina ausgelassen. Wird schon schiefgehen, soll das heißen.



Abschied von Liese
    Bei den Vorbereitungen fürs Abschiedsfest helfen alle. Sie rühren den Teig für das Stockbrot an und tragen Feuerholz zusammen, das Herr Behrens kunstvoll aufschichtet.
    Noch bevor die Sonne rot glühend hinter dem Horizont versinkt, facht er das Feuer an.
    Eigentlich liebt Conni Lagerfeuer. Aber heute kann sie sich gar nicht richtig darüber freuen. Schweigend schaut sie in die Flammen, die nach und nach immer höher schlagen.
    Frau Behrens gießt allen hausgemachten Apfelsaft ein. Dann hebt sie ihr Glas. „Auf Liese. Durch dich habe ich meine Liebe zu Pferden erst richtig entdeckt!“
    „Auf Liese“, schließt sich Herr Behrens an. „Ohne dich gäbe es diesen Pferdehof nicht!“
    Frau Behrens lächelt. „Ja, das stimmt!“
    „Auf Liese“, sagt Liska. „Du warst immer so lieb. Alle mochten dich – wir und auch alle Ponys!“
    Jetzt ist Conni dran. Aber, was soll sie sagen? Sie kannte Liese ja kaum.
    „Auf Liese, die hier so lange glücklich war“, meint sie schließlich.
    Frau Behrens nickt. „Das war sie wirklich.“
    „Ich hoffe, da, wo du jetzt bist, geht es dir richtig gut“, wünscht Anna.
    „Oje“, murmelt Moritz. Doch bevor er die Augen verdrehen kann, stoppt Conni ihn mit einem vernichtenden Blick.
    „Auf Liese“, sagt Moritz schnell. Doch dann fällt ihm nichts mehr ein. „Alles Gute“, nuschelt er schließlich.
    „Von mir auch“, meint Lars. „Wir werden dich nicht vergessen!“
    Klirrend scheppern nun alle Gläser aneinander und sie trinken auf das Wohl von Liese. Danach sitzen sie um die knisternden Flammen, grillen Würstchen und Stockbrot. Und zum Nachtisch gibt es Marshmallows. Conni hält sie so lange übers Feuer, bis sie innen fast flüssig sind. So mag sie sie nämlich am liebsten.
    Als es langsam dunkler wird und das Feuer immer heller leuchtet, erzählt Frau Behrens von früher. Wie sie Liese zum achten Geburtstag bekommen hat.
    „Das war das schönste Geschenk meines Lebens“, meint sie und lacht. „Sie war damals noch ganz jung und richtig frech! Die beiden Kaltblüter, mit denen sie auf der Weide stand, hat sie richtig aufgemischt!

    Wir hatten auch ein Geheimnis, Liese und ich. Statt zu Fuß zu laufen, bin ich nämlich heimlich auf ihr zur Schule geritten. Liese ist dann wieder ganz von allein zu unserem Bauernhof zurückgetrabt. Ich hatte eine Latte vom Zaun gelöst, so dass sie dort hinüberspringen konnte. So stand sie kurz nach acht wieder auf der Weide, als sei nichts passiert. Meine Eltern haben gar nichts mitbekommen. Bis Liese anfing, auf eigene Faust Ausflüge zu unternehmen. Am liebsten in Mamas Gemüsebeet. So kam alles raus. Und Papa hat die Latte wieder festgenagelt. Bombenfest!“

    Frau Behrens blickt in die Flammen. „Manchmal bin ich sogar nachts auf Liese geritten“, sagt sie. „In der Dämmerung sind die meisten Pferde nervös. Doch wenn es richtig Nacht ist, fühlen sie sich wieder wohl. Sie toben herum und galoppieren sogar. Sie können im Dunkeln nämlich viel besser sehen als wir.“ Frau Behrens nickt zu den Ponys hinüber. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was manchmal nachts auf der Weide los ist.“
    Conni grinst. Ob sie den Wecker mal um Mitternacht stellen soll, um nachzusehen?
    „Ich habe immer den Vollmond abgewartet, damit ich auch was sehen kann“, erzählt Frau Behrens weiter und ihre Stimme ist weich und schwärmerisch. „Und dann bin ich heimlich mit Liese ausgeritten, über uns der Mond und der funkelnde Sternenhimmel!“ Frau Behrens lächelt. „Das waren unsere schönsten Ausritte.“
    „Kommt aber nicht auf den Gedanken, das nachzumachen“, mahnt Herr Behrens.
    „Auf keinen Fall!“, sagt Frau Behrens und hat auf einmal wieder ihre ganz normale Reitlehrerinnenstimme.
    Auch wenn sie es nicht nachmachen sollen, vorstellen darf man es sich ja wohl: Conni schaut zum Himmel hoch. Es sind kaum Wolken dort. Sie sieht den Mond, der groß und kugelrund über ihnen schwebt, und überall blitzen die Sterne. Muss das toll sein, jetzt zu reiten, denkt sie.
    Da zischt plötzlich eine Sternschnuppe über den schwarzen Himmel und ist schon wieder verschwunden.
    Schnell, sie muss sich was wünschen!
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