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Conni-Erzählbände, Band 19: Conni und der Ferienzirkus

Conni-Erzählbände, Band 19: Conni und der Ferienzirkus

Titel: Conni-Erzählbände, Band 19: Conni und der Ferienzirkus
Autoren: Julia Boehme
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doch nur halb so gut Spuren suchen könnte!
    „Darf ich auch mal?“ Billi nimmt den Stock. „Uaah, ist der angesabbert!“
    Anna lacht. „Du musst ihn ganz außen anfassen!“
    Billi greift um und wirft.
     

     
    Doch statt auf der Wiese zu landen, trudelt der Stock in hohem Bogen ins Gebüsch.
    „Stöckchen werfen will gelernt sein“, meint Anna.
    Nicki ist längst unter den Büschen verschwunden. Es raschelt verdächtig. Dann ist es still.
    „Wo bleibt der denn?“, wundert sich Anna.
    Sie laufen zum Gebüsch. „Nicki, wo steckst du? Komm raus!“
    Conni schlüpft sogar unter den Busch, um nachzusehen. Äste piksen ihr in Arme und Rücken. Von Nicki keine Spur.
    „Der ist hier nicht!“ Conni krabbelt wieder hervor.
    Erst als sie um das Gebüsch herumlaufen, sehen sie ihn. Weiter hinten schnüffelt er zwischen ein paar Sträuchern.
    „Was machst du denn da?“, ruft Anna ärgerlich. „Komm sofort her!“
    Nicki schnüffelt weiter. Dann kommt er endlich zu ihnen. In der Schnauze hält er statt des Stöckchens ein Wiener Würstchen.

    „Pfui!“ Anna will es Nicki wegnehmen.
    Aber Nicki jagt blitzschnell damit davon und bringt seine Beute in Sicherheit. Und wo wäre sie sicherer als in seinem Magen?
    „Nein, nicht!“
    Aber bis Anna, Billi und Conni ihn einholen, hat er schon die halbe Wurst verputzt.
    „Los, gib her!“, schimpft Anna.
    Conni lacht nur. „Lass ihn doch, das Würstchen ist eh nicht mehr zu retten!“
    „Wo hat er das bloß her?“, wundert sich Billi.
    Conni zuckt mit den Schultern. „Lass uns mal nachschauen.“
    Sie gehen in die Richtung, aus der Nicki ihnen mit der Wurst entgegengelaufen kam.
     
    Sie entdecken es erst, als sie kurz davor stehen. Gut versteckt zwischen den Sträuchern liegt ein kleines Lager. Groß ist es nicht: eine zusammengerollte Isomatte, in der ein Schlafsack steckt, und ein paar abgeschabte Plastiktüten. Eine von ihnen ist umgeworfen und durchwühlt. Darin muss Nicki das Würstchen entdeckt haben.
    Conni schluckt. Hier macht niemand Camping. Hier schläft jemand, weil er kein anderes Zuhause hat. Und ausgerechnet dem hat Nicki das Abendbrot weggefressen! Einem, der fast nichts hat: keine Wohnung, keine Arbeit, keine Familie und vielleicht nicht mal genug Geld, um sich eine zweite Wurst zu kaufen.
    „Wir müssen unbedingt ein neues Würstchen kaufen“, stößt sie hervor. „Als Ersatz!“
    Anna und Billi sind sofort einverstanden.
    „Habt ihr Geld dabei?“ Billi kramt in ihren Taschen. „Ich habe 50 Cent.“
    Conni wühlt in ihrer Jackentasche. Sie hat nicht einen müden Cent dabei. Und Anna nur ein einziges 5-Cent-Stück.
    „Los, wir holen schnell Geld und dann gehen wir einkaufen“, schlägt Conni vor.
    „Und das Monster?“, fragt Anna.
    „Ich glaub, das finden wir hier eh nicht“, meint Conni.
    Und wenn Anna ganz ehrlich ist, glaubt sie das auch. So laufen alle drei zu sich nach Hause, um etwas Geld zu holen. Dann treffen sie sich vor dem Supermarkt wieder.
    Im Nu hat Billi das Geld gezählt. „Zusammen haben wir genau 5,25 Euro.“
    „Wie wäre es, wenn wir ein paar Würstchen mehr kaufen?“, fragt Conni.
    „Ja, und ein Brot“, fällt Anna ein.
    „Und ein bisschen Obst“, ergänzt Billi.
    Sie rechnen alles genau aus: Für 5,25 Euro bekommen sie drei Würstchen, ein Brot, zwei Äpfel und einen kleinen Schokoriegel.
    „Das wird eine echte Überraschung!“ Gut gelaunt stopft Conni den Einkauf in die Tüte. Aufgeregt laufen sie zum Park zurück. In Connis Bauch kribbelt es.
    „Hoffentlich ist der noch nicht zurück“, wispert Anna. Ihr ist einer, der im Park wohnt, nicht ganz geheuer. Sie bereut ein bisschen, dass sie Nicki zu Hause gelassen hat. Aber es ist bald zwei Uhr und sie wollen gleich weiter zum Zirkus.
     

     
    Für andere wäre es bestimmt gar nicht so einfach, die Stelle wiederzufinden. Aber Conni und Anna kennen sich im Park aus. Sie laufen quer über die große Wiese, auf der Nicki so gerne Stöckchen jagt. Leise schleichen sie durchs Gebüsch.
    „Psst!“ Billi legt den Finger auf den Mund.
    Atemlos bleiben sie stehen und lauschen. Alles ist still.
    Zwischen den Sträuchern ist nichts zu sehen. Das Lager scheint immer noch verlassen.
    „Keiner da, dann los!“, zischt Conni. Sie flitzen zum Versteck und stellen die Tüte mit ihrem Einkauf gleich neben die Isomatte. Am Henkel baumelt eine Karte:
     

     
    Sie wollen gerade gehen, als sie jemanden pfeifen hören. Eine kleine, schwungvolle Melodie. Laub raschelt unter
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