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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger
Autoren: Sean A. Moore
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öffnen. Mitra erhörte ihn. Die Tür war nicht verschlossen, sondern öffnete sich sofort. Kailash fiel kopfüber in den dahinter liegenden Raum. Dabei entging er nur knapp den Klauen der Wasserspeier, die ihn verfolgten.
    In dem Raum herrschte Finsternis. Der helle Licht des Amuletts war schwächer geworden, je weiter sich Kailash von Conan entfernt hatte.
    Der Kezanker tastete nach dem Türgriff und schloß die Tür. Sekunden später hörte er, wie sich einer der Wasserspeier dagegen warf. Kailash fand den eisernen Riegel und schob ihn eilends vor. Die Tür wirkte so solide, daß er hoffen durfte, die Biester aufzuhalten – wenigstens für eine kurze Zeit. Schwer atmend ließ er sich gegen die Tür sinken und überdachte seine Lage. Obgleich sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, vermochte er keine der Geheimnisse des Raumes wahrzunehmen.
    Er band die Fetzen um den verwundeten Fuß fester. Da hörte er ein seltsames Geräusch. Erstarrt lauschte er atemlos. Doch dann übertönten die Wasserspeier, die sich gegen die Tür warfen, alle anderen Laute. Seine Instinkte leiteten ihn jetzt. Er tastete mit dem Schwert die Wand ab, weil er hoffte, eine Ecke zu finden, von der aus er sich leichter verteidigen könnte. Während einer Lärmpause hörte er wieder das eigenartige Geräusch. Es war ein leises Rascheln, als riebe jemand Leder über einen glatten Stein. Das Geräusch war jetzt lauter als zuvor. Kailash war am Ende einer Wand angelangt. Er stellte sich in die Ecke und ging in Kampfstellung. Wie lange würde die Tür noch halten? Er vermutete, daß die Wasserspeier im Dunkeln sehen konnten. Wenn sie hereinbrachen, war sein Schicksal besiegelt.
    Dann spürte er etwas am Fuß und dachte nicht mehr an die Tür. Etwas ... krabbelte auf seinem verwundeten Fuß. Bei dieser Berührung bekam er Gänsehaut. Dann fühlte er einen neuen Schmerz, als stieße ihm jemand Nadeln in die offene Wunde. Dann hörte er ein widerliches saugendes Geräusch.
    Kailash riß entsetzt den Fuß weg und strampelte wild, um das Biest abzuschütteln, das sich darauf niedergelassen hatte. Wütend zischte das Geschöpf, als es weggeschleudert wurde. Der Kezanker hörte den leisen Aufprall auf dem Boden. Der Körper war weich und rund gewesen, mit einer lederartigen Haut. Aus welchem Höllenschlund war dieses Scheusal gekrochen? Blind schlug er mit dem Schwert in die Richtung, aus der das Zischen gekommen war. Funken stoben auf, als die Klinge den Steinboden traf. Er hatte daneben geschlagen, und die Funken waren so schnell verstoben, daß er keinen Blick auf das Biest hatte werfen können.
    Gerade wollte er erneut zuschlagen, als ein schwacher, orangefarbener Schimmer den Raum erhellte. Ihm juckte die Nase. Ein seltsamer Rauch breitete sich aus. Jetzt konnte er sehen, daß der Raum sehr klein war. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Türbogen, dahinter führte eine schmale Treppe in den Turm hinauf. Bis auf die Tür, die er vor wenigen Minuten verriegelt hatte, gab es keinerlei Möbelstücke oder Zierrat. Aber er war nicht allein. Eine riesige Spinne kroch über den Steinboden direkt auf ihn zu. Die blassen Augen funkelten vor Wut und verrieten, daß dieses Geschöpf über weit mehr Intelligenz verfügte als seine kleineren Artgenossen. Kailash hatte unverschämtes Glück gehabt und das Biest im Dunkeln verwundet. Mehrere Beine lagen abgetrennt auf dem Boden. Mitra hatte in der Tat seine Klinge geführt! Frisches, rotes Blut – aus seinem Fuß gesaugt! – klebte an den spitzen, ekligen Fängen der Riesenspinne. Kailash mußte gegen den Drang ankämpfen, sich zu übergeben, und blickte nach oben.
    Überrascht hielt er den Atem an. Er sah, woher der Lichtschein und der Rauch kamen. Eine Frau kam die schmale Treppe herab. In einer Hand trug sie eine Schale aus schwarzem Stein. Die Schale war die Quelle des Lichts. Außerdem stiegen aus ihr Rauchwölkchen empor. Die Wolken verhüllten das Gesicht der Frau, doch Kailash war sich sicher, daß es sich bei ihr um die Mutare-Priesterin handelte. Sie trug keine Waffen – jedenfalls nicht, soweit er sehen konnte, aber Madesus hatte ihnen gesagt, daß auch ein Schwert gegen sie nichts nützen würde.
    Die Frau erreichte den Fuß der Treppe, ging in den Raum und stellte die Schale auf den Boden. Der Rauch teilte sich, und Kailash sah, daß sie keinerlei Gewand trug. Das Licht tauchte ihre glatte Haut in einen höllisch roten Schimmer und ließ das schulterlange, ebenholzschwarze Haar
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