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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr
Autoren: John Maddox Roberts
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diese hatten?«
    Altaira wurde blaß. »Ist sie nicht aus Weißgold?«
    »Ich fürchte, nein. Der Skorpion aus Weißgold stammt aus jüngerer Zeit. In Stygien herrschte vor langer Zeit Bürgerkrieg. Ein Bewerber auf den Thron hielt es für sinnvoll, eine Kopie anfertigen zu lassen, weil er glaubte, dadurch größeren Einfluß zu gewinnen. Er verwendete Weißgold, weil nur das gewichtsmäßig dem Original entsprach. Später rankten sich unzählige Legenden um den Skorpion, wegen seines einzigartigen Werts. Ihr alle habt die eine oder andere gehört. Ich befürchte, daß die Kopie schon vor Jahrhunderten eingeschmolzen wurde. Was unser fintenreicher Freund in diesem Podest versteckt hat, ist das echte Götterbild.«
    »Aber ... aber ...«, stammelte Altaira.
    Dann öffnete sich die Geheimtür. Angst und Habgier funkelte in den Augen aller, als die Steine beiseite glitten. Dann stand der Skorpion vor ihnen, direkt am Eingang.
    »Er hat sich bewegt«, sagte Conan verblüfft. Die Worte blieben ihm beinahe im Hals stecken. »Ich habe ihn auf das Podest in der Mitte gestellt, und er hat sich bis zur Tür bewegt.« Mit der Hand am Schwertgriff wich er zurück. Die Nackenhaare hatten sich ihm aufgestellt.
    »Ah, ist sie nicht wunderschön?« sagte Casperus, ohne auf die Worte des Cimmeriers zu achten. »Und jetzt gehört sie wieder mir!«
    »Sie hat dir nie gehört und wird dir nie gehören!« schrie Altaira, holte einen Dolch aus dem Ärmel und stieß ihn dem fetten Mann in den Rücken. Casperus brach über dem Skorpion zusammen. Altaira versuchte ihn beiseite zu schieben. Mit einem unterdrückten Schrei zückte Gilmay seine beiden Schwerter, um mit einem Doppelschlag die Frau zu töten.
    Ohne zu denken, schwang Conan seine Klinge und trennte blitzschnell Gilmay den Kopf vom Rumpf. Als seine Leiche auf die von Casperus sank, blickte Altaira, den Dolch in der Hand, den Cimmerier an und lächelte boshaft.
    »Du kannst es einfach nicht lassen, mich zu beschützen, Barbar.« Katzengleich fuhr sie herum und durchbohrte Piris die Kehle. Die Augen des kleinen Manns traten hervor, als er zurücktaumelte und sich an den Hals griff. Blut spritzte ihm durch die Finger.
    Die Frau stand wie gebannt und blickte voll Entsetzen auf die tiefe Wunde in ihrem Unterarm. Die schmale Klinge in Piris' Hand war von ihrem Blut befleckt – und schimmerte grünlich.
    »Der Skorpion ist jetzt dein!« rief Conan. »Ich wünschte dir viel Freude damit! Nie haben vier Menschen so gut zueinander gepaßt wie ihr!« Mit großen Sätzen lief er die Stufen hinauf. Im Tempel hatte der Höllenlärm aufgehört. Auch der übernatürliche Lichtschein war verschwunden. Im Schein der Sonne, die durch die Fenster fiel, sah er die sich auf dem Boden krümmenden Gestalten. Sie schienen sich zurück in Menschen zu verwandeln. Die große Statue der Göttin war zersprungen. Oppia lag auf den Bruchstücken. Conan wußte nicht, ob sie lebte oder tot war. Aber es war ihm gleichgültig.
    Als er aus dem Tempel hinaustrat, genoß er den Sonnenschein. Der Lärm der Waffen stimmte ihn fröhlich. Die Minenarbeiter waren pünktlich zur Stelle. Überall auf dem Platz kämpften Männer. Leichen lagen umher. Die Zuschauer feuerten von den Dächern aus die Kämpfenden gleichmäßig an.
    Conan bahnte sich einen Weg um den Platz herum zum Hauptquartier des Statthalters. Ermaks Söldner standen in doppelter Reihe davor. Conan schlich hinter ihnen hinauf. Auf der dritten Stufe von oben stand Ermak und erteilte seinen Männern Befehle. Er war zu beschäftigt, um den Cimmerier zu bemerken, als er ins Hauptquartier lief.
    Gleich hinter dem Eingang brüllten sich zwei Männer an. Erstaunt sah Conan, daß es Bombas und Xanthus waren.
    »Du Narr!« schrie Xanthus. »Jetzt ist alles kaputt! Deine Raffgier hat uns die Truppen des Königs auf den Hals gehetzt!«
    »Meine Raffgier!« kreischte Bombas mit tiefrotem Gesicht. »Es war deine Idee, das Silber des Königs zu unterschlagen!«
    Julus sah Conan und trat vor. »Was suchst du hier, Barbar?«
    Sofort brachen die beiden anderen den Streit ab und starrten den Cimmerier an.
    »Ich bin gekommen, um den Rest meines Lohns zu holen«, erklärte Conan.
    »Welchen Lohn?« fragte Bombas.
    Conan zeigte auf Xanthus. »Den Lohn, den er mir versprochen hat, wenn ich diese Stadt säubere. Das habe ich getan, und jetzt verlange ich mein Geld.«
    »Was redest du da?« schrie Xanthus.
    Conan deutete in Richtung des Platzes. »Dies ist mein Werk. Wenn die
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