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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr
Autoren: John Maddox Roberts
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Eine Hand zerrte an seinem Gewand. Es war Bombas. Der fette Statthalter zog den alten Geizkragen erbarmungslos zu Boden. »Laß mich los!« keifte Xanthus. »Julus hat dich getötet!«
    »Du bist schuld, daß meine Lorinda gestorben ist«, keuchte Bombas. »Jetzt werde ich dich töten.«
    »Lorindas Tod war nur deine Schuld!« widersprach Xanthus.
    »Wer ist Lorinda?« fragte Ermak.
    »Eine Frau, die beide vor langer Zeit geliebt haben«, erklärte Conan. »Es ist nicht nötig, daß wir kämpfen, Ermak. Hier ist alles erledigt. Wir sind schließlich Berufskämpfer.«
    »Aber wir müssen kämpfen«, widersprach Ermak mit finsterer Miene. »Sicas war das reinste Paradies für einen Söldner. Eine ganze Stadt konnte man ohne Kampf plündern. Du hast das verdorben. Ich weiß nicht, wie du es angestellt hast, aber alles ist dein Werk. Von dem Augenblick an, als du die Stadt betreten hast, ist es den Bach hinuntergegangen. Achtung!« Diese Höflichkeit erwies er dem Cimmerier, ehe er angriff.
    Diesmal kämpfte Conan nicht gegen Julus, sondern mußte verzweifelt sein Leben verteidigen. Ermak war stark, schnell und äußerst geschickt. Außerdem war er besser ausgerüstet als Conan, da er seinen Körper nicht so schützten mußte wie der Cimmerier. Conans Schläge vermochten Ermaks Küraß nicht zu durchdringen, wohl aber dessen Klinge das Panzerhemd des Cimmeriers.
    Anfangs konzentrierte sich Conan nur auf die Verteidigung, um den Gegner zu studieren. Verzweifelt suchte er nach der geeigneten Strategie, den Feind zu besiegen. Eigentlich genoß er den Kampf. Es war viel zu lange her, daß er mit einem ebenbürtigen Gegner die Klinge gekreuzt hatte. Ein Kampf um Leben und Tod! Ungeheure Kampfeslust stieg in ihm auf. Das war seine wahre Stärke. Ermak war ein eiskalter Berufskrieger, doch Conan ein Barbar.
    Nach den ersten ungestümen Attacken wechselte Ermak zu einer mehr berechnenden Strategie. Seine Rüstung war schwer. Er durfte sich nicht zu früh verausgaben. Jetzt setzte Conan zum Angriff an. Zweimal traf sein Schwert klirrend den Helm Ermaks, doch ohne große Wirkung. Der Korbgriff an seinem Schwert verhinderte einen Treffer auf die Hand. Und Ermak schützte seinen Schwertarm gekonnt.
    Die Halbrüstung reichte ihm bis zur Mitte der Schenkel. Conan führte blitzschnell mehrere hohe Schläge hintereinander, um Ermaks Deckung nach oben zu lenken. Dann sauste seine Klinge nach unten und traf das Bein des Gegners über dem Knie. Ermak verschwendete keine Zeit, nach der Wunde zu schauen, sondern nutzte die tiefe Position von Conans Waffe aus, um das Gesicht des Cimmeriers zu treffen. Der Cimmerier entging dieser Attacke nur durch einen gewaltigen Sprung nach hinten.
    Ermak rückte jetzt unaufhaltsam vor. Der Cimmerier verlor an Boden. War der Angriffsmoment in einem Kampf verloren, gewann man nur sehr schwer wieder die Führung. Doch jetzt blutete Ermaks Wunde stark. Aus dem Stiefel quoll Blut.
    »Verdammter Barbar!« rief er. »Warum?«
    Conan antwortete nicht. Statt dessen senkte er das Schwert ein wenig. Ermak nutzte dies aus und stach nach der Kehle des Cimmeriers. Conan parierte die Klinge, doch nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Armband über der linken Hand. Damit lenkte er die Klinge über die linke Schulter und führte mit aller Kraft einen Stoß nach vorn. Er traf Ermak unmittelbar unter dem Jochbein. Die Schwertspitze durchbohrte das Auge und drang bis ins Gehirn. Conan mußte kräftig ziehen, um die Waffe zu befreien. Ermak stand einige Sekunden reglos da, dann fiel er wie ein gefällter Baum um. Seine Rüstung klirrte laut auf dem Marmorboden.
    »So sollte ein Krieger sterben«, sagte Conan und reinigte sein Schwert mit einem Gobelin. »Aufrecht stehend und dem Feind ins Angesicht blickend.« Er steckte das Schwert in die Scheide und trat zu Xanthus und dem Statthalter. Die Züge des Geizhalses waren verzerrt und purpurrot. Bombas' fette Finger mit den funkelnden Ringen hatten sich tief in den Hals des Rivalen verkrallt.
    »Dann waren diese weichen Hände doch noch zu etwas nutze«, sagte Conan.
    Er verließ das Hauptquartier und trat hinaus auf den Platz. Wie ein Teppich lagen die Leichen darauf. Die Bürger standen da und beäugten das blutige Schlachtfeld. Beklommenes Schweigen herrschte. Conan überquerte den Platz. Er kam an Maxios Leiche vorbei, der noch im Tod ein wütendes Gesicht machte.
    Langsam marschierte der Cimmerier zurück zur Herberge. Entgegen seinen Erwartungen mußte er nicht in aller
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