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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche
Autoren: Steve Perry
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Zwillinge haben es ihm erzählt.«
    Im Innern des riesigen Hauses war es nicht besonders hell, obwohl es einige Fensteröffnungen in den Wänden gab. Ein besonders hochgewachsener Riese, doppelt so groß wie der Cimmerier, stand in der Mitte des Raumes neben einem Ding, das Conan an einen Käfig erinnerte. Tische und Stühle standen um diese Umzäunung herum. Außerdem sah er noch einige große Körbe aus Schilf.
    »Ho, Teyle!« rief der Riese.
    »Ho, Vater!«
    Conan und die Frau ließen die anderen beiden am Eingang zurück und gingen auf Teyles Vater zu. Sein dunkler Bart zeigte graue Stellen. Er war nackt bis auf einen Schurz aus gegerbtem Fell, den er um die Lenden geknotet hatte und der ihm bis zu den Knien reichte. Brust, Schultern und Arme waren muskelbepackt. Seine Haut war dunkler als die des Cimmeriers. Conan hatte den Eindruck, daß dieser Gigant ihn ebenso leicht in der Mitte durchbrechen könnte wie er einen Besenstiel.
    »Das ist der Mann Conan«, erklärte Teyle. »Er hat fünf Banditen auf der Anhöhe in der Hochebene getötet. Und das ist mein Vater, Raseri, Häuptling der Jatte und auch der Schamane unseres Stamms.«
    »Fünf Banditen, nicht schlecht!« rief Raseri. Seine Stimme hallte laut im Raum wider. »Ausgezeichnet, Tochter. Du hast mir ein wirklich gutes Exemplar gebracht!«
    Da war wieder das Wort! Diesmal glaubte Conan nicht, daß Raseri es zufällig oder aus Unwissen benutzt hatte. Plötzlich überfiel ihn ein ungutes Gefühl. Er drehte sich zu Teyle um.
    In diesem Augenblick kam schon ihre Faust auf ihn zu. »Tut mir leid«, sagte sie.
    Ehe seine sonst so blitzschnellen Reflexe ihn schützen konnten, wurde die Welt um ihn herum rot und gelb und dann schwarz. Conan hatte das Bewußtsein verloren.
     

D REI
     
     
    Über den schneebedeckten Paß, auf dem die Hohe Corinthische Straße nach Zamora führte, rollte schwerfällig ein Wagen in der eisigen Kälte dahin. Das Gefährt war aus Holz gebaut, mit hohen Seitenwänden und einem spitzen Zeltdach als Schutz gegen die Unbilden der Witterung. Die sechs großen Wagenräder waren mit Eisenringen beschlagen, die Radnaben dick mit schwarzem Fett eingeschmiert, grüne Kupferbänder waren zur Verstärkung um die Speichen gewickelt. In das unterste Brett waren schneckenförmige Ornamente geschnitzt, wie am Kapitell ionischer Säulen, die allerdings Wind, Regen und die erbarmungslos herabbrennende Sonne ebenso gebleicht hatten wie das übrige Holzwerk. Dieses Ungetüm von Wagen konnte nur auf größeren Straßen fahren, und selbst da erzielten die sechs Zugochsen keine nennenswerte Geschwindigkeit.
    Vor dem mit Leinwand abgeschirmten Wagenkasten saß der Kutscher auf dem Bock. Er hatte die Kapuze tief herabgezogen, so daß man sein Gesicht kaum erkennen konnte. Er hielt die Zügel des Ochsengespanns zwischen den Händen, die in Handschuhen steckten.
    Jetzt tauchte neben ihm eine zweite Gestalt aus dem Wageninnern auf und setzte sich. Das Haar dieses Manns war so hell wie frisches Stroh, sein Gesicht glatt rasiert und recht hübsch. Sein graues Gewand aus rauher Wolle ähnelte dem des Fahrers. Er schlug dem Kameraden kräftig auf die Schulter. »He, Penz! Dake will, daß du anhältst, damit wir eine Futterpause einlegen können!«
    Als Antwort kam unverständliches Knurren unter der Kapuze hervor.
    Der blonde Mann grinste. Er hatte prachtvolle Zähne. »He, haariger Bruder, du bist viel zu mißmutig! Du mußt lernen, das Leben mehr zu genießen!«
    Dann riß er die Kapuze des Gefährten nach hinten, so daß man das Gesicht des Manns sah, den er Penz genannt hatte.
    Penz knurrte und versetzte dem Blonden einen solchen Fausthieb, daß dieser rücklings vom Bock in den Schnee fiel. Dann zog Penz schnell wieder die Kapuze über den Kopf. Aber inzwischen hätte jeder, der dazu Gelegenheit gehabt hätte, den Grund seines Unwillens sehen können.
    Penz hatte das Gesicht eines wilden Tiers: eines Wolfs. Anstelle von Nase und Mund hatte Penz eine spitze Schnauze. Wenn er vor Wut die Zähne fletschte, sah man lange spitze Hauer, wie geschaffen, um Fleisch herauszufetzen. Bis auf Augen und Schnauze war das Gesicht von ruppigem Fell bedeckt.
    Als die Ochsen anhielten, wollte Penz vom Bock springen und sich auf den im Schnee liegenden Mann stürzen. Aber eine mächtige Stimme durchschnitt die eisige Luft wie ein Peitschenknall.
    »Penz! Halt!«
    Der Mann mit dem Wolfsgesicht erstarrte, als hätte ihm jemand mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen.
    Ein dritter
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