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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
Autoren: Steve Perry
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gingen von ihm aus und erleuchteten die Höhle so hell wie mit Tageslicht. Allerdings hatte noch nie ein Sterblicher ein derartiges Tageslicht gesehen.
    Dann ertönte dumpfes Grollen. Steine schossen aus der Umgebung des Zauberers hoch und flogen durch die Luft.
    Dann setzte ein seltsames Summen ein – wie von Millionen Bienen.
    Conan spürte, wie seine Arme und Beine bleischwer wurden. Er wollte nur noch eines: sich hinlegen und schlafen ...
    Dann brach ein Blitz von der Stelle los, wo Conan das Gesicht des Zauberer vermutete, und bohrte sich in einen Zyklopen weiter hinten im Tunnel. Der Zyklop zersprang wie Glas in tausend Stücke.
    Plötzlich schien die Luft um Conan von Eis erfüllt zu sein, so kalt war es. Doch gleich darauf spürte er glühende Hitze, als stünde er vor einem geöffneten Ofen. Dann verging die Hitze ... Aber Conan konnte sich immer noch nicht bewegen.
    Der Cimmerier erkannte die große Gefahr, welche ihm drohte. Der Zauberer war trotz seines elenden Zustands immer noch äußerst gefährlich. Er mußte ihn vernichten – sonst würden sie alle sterben.
    Wieder stemmte Conan sich gegen die unsichtbare Barriere. Er drang einen, zwei, dann drei Zoll weit vor. Dann wurde er jedoch gnadenlos zurückgestoßen. Mit jeder Sekunde fühlte er sich schwächer. Wenn er sich nur einen Moment lang ausruhte, dann könnte er ...
    Nein! rief er sich zu. Jede Ruhepause wäre seine letzte!
    Das Summen wurde stärker, die Lichtstrahlen greller. Man konnte den Zauberer nicht mehr ansehen, ohne blind zu werden. Pausenlos zuckten die Blitze und ließen Würmer und Zyklopen explodieren. Ein Strahl streifte beinahe den Cimmerier. Conan spürte die Hitze. Unter ihm grollte es im Boden, auch Wände und Decke gaben seltsame Geräusche von sich.
    Conan schloß die Augen. Selbst durch die Lider sah er noch die strahlende Lichtquelle, in die sich der Zauberer verwandelt hatte. Wieder preßte er sich gegen die unsichtbare Barriere. Er setzte seine gesamte Kraft ein. Diesmal gelang es dem jungen Barbaren, die Klinge zu senken. Er drückte gegen die magische Wand aus Federn, stemmte sich gegen den Wind und schaffte einen Schritt nach vorn. Die Muskeln an Armen und Beinen wölbten sich, die Sehnen dehnten sich – und wieder kam er einen Schritt weiter.
    Felsbrocken fielen von der Decke. Der Cimmerier beachtete sie nicht. Noch ein winziger Schritt, wie der eines Kleinkindes. Seine Stiefel glitten zurück; aber er zwang sich, weiterzumachen und wieder festen Boden zu gewinnen.
    Hinter Conan stürzte ein Teil der Wand ein, gefolgt von Steinen aus der Decke. Er spürte, wie sich der Boden unter ihm hob und senkte. Im nächsten Augenblick würde wohl ein Erdbeben alles begraben.
    Trotz aller Bemühungen kam der Cimmerier nicht näher an den Zauberer heran. Die Schwertspitze war nur noch eine Handspanne von dem strahlenden Rey entfernt; aber genausogut hätten es tausend Meilen sein können.
    Da übertönte die übernatürlichen Geräusche, die der sterbende Zauberer hervorbrachte, eine Stimme. Es war Lalo, der Fluchbeladene.
    »Ich wußte, daß er es nicht schafft! So ein Schwächling!«
    Conan konnte seine Wut nicht länger bezähmen. Alle früheren Beleidigungen Lalos kamen ihm in den Sinn und vergrößerten seinen Zorn. Diese letzte war der Tropfen, welcher den Krug überlaufen ließ. Schwächling? Schwächling! Ich werde dir zeigen, wer hier ein Schwächling ist!
    Der Cimmerier spannte nochmals alle Muskel zu einer letzten Kraftanstrengung an. Er warf sich vor. Zwar entsprach es nicht seiner üblichen Geschwindigkeit; aber er schaffte den Schritt.
    Die Schwertspitze des Cimmeriers berührte die verbrennende Gestalt des Zauberers. Conan traf genau die Brust über dem schwarzen Herz. Nur eine Sekunde lang zögerte er, dann stach er zu und durchbohrte das Herz. Blut spritzte wie aus einer Fontäne und bedeckte den Cimmerier.
    Es kam allen wie eine Ewigkeit vor, bis Katamay Rey endlich zusammenbrach.
    Die Lichter erloschen, das Summen verstummte, Wände und Decken wurden ruhig.
    Die Stille nach dem Tod des Zauberers war beinahe greifbar.
    Lalo brach das Schweigen. Ohne eine Spur von Ironie sagte er leise: »Ja, da habe ich mich geirrt.«
    Niemand sprach.

S ECHSUNDZWANZIG
     
     
    Wikkell und Deek bewegten sich zu der Stelle hin, wo die Überreste des Zauberers auf den Felsen lagen, und starrten hinab. Dünner schwarzer Staub bedeckte den Boden. Das war alles, was von dem einst so mächtigen Katamay Rey noch übrig war.
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