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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
Autoren: Steve Perry
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zwei Pferde zu kaufen. Dann würden endlich Elashis ständige Nörgelei aufhören. Jedenfalls hoffte er das.
    Über dem Land lag eine dichte Schneedecke. Nur der Pfad war festgetrampelt. Es herrschte Winter, der Himmel war strahlend blau, die Luft klar und kalt. Conan fühlte sich in dieser Umgebung wohl. In Städten gab es mehr zu holen, aber dort stank die Luft nach Gerüchen, welche einem Mann aus den Bergen nicht behagten. Natürlich wußte er auch die Vorteile des einen gegen das andere abzuwägen. Braten und Wein und fröhliche Gesellschaft fand man leichter in der Zivilisation als auf abgelegenen, schneebedeckten Pfaden in der Mitte von Nirgendwo. Obgleich Conans Gott Crom in einem Berg lebte, hatte er nie von den Menschen verlangt, seinem Beispiel zu folgen.
    Plötzlich hörte Conan weiter vorn auf dem Weg ein Geräusch.
    Es war sehr leise, und Ohren, die weniger scharf als die des Cimmeriers waren, hätten es mit Sicherheit für das Rauschen des Windes in dürren Zweigen oder das Rollen eines Steins gehalten, den ein unvorsichtiges kleines Tier losgetreten hatte. Der junge Barbar blieb stehen und lauschte angestrengt.
    »Was ist los?«
    Conan bedeutete Elashi, still zu sein. Dann flüsterte er leise: »Jemand wartet da vorn auf uns. Gleich hinter dem großen Steinbrocken.«
    Elashi spähte zu dem hausgroßen Felsen hinüber, auf den Conan gezeigt hatte. »Ich sehe nichts. Da ist niemand«, flüsterte sie ebenso leise wie er.
    »Da war ein Geräusch«, behauptete Conan hartnäckig.
    »Ich habe nichts gehört. Dabei bin ich eine Tochter der Wüste, vergiß das nicht!«
    Wie konnte er das je vergessen? Sie erinnerte ihn wenigstens einmal jeden Tag daran! »Vielleicht brauchst du Wüstensand, damit deine Ohren den Dienst richtig versehen. Ich habe jemanden husten gehört.«
    Elashi warf ihm einen Blick zu, der, wenn er ein Dolch gewesen wäre, ihn zu kleinen blutigen Stücken im Schnee zerteilt hätte. »Hör zu, du blöder Barbar, da ...«
    »Jetzt ist nicht der Augenblick zu streiten«, unterbrach er sie und zückte das Schwert. »Ich spüre, daß uns Gefahr droht.«
    Elashi nickte. Trotz ihrer Schmähreden gegen den Weggefährten war sie lange genug mit ihm unterwegs, um zu wissen, daß seine Sinne in der Tat schärfer als die eines gewöhnlichen Menschen waren. Sie zog ihr Krummschwert und fragte: »Was tun wir jetzt?«
    »Du umkreist den Felsen. Ich marschiere auf dem Weg weiter und lenke die Aufmerksamkeit der Fremden auf mich. Auf diese Weise kannst du sie überraschen, während sie mich beobachten.«
    »Das werde ich nicht tun!« flüsterte sie empört. »Nur weil ich eine Frau bin, willst du mich immer vor jedem Risiko schützen! Vergiß nie, daß ich älter bin als du!«
    Conan schaute sie verblüfft an, als wären ihr plötzlich Flügel gewachsen, welche sie im nächsten Augenblick ausbreiten und damit zum Himmel emporschwingen würde. Er war jung. Wahrscheinlich würde er mit zunehmendem Alter noch viel lernen; aber er hielt es für völlig unmöglich, daß er jemals die Beweggründe der Frauen verstehen würde. Das schaffte kein Mann! »Na schön«, sagte er. »Dann gehst du eben auf dem Weg weiter, und ich schleiche mich um den Felsen ... und um den oder die herum, welche dort lauern.«
    »Das klingt schon besser!« sagte Elashi und lächelte triumphierend. Doch dann verging ihr das Lächeln, und sie runzelte die Stirn. »Du schickst mich also tatsächlich den Weg entlang? Obwohl ich möglicherweise direkt in den Rachen des Todes marschiere?« Ungläubig blickte sie ihn an. Ihre Stimme bebte. Sie tat, als hätte der Cimmerier sie angespuckt.
    Conan schüttelte den Kopf und blickte hinauf auf die Berge. Lauerte irgendwo dort ein böser Dämon auf ihn, den jemand geschickt hatte, um ihm den Verstand zu rauben? Was – bei Crom! – wollte Elashi? Wenn er ihr widersprach, war es nicht recht. Stimmte er ihr zu, beschimpfte sie ihn noch mehr. Crom! Langsam stieg kalte Wut in ihm hoch.
    Nur unter Aufbietung aller Kraft vermochte er die Stimme zu dämpfen. »Na schön, und was schlägst du nun vor?«
    »Red nicht so laut!« fuhr sie ihn an.
    Conans Wut stieg, als er sie hilflos anschaute. Das Weib war unzweifelhaft bildschön; aber es trieb ihn zum Wahnsinn.
    »Du marschierst auf dem Weg weiter und versuchst die Aufmerksamkeit von wem auch immer hinter dem Felsen auf dich zu lenken«, erklärte sie. »Ich schleiche mich inzwischen außen herum. Vielleicht kann ich ihn oder sie überraschen.«
    Starr vor
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