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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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aufstiegen. »Andererseits sind wir wirklich erfahrene und kampferprobte Soldaten. Vielleicht bekommen wir auch Verstärkung durch versprengte Kameraden aus anderen Schlachten. Revolutionen haben schon oft nach einem Tag triumphiert und sind am nächsten schon ruhmlos untergegangen.«
    »Conan, du hast doch nicht etwa vor, gegen den Befehl des Königs zu handeln?« Juma blickte auf die Hand des Cimmeriers, welche das Kästchen mit dem königlichen Erlaß umklammert hielt. Es sah eher aus wie ein Kleinod der Macht, einem Reichsapfel vergleichbar, als ein Behälter für einen Friedensvertrag.
    »Würde Yildiz sich beschweren, wenn ich ihm Venjipur auf silbernem Tablett serviere?« Conans Augen funkelten eisblau und entschlossen im ernsten, ein wenig hageren Gesicht. »Dieser Krieg wurde von Anfang an miserabel geführt. Jetzt können wir beide das ändern. Und was die Rebellen betrifft – sollten sie Sariya auch nur ein Haar gekrümmt haben, werde ich ihnen bestimmt kein Friedensangebot vorlegen.«
     
    Es war merkwürdig, daß sie auf der Straße nach Fort Sikander auf keinen bewaffneten Widerstand stießen. Mehrmals begegneten ihnen auf dem schlammigen Weg Flüchtlinge, auch größere Gruppen von Venjis, die aber zielstrebig und diszipliniert dahinmarschierten. Wahrscheinlich waren es Rebellen; aber sie ließen Conan und seine Männer vorbei, ohne zu den Waffen zu greifen. Auch Conan zog weiter, da die Venji immer in der Überzahl waren. Außerdem war es oft schwer, Bauern von Venji zu unterscheiden.
    Selbst als sie die verkohlten Palisaden des Forts schon sahen, blieben die Rebellen friedlich. Der Cimmerier führte seine Abteilung an der Stelle vorbei, wo seine Bambushütte gestanden hatte. Jetzt lagen dort unter gefällten Bäumen nur Aschenreste und ein paar schwarze Balken. Das Dorf vor dem Fort war ebenfalls niedergebrannt worden. Aus den Trümmern hatte man eine provisorische Barrikade vor dem Tor errichtet. Conan postierte seine Männer dort. Dann ritt er mit Juma auf dem Elefanten zum Fort. Das Tor stand halb offen. Venjis und unbewaffnete turanische Soldaten liefen umher.
    Einige Männer kannte Conan. Der einohrige Orvad und mehrere andere Soldaten grüßten ihn mit vorsichtigem Nicken und verhaltenem Lächeln. Aber alle Gesichter an der Brustwehr gehörten Venjis und sahen nicht gerade vertrauenerweckend aus. Der Cimmerier hielt den Elefanten an und schwang sich hinab. Dann trat er zu einem grauhaarigen Offizier, den er kannte.
    »Murad, was ist passiert? Ist Fort Sikander gefallen?«
    Der Hauptmann schaute ihn nur kurz und mißtrauisch an. »Frag doch deine Freundin!« antwortete er barsch.
    »Warum? Ist sie im Fort?« Conan schaute Juma fragend an, der neben ihm stand. Doch der Kushite zuckte nur ratlos mit den Schultern. Dann traten sie durch das Tor. Drinnen hatte sich vor einem Altar aus Holz, der mit Palmenblättern und vielen Blumen geschmückt war, eine Menge in festlicher Kleidung versammelt, alle Venjis: Häuptlinge, Priester, Hwong-Krieger und junge Mädchen. Am beeindruckendsten aber war die Frauengestalt an der Spitze.
    Sie war größer als die anderen und trug ein weißes Gewand, dessen Falten von einem Gürtel aus Schlangenhaut zusammengehalten wurden. Dschungelblumen leuchteten in ihrem Haar. Die Schmuckstücke um den Hals waren nicht nur Zierde, sondern hatten mystische Bedeutung. Sie hielt in den Händen eine Stange, auf deren Spitze ein Eberkopf prangte. Die Stoßzähne waren mit Girlanden behängt. Als Augen funkelten Rubine. Silber und Edelsteine bedeckten die Borsten. Conan dachte an den Talisman auf dem Dach seiner zerstörten Hütte. Dann erkannte er die Frau, die die Stange hielt.
    »Sariya! Hat man dich gefangengenommen? Aber das ist unwichtig! Hauptsache, man hat dich nicht mißhandelt!« Conan streckte die Arme aus, um sie an sich zu ziehen. »Es wärmt mir das Herz, dich wiederzusehen.«
    »Nein! Rühr mich nicht an!« sagte die Frau. Wie eine Königin stand sie vor ihm. Dann traten zwei Venji-Mädchen neben sie. Trotz der angstvollen Augen schienen sie entschlossen zu sein, Sariya zu verteidigen. »Ich bin jetzt Priesterin und gehöre nicht mehr dir, Conan aus Hyborien! Du mußt wissen: Venjipur hat nur eine einzige Priesterin. Unsere gemeinsame Zeit ist vorbei.«
    »Sariya! Was ...?« Conan verstummte und betrachtete die ernsten Gesichter der Venji-Ältesten hinter ihr. Im nächsten Augenblick lag seine Hand auf dem Schwertgriff. »Wenn sie dich zu etwas zwingen wollen,
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