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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held
Autoren: Leonard Carpenter
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anderen die Angst vor einem Bürgerkrieg gedämpft. Aus dem anschließenden Stimmengewirr hörte Conan zum ersten Mal den Ton der Erleichterung und der Zustimmung heraus.
    »Und jetzt«, fuhr Seine Herrlichkeit fort, »mögen die Helden hervortreten, damit wir sie ehren können ...« Auf ein Zeichen von Sempronius hin erhoben sich Conan und Juma und traten zum Eingang der Loge. »Unser General Abolhassan hält die Zeichen unseres Wohlwollens bereit – aber was ist das? Ein Wunder?«
    Conan hatte den General genau im Auge behalten, als dieser in der schwarzen Uniform und mit den blitzenden Waffen mit einem Kissen vortrat, auf dem zwei goldene Abzeichen funkelten. Doch der Ausruf des Königs lenkte Conans Aufmerksamkeit ab. Er blickte zum Podest. Verblüfft sah er, wie sich die Blätter des Dschungelbaums unnatürlich bewegten. Kein irdischer Wind konnte die glänzenden Stengel veranlassen, sich so zu drehen und zu winden. Es sah aus, als hätten sie Wachstumsschmerzen. Und tatsächlich: Im Nu war der Baum doppelt so groß wie vorher. Der Cimmerier staunte mit offenem Mund. Kurz darauf überschatteten seine Zweige Yildiz und die Konkubinen. Gierig saugten sie die Sonnenstrahlen ein, die hereindrangen.
    Abgesehen von der atemberaubenden Schnelligkeit wirkte das Wachstum völlig normal. Conan sah, wie an den Enden der dickeren Äste die Schößlinge wie Würmer hervorkrochen. Überall sproß frisches Grün. Aber alles schien irgendwie sehr zielstrebig zu geschehen. Dann bildeten sich auf einmal lange lianenartige Fortsätze an den dickeren Ästen, die wie Finger nach Yildiz griffen. Schon hatten sie den König und eine der schreienden Konkubinen gepackt. Alles geschah unglaublich schnell. Die andere Gespielin des Königs entging den grünen Armen nur dadurch, daß sie sich flach auf den Boden warf. Mit ihrer Körperbeherrschung als Bauchtänzerin schaffte sie es, sich davonzuschlängeln und den grünen Fangarmen zu entgehen.
    Diese Tentakel waren blitzschnell und hinterhältig. In der Zeit eines Atemzuges wurden Yildiz und seine Huri hochgehoben, so daß sie nun hilflos in der Luft hingen. Neue Lianen schossen hervor und legten sich um Hals und Gesichter. Sobald dies geschehen war, veränderte der Baum sein Wachstum. Es schien, als sei die Dringlichkeit von ihm gewichen. Er wuchs zwar noch weiter, aber in die Breite und mit unverminderter Geschwindigkeit.
    Kaum war die Haremssklavin mit wildem, verstörtem Blick an Conan vorbeigestürmt, da umschlangen die grünen Lianen schon die Gardesoldaten vor dem Podest. Mit halb gezückten Waffen kämpften die Männer gegen die gierigen Ranken. Militärische Disziplin war vergessen. Jetzt ging es nur ums Überleben! Da ließ auch Abolhassan das Kissen mit den Orden fallen, riß sein Schwert heraus und hackte wütend auf die Schlingpflanzen ein. Ehe der Cimmerier recht wußte, warum, hielt auch er die Waffe in der Hand und bahnte sich einen Weg auf die Mitte des Baumes zu, wo die Opfer hilflos eingeschnürt hingen.
    Doch da schlängelten sich aus der dichten Krone auch auf ihn die gierigen Arme herab. Mit der Erfahrung eines alten Dschungelkämpfers benutzte er den Prunksäbel wie ein Buschmesser. Aber die grünen Lianen kamen auch von hinten. Im nächsten Augenblick spürte er sie um Hals und Schultern, doch dann hatte er sich bereits wieder befreit. Aber die nächsten waren bereits wieder nachgewachsen und behinderten seinen Schwertarm. Wie der Blitz umrankten sie alles bis zur Schulter.
    Da sah er aus dem Augenwinkel, wie eine Klinge vorbeisauste. Er hörte lautes Fluchen, Keuchen und das Geräusch des Hackens.
    »Verfluchtes Unkraut! Eine Ausgeburt Itos! Ein Geschenk vom Dschungel persönlich!« Das war Jumas rauhe Stimme.
    Der Cimmerier spürte, wie sich die Einschnürung etwas löste, und riß sich los. Er stammelte Dankesworte in Richtung des Kushiten.
    Doch dann stand er plötzlich vor Irilya, nachdem er die letzten grünen Blätter abgeschüttelt hatte. Sie hackte unverdrossen mit einer Pike, welche sie einem der Wachtposten entrissen haben mußte. Sie stand dicht neben Juma.
    »Weib, was tust du denn hier?« rief Conan und holte mit dem Säbel aus, um die nächste Liane des Dämonenbaumes abzuschneiden.
    »Was? Na, dich retten, du undankbarer Kerl!« Dann führte sie einen Schlag, der gefährlich nahe an seinem Gesicht vorbeiging. »Warum? Wo sollte ich denn deiner Meinung nach sein?«
    »Du ... äh ...« Conan wollte sie gerade irgendwohin schicken, wo sie in Sicherheit
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