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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr
Autoren: Leonard Carpenter
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glaubt Ihr wirklich, daß dieser ungeschlachte Tölpel die Rolle Eures Sohns Favian spielen könnte?«
    Baldomer lachte. »Na ja, Svoretta, mein Sohn und Erbe müßte ein gut gepolstertes Wams tragen, um die Formen seines Leibwächters zu erreichen. Und beide müßten vielleicht öfter Helme tragen. Aber das kann Favians Bild in der Öffentlichkeit nur verbessern.«
    Der Marschall und Swinn lachten pflichtschuldig. Doch Svoretta war offenbar weniger untertänig. Er drang weiter in den Baron.
    »Mylord, ein unbekanntes, aufsässiges Geschöpf wie diesen Burschen in Euren engsten Dienerkreis aufnehmen ... Ich fürchte, daß er zu einer größeren Gefahr werden könnte als die, welche Ihr vermeiden wollt. Als Verantwortlicher für die Spionage im Land kann ich nur sagen, daß es praktisch unmöglich ist, eine derartig wichtige Angelegenheit geheimzuhalten und ...«
    »Svoretta, das alles haben wir zur Genüge besprochen«, unterbrach ihn der Baron. »Hier in Dinander ist es nicht leicht, diese Maskerade aufzuführen; aber bei der Tour durch die Provinzen wird es einfacher sein. Und dort ist meiner Meinung nach das Leben meines Sohnes am meisten in Gefahr – ebenso wie mein eigenes. Deshalb brauchen wir da einen Doppelgänger.« Ungeduldig trommelte Baldomer auf den Tisch. Seine Stimme wurde tiefer.
    »In diesen Zeiten, da unter den Bauern Aufruhr um sich greift, gilt meine einzige Sorge der festen Herrschaft in der Baronie von Dinander. Das bedeutet selbstverständlich die Fortsetzung der Herrschaft des Geschlechts der Einharsons. Wir müssen alles tun, um die Katastrophe eines Bürgerkriegs zu vermeiden – oder, was noch schlimmer wäre, eine schwachsinnige Einmischung unseres verweichlichten Königs Laslo aus seinem Harem in Belverus.« Baldomer hob den Blick über die Köpfe der Anwesenden.
    »Meine eigene Herrschaft hier muß bestehen bleiben! Und wenn meine Tage auf dieser Erde sich dem Ende zuneigen, müssen die an der Spitze in der Lage sein, die ordnungsgemäße Übergabe der Herrschaft von einer Generation auf die nächste auszuführen. Offensichtlich kann dies nur geschehen, indem mein heiliger Samen bewahrt wird, welcher – dank der Gnade der Götter – von meinem göttlichen Vorfahren Einhar stammt.«
    Auf dem Gesicht des Barons spiegelten sich abwechselnd Grausamkeit und Heiterkeit. »Daher ist unser Kurs klar abgezeichnet. Verpflichtet ihr alle euch durch einen Eid dazu, das Leben meines einzigen Sohnes und Erben zu erhalten?«
    Auf Baldomers feurige, fast fanatische Rede folgte kurz betretenes Schweigen. Doch dann nickten alle zustimmend.
    Der Baron suchte in den Augen der Anwesenden nach Spuren von Zweifel oder Widerstand. Zuletzt schaute er Conan an, der die Augen niedergeschlagen hatte.
    Schließlich wagte Svoretta es, seinen Herrn zu beschwichtigen. »Selbstverständlich verstehe ich, welche Prioritäten Ihr setzt, Mylord. Ich kann als bescheidenen Beitrag zu Eurer göttlichen Mission nur eins anbieten: mein Leben!« Er machte eine Pause und senkte den Kopf, um die Worte wirken zu lassen. »Daher werde ich mich sogleich an die Ausführung Eures Befehls machen und dafür sorgen, daß alles einem guten Ende zugeführt wird.« Er verbeugte sich und küßte die Fingerspitzen des Barons.
    »Nun, gut!« Baldomer deutete auf Conan. »Wir können ihn als persönlichen Leibwächter in den Haushalt einführen. Offensichtlich ist er ein Kämpfer. Hervorragend. Wir müssen ihn ein wenig verborgen halten oder die Ähnlichkeit herabspielen, bis er als Doppelgänger für meinen Sohn auftritt. Er muß lernen, den Mund zu halten. Dieser grobe cimmerische Akzent ist unmöglich! Und natürlich müssen wir ihm die Reitkunst beibringen und wie man sich bei Hof benimmt.
    Das alles, ferner Unterbringung und Ausrüstung, überlasse ich dir, Durwald. Ach ja, mein Sohn muß seinen kümmerlichen Schnurrbart abrasieren. Denn dieser Jüngling kann es unmöglich schaffen, daß bei ihm in der kurzen Zeit, die uns bleibt, Haare unter der Nase hervorsprießen.« Er blickte alle noch einmal tiefernst an. »Das Geheimnis darf diesen Raum nicht verlassen. Ganz gleich, welche Vermutungen und Gerüchte auch laut werden, keiner von euch darf auch nur die geringste Bestätigung äußern.« Er schaute Conan in die Augen. »Hast du verstanden, Junge?«
    Conan nickte und überraschte alle. »Ja. Und wie hoch ist mein Sold?«
    Baldomer mußte lächeln. »Verschon mich mit diesen läppischen Dingen. Außer deinem Leben, Kost und Logis sollte
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