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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
Autoren: Steve Perry
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verstärkte sich das Ziehen. Die Quelle des Lichtes und ihre Rettung lag in dieser Richtung, nach Nordosten. Dorthin wollte sie laufen und erst dann ruhen, wenn sie den Ort erreicht hatte, wo sich der Talisman befand. Sie würde ihn nehmen und damit auf irgendeine Weise ihre Brüder und Schwestern aus der Gefangenschaft des Nekromanten befreien. Irgendwie.
    Wieder zuckte ein Blitz herab und spaltete eine Fichte neben ihr. Tuanne stürzte und zerriß ihr Kleid noch mehr. Donner und Blitz kamen jetzt fast gleichzeitig. Tuanne war es gleichgültig, daß jetzt noch mehr ihres elfenbeinenen Körpers zu sehen war. Sie würde ein neues Gewand finden. Sie hatte ein Ziel, auf das sie hundert Jahre schon wartete. Sie würde alles ertragen, um es zu erreichen.

Drei
    D REI
     
     
    Conan folgte Cengh in die große Halle, voll von Oblaten in Talaren. Bis auf den Recken aus Cimmerien waren alle gleich gekleidet, sogar die Diener. Bad und neue Kleidung hatten das Wohlbefinden des jungen Barbaren gestärkt, doch die Vorstellung von Beeren und Wurzeln entzückte ihn weniger. Was soll's! Er hatte gelernt, mit dem zurechtzukommen, was vorhanden war.
    Cengh fand zwei leere Plätze auf einer der langen Holzbänke. Sie setzten sich. Conan lehnte sein Schwert gegen den Tisch, da er keine Scheide hatte. Seine Adleraugen hatten bereits festgestellt, daß er der einzig Bewaffnete in der Halle war. Zumindest der einzige mit sichtbarer Waffe. Er dachte an Cenghs Messer und überlegte, was wohl alles in diesen Talaren verborgen war.
    Conans Gedanken wurden von einem Diener unterbrochen, der einen irdenen Krug und zwei Messingbecher auf den Tisch stellte.
    Cengh schenkte den Wein ein und bot Conan einen Becher. Der Cimmerier setzte das kalte Messinggefäß an die Lippen und legte den Kopf zurück. Der Wein rann ihm durch die Kehle.
    »Der ist gut«, stellte er fest. In der Tat war es der beste Wein, den er je getrunken hatte.
    Cengh lächelte und füllte den leeren Becher aufs neue. »Ab und zu gelingt uns ein recht trinkbarer Jahrgang.«
    Ein zweiter Diener brachte eine dampfende Platte und setzte sie Conan vor. Etwas mißtrauisch beäugte er die kleinen Fische darauf, die allerdings köstlich dufteten.
    Cengh holte sein Messer hervor und schlitzte einen Fisch am Rücken auf. Dann löste er die Gräte heraus und legte sie auf den Rand der Platte. »So ist es am leichtesten«, erklärte er dem Barbaren. »Die Fische stammen hier aus der Gegend. Es ist sinnvoll, die Gräten herauszulösen, damit sie einem nicht im Hals steckenbleiben.«
    Conan nickte. Er hatte den Trick verstanden und packte einen Fisch mit den Fingern. Dann holte er mit dem Daumennagel die Hauptgräten heraus und steckte eine Hälfte des Fisches in den Mund.
    »Hm, schmeckt wirklich gut!« meinte er. Der Fisch war köstlich. Langsam verstand er, wie die Priester auch ohne Fleisch überleben konnten. Das war köstlich und keineswegs nur Wurzeln und Beeren, wie er befürchtet hatte.
    Conan und Cengh entwickelten einen gesegneten Appetit. Nach der zwölften Fischplatte war Conans Hunger fürs erste gestillt. Es gab auch genügend Wein, um die Kehle zu befeuchten. Zivilisation hatte schon gewisse Vorzüge, wie er zugeben mußte.
     
    Skeer saß einige Tische entfernt, in der Nähe einer der Fackeln, die den Speisesaal erleuchteten. Er aß methodisch. Essen war für ihn notwendige Nahrungsaufnahme, kein Vergnügen. Auch am Trinken hatte er keine Freude. Nein, Skeers leidenschaftliche Zuwendung galt zwei Dingen: Frauen und dem Rauchen des Hanfs. Keines von beiden gab es im Tempel-der-nicht-fällt.
    Gelegentlich warf Skeer einen Blick auf den Priesterboten und seinen barbarischen Begleiter. Dessen fehlende Tischmanieren stießen ihn ab. Er hätte ihn mit völliger Verachtung bestraft, wenn dieser Barbar nicht so wachsam gewirkt hätte. Diese Wilden schenkten ihrer Umgebung viel mehr Aufmerksamkeit als zivilisierte Menschen. Der Spion wäre diesem Muskelprotz nur ungern nachgeschlichen. Diese kalten blauen Augen waren sehr scharf. Selbst die kurzen Blicke Skeers lösten eine instinktive Reaktion in ihnen aus. Dieser Barbar wußte, daß er beobachtet wurde. Da war der Spion sicher.
    Skeer widmete sich wieder dem Essen. Der Barbar war schließlich ohne Bedeutung, der Priesterbote jetzt auch nicht mehr. Was der Agent Negs des Ruchlosen herausbringen mußte, wußte er. In ein paar Tagen würde seine Mission hier erledigt sein. Danach würde Negs Belohnung ihm ermöglichen, so viele Frauen
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