Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
und Hanf zu kaufen, wie er nur wollte. Das war doch etwas, auf das man sich freuen konnte, fand Skeer.
     
    Conan wachte bei Morgengrauen auf. Die Unterkunft, die Cengh ihm besorgt hatte, bot zwar keinen Luxus; aber der Strohsack war fest und frei von Ungeziefer, die Decken waren warm. Er blickte durch das kleine Fenster und sah, daß schon viele Priester auf den engen Straßen unterwegs waren, obwohl der Hahn noch nicht gekräht hatte.
    Der junge Cimmerier streckte sich und begab sich in den Speisesaal. Anscheinend gab man hier keine Münzen für das Essen oder Trinken. Conan überlegte, wie gut dieses Gemeinschaftsleben wohl funktionierte.
    Auf den Tischen standen Schüsseln mit Käse, gekochten Eiern, allerlei Obst und Schwarzbrot. Conan bediente sich und spülte alles mit dem hervorragenden Wein des Ordens herunter. Danach fühlte er sich frisch und munter, bereit den Marsch nach Zamora fortzusetzen.
    Am Eingang des Saales traf er Cengh. Der Priester brachte eine Lederscheide. »Ach, schon auf! Hast du schon gefrühstückt?«
    »Gerade fertig!«
    »Gut! Ich dachte, darin kannst du dein Schwert leichter mitnehmen.« Er reichte Conan die Lederscheide.
    Der Cimmerier nahm die Scheide und untersuchte sie. Sie war aus rauhem, irgendwie buckligem Leder, dreifach genäht und dick gefüttert. Conan steckte das Schwert hinein und zog es schnell wieder heraus. Das Leder zischte, behinderte aber die Klinge nicht. Eine wirklich gute Arbeit. Das sagte er auch Cengh. Dann kam ihm ein Gedanke.
    »Wie seid ihr an dies Leder gekommen, wenn euer Glaube euch das Töten von Tieren verbietet?«
    Cengh lächelte und nickte. »Nun, du selbst hast es besorgt.«
    Conan betrachtete nochmals das Leder. Irgendwie kam es ihm bekannt vor. Dann kam ihm die Erleuchtung. »Der Speisaurier!«
    »So ist es.«
    »Aber den habe ich doch erst vor zwei Tagen getötet.«
    »Seine Haut wurde hergeholt und verarbeitet. Wir töten nicht, wenn es sich vermeiden läßt; aber wir vergeuden auch nichts.«
    »Wie kommt es, daß die Haut so schnell gegerbt ist?«
    »Wir haben da – ein spezielles Verfahren.«
    Zauberei hörte Conan aus diesen Worten. Er ließ die Frage fallen und sagte: »Meiner Meinung nach sind wir quitt, Cengh.«
    »Ich schätze mein Leben höher ein als das, was ich dir gab; aber ich billige deine Meinung, Conan aus Cimmerien.«
    »Dann mache ich mich auf den Weg.«
    »Vielleicht möchtest du vorher noch unser Waffentraining sehen.«
    Conan überlegte. Zamora konnte sicher noch ein oder zwei Tage warten. Er war jung und neugierig, außerdem hatte ihn Cenghs Fertigkeit mit dem Stab schwer beeindruckt. »Ja, das sähe ich mir gern an.«
    »Dann komm!«
    Conan steckte das Schwert in die Lederhülle und folgte Cengh.
     
    Der Mann war alt, Haar und Bart schneeweiß; aber er stand hochaufgerichtet da in seinem grauen Talar. Vor ihm ein Mann, der mindestens vierzig Winter weniger zählte. Beide Männer hielten kurze Holzstöcke mit beiden Händen. Die Spitzen der Stöcke zeigten auf die Kehle des jeweiligen Gegenübers. Der Jüngere war sehr muskulös, was man leicht sehen konnte, da er nur einen Lendenschurz trug.
    Der junge Mann tänzelte hin und her, kam auf Armlänge an den Alten heran und hüpfte leichtfüßig wieder zurück.
    Conan hatte einmal ein schlangentötendes Nagetier gesehen, das jemand aus dem fernen Vendhya nach Cimmerien gebracht hatte. Der Besitzer hatte das rattenähnliche Tier in eine Grube mit einer Kobra gesetzt, deren Biß sofortigen Tod bedeutete. Dieser junge Mann umtänzelte den Alten wie die Ratte um die Schlange. Damals war die Schlange am Ende getötet worden.
    Der Alte verlegte sein Gewicht nur so viel, daß er den Jungen stets im Auge hatte. Seine Bewegungen waren sparsam und zielsicher.
    Hätte man Conan gefragt, hätte er auf den Sieg des Jüngeren gewettet. Er war schneller, zweifellos stärker und viel angriffslustiger. Seinen Bewegungen nach war ihm diese Kampfart nicht fremd. Er mußte einfach überlegen sein, da dem Alten alle diese Eigenschaften zu fehlen schienen.
    Jetzt griff der Junge an. Er sprang vor, hob den Stock über den Kopf und schlug zu, als wolle er dem Alten das weiße Haupt spalten. Es war ein blitzschneller und harter Schlag. Hätte er sein Ziel erreicht, wäre der Alte bewußtlos oder sogar tot gewesen.
    Doch der Alte bewegte sich nur um Haaresbreite zur Seite, ganz langsam, wie es Conan vorkam, und schlug mit seinem Stock nach oben und in einer Kurve nach unten.
    Der Schlag des jungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher