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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Autoren: Robert Jordan
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Netz. Er packte es und hob es hoch. Ein völlig überraschter Krieger flog aus dem Sattel und landete auf dem dicken Seilgewebe, in das er sich beim Rollen verstrickte. Ein Stock schmetterte auf des Cimmeriers Rücken, daß er taumelte, aber er wirbelte brüllend herum und stach die Klinge unter einen eisernen Brustpanzer.
    Ein Entkommen war unmöglich, das wußte er. Zu viele Männer bedrängten ihn und hieben mit Stöcken und Knüppeln auf ihn ein. Von den Hufen aufgewirbelter Staub verkrustete seine schweißüberströmte Haut. Der süßliche Geruch von Blut stieg ihm in die Nase, und die wütenden Schreie seiner Gegner, die nicht verstehen konnten, daß er nicht zu Boden ging, füllten seine Ohren. Es war ihm klar, daß er bald fallen würde, doch ergeben würde er sich nie. Seine Klinge war ein Wirbelsturm scharfen Stahles, der alles, was er traf, entleibte. Allein durch seine Wildheit kämpfte er sich einen Weg durch die dichtgedrängten Berittenen, aber die Menge schloß sich wieder um ihn.
    Laut schmetterte das Horn und übertönte den Tumult. Die Krieger, die ihn so bedrängt hatten, zogen sich zurück. Sichtlich widerstrebend ließen sie ihre Toten und Verwundeten liegen und entfernten sich galoppierend etwa dreihundert Schritt, um erneut einen Kordon zu bilden.
    Erstaunt blickte Conan ihnen nach. Blut sickerte durch den Staub auf seinem Gesicht und besudelte den Rücken und die Vorderseite seines Wamses. Malak war verschwunden, nein nicht verschwunden: gefangengenommen, wie er sah. Er lag im Netz, und ein Arm und ein Bein hingen aus dem dicken Gewebe nach unten. Wie ein Schwein auf dem Weg zum Markt, dachte der Cimmerier unwillkürlich. Seine Wut wuchs, und er beschloß, keinesfalls so zu enden.
    Langsam drehte er sich um und bemühte sich, alle um ihn im Auge zu behalten. Reiterlose Pferde tänzelten zwischen ihm und dem Kordon. Er könnte sich auf eines schwingen und seinen Weg freikämpfen, wenn er Malak im Stich ließe, doch das war nicht seine Absicht. Nahe bei ihm lagen Schwerverwundete, von denen einige um Hilfe flehten oder die Hand flehend den Schwarzgerüsteten entgegenstreckten.
    »Kommt schon!« forderte Conan die ihn Umzingelnden auf. »Bringen wir es zu Ende, wenn ihr den Mut dazu habt!« Da und dort bewegte sich ein Pferd, als hätte ein Reiter wütend sein Gewicht verlagert, doch nur Schweigen antwortete ihm.
    Das Klappern von Steinen, die den Hügel herabrollten, meldete die Ankunft der zwei, die bisher auf dem Kamm geblieben waren. Der Riese im goldverzierten Harnisch blieb zehn Schritt von Conan entfernt stehen, während der Mann mit der schwarzen Ledermaske erst fünf vor ihm anhielt. Conan blickte ihm entgegen, doch die Maske verbarg, von den Augen abgesehen, das ganze Gesicht, und ein schwarzer Wollumhang alles andere. Aber wenn der Mann ihn zum Zweikampf fordern wollte, war er bereit.
    Der Vermummte nahm den Helm mit dem Nasenschutz ab, dann die Ledermaske. Wider Willen holte der Cimmerier laut Luft, als er sah, daß ihm eine Frau gegenüberstand. Ihre dunklen Augen glühten über den hohen Wangenknochen, und rabenschwarzes Haar war in festen Zöpfen um ihren Kopf geschlungen. Schön war sie, von der Schönheit einer reifen Frau. Eine Wildheit sprach aus dieser Schönheit, aus dem festen Kinn und dem durchdringenden Blick. Als sie den Umhang zurückwarf, offenbarte er eine Reithose und ein Oberhemd aus schwarzer Seide, die eng an den vollendeten Rundungen ihres Busens und der Hüften anlagen. Noch einmal atmete Conan tief ein. Jede andere Frau hätte er eher erwartet als diese.
    »Ihr seid der, den man Conan nennt!« Ihre Stimme klang sinnlich und doch gebieterisch.
    Conan antwortete nicht. Daß sie ihren prunkvollen Palast und die herrlichen Lustgärten gegen die Sonnenglut der Steppe getauscht hatte, war erstaunlich genug, doch daß sie seinetwegen hierhergekommen war – und das bezweifelte er nun nicht mehr –, war mehr als nur ein wenig beunruhigend. Doch hatte er inzwischen lange genug unter jenen gelebt, die sich zivilisiert nannten, ohne die natürlichen Instinkte des Barbaren zu verlieren, um die Regeln des Überlebens in der Zivilisation zu lernen. Er würde keine Auskunft geben, ehe er nicht mehr wußte.
    Die schmalen Brauen der Reiterin verzogen sich bei seinem Schweigen. »Ihr wißt doch, wer ich bin, nicht wahr?«
    »Ihr seid Taramis«, antwortete Conan einfach, und sie runzelte die Stirn.
    »Prinzessin Taramis!« Sie betonte das erste Wort. Sein Gesicht hatte die
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