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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Autoren: Robert Jordan
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Jehnna. Ich schulde Conan mein Leben und muß ihm folgen, bis ich diese Schuld begl...«
    »Nein!« wehrte Conan scharf ab. »Auf diese Weise kann eine solche Schuld nicht beglichen werden.«
    »Aber ...«
    »Nicht so, Zula. Es ist mir klargeworden, daß manche Schulden nicht unmittelbar dem, der einem geholfen hat, zurückgezahlt werden können. Finde einen anderen, dem du das Leben retten kannst, dann hast du deine Schuld beglichen.«
    Zula nickte bedächtig, ehe sie sich wieder der Prinzessin zuwandte. »Dann bleibe ich, Jehnna, und sehr gern.«
    »Conan«, sagte Jehnna nun und beeilte sich weiterzusprechen, als der Cimmerier den Mund öffnete. »Hör mir zu, Conan. Bleib bei mir. Sitz neben mir!«
    »Ich kann nicht«, antwortete Conan sanft.
    »Warum denn nicht? Bei allen Göttern, ich möchte dich um mich haben ... und ich brauche dich!«
    »Ich lebe von meinem Verstand und meinem Schwert. Möchtest du wirklich, daß ich dein Schoßhündchen werde? Denn was könnte ich hier anderes sein? Ich bin nicht für Paläste und Seidengewänder geschaffen.«
    »Dann werde ich mit dir gehen«, erklärte sie und zuckte zusammen, als er lachte.
    »Die Turaner haben ein Sprichwort, Jehnna. ›Der Adler läuft nicht in den Bergen, und der Leopard fliegt nicht durch die Lüfte.‹ Meine Lebensweise würde zu dir genausowenig passen, wie deine zu mir. Es vergeht kaum ein Tag, da ich nicht um mein Leben kämpfen oder darum reiten muß. So ist es mir bestimmt, und das ist nichts für dich.«
    »Aber, Conan ...«
    »Lebe wohl, Jehnna, und mögen die Götter dir alles Glück der Welt schenken.«
    Er wandte ihr den Rücken zu und schritt aus dem Saal. Er glaubte zu hören, daß sie ihm nachrief, aber er drehte sich nicht um und verschloß sich die Ohren. Wie er es befohlen hatte, wartete sein Pferd gesattelt vor dem Palast.
    Die Sonne stand fast im Mittag, als er den groben Steinaltar in der Steppe erreichte. Der Wind hatte Schmutz und Sand dagegengefegt. Malak würde vielleicht seine liebe Mühe haben, das Versteck von Amphrates' Edelsteinen wiederzufinden, dachte er.
    Er hob das Drachenamulett über den Kopf und legte es auf den Altar. Dann holte er das Fläschchen, das Akiro ihm gegeben hatte, aus dem Beutel. Das alles schien ihm sehr, sehr lange her zu sein. Manche Schulden ließen sich nicht unmittelbar dem zurückzahlen, dem man etwas verdankte.
    »Lebe wohl, Valeria«, sagte er leise. Dann öffnete er das Fläschchen und trank.
    Ein Brennen durchzog seinen Körper. Er preßte die Lider zusammen, und sein Pferd tänzelte, als er ungewollt am Zügel riß. Als er die Augen wieder öffnete, war das Brennen bereits verschwunden. In seiner Faust lagen die Scherben eines zerdrückten Fläschchens, und er fragte sich, wie er dazu gekommen war. Die Sonne spiegelte sich auf etwas Goldenem. Er sah, daß es ein Anhänger in der Form eines Drachens war. Er lag auf einem seltsamen Steinhaufen. Er beugte sich aus dem Sattel, doch ehe er nach dem goldenen Schmuckstück greifen konnte, zuckten seine Finger zurück. Da war etwas, das er nicht verstand, etwas, das ihm sagte, daß er es nicht an sich nehmen sollte. Zauberei, dachte er.
    Aber in Shadizar gab es genug Gold, das nicht mit einem Zauber behaftet war, und dazu willige Mädchen, denen es auf seinem Knie gefiel und die gern bereit waren, ihm zu helfen auszugeben, was er gestohlen hatte. Lachend gab er seinem Pferd die Fersen, um zur Stadt zu galoppieren. Nichts bewegte ihn, sich auch nur noch einmal umzudrehen.
     
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