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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Autoren: Robert Jordan
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Haut an. Die Lider flatterten.
    Tiefe Erleichterung erfüllt Taramis. Nichts konnte das Erwachen des Schlafenden Gottes mehr aufhalten. Und das Horn war nun auch für sie berührbar, nicht mehr nur allein für die EINE. Doch das Ritual mußte schnell zu Ende gebracht werden.
    »O großer Dagoth«, rief sie. »Nimm dieses unser Opfer und unser Gelübde gnädig an. Empfang deine dritte Salbung, die Salbung durch die EINE.«
    Jehnna erschrak nicht einmal, als Xanteres sie am Haar faßte und sie über den Kopf des liegenden Gottes zog. Ein vergoldeter Dolch blitzte in seiner Hand, als er ihn hob.
     
    Mit einem Blick nahm Conan alles auf, als er hinaus auf den großen Hof stürmte: die schwarzgerüsteten Wachen, die goldgewandeten knienden Priester, die gewaltige, gehörnte Gestalt, die sich offenbar gerade zu regen begann – und Jehnna, deren Kehle für die Klinge in des Weißbärtigen Hand gespannt war.
    Einen Herzschlag lang brauchte er, um dieses Bild zu deuten, und in diesem gleichen Moment handelte er auch bereits. Er warf sein Schwert von der Rechten in die Linke, der Knauf schmetterte auf den Helm eines Wächters, während die Rechte ihm die Lanze entriß. Als der Dolch auf Jehnna zuschwang, schleuderte er die Lanze. Sie schoß wie ein dunkler Blitz durch den Hof, und der vergoldete Dolch klapperte auf den Marmorboden, als der Weißbärtige nach dem dicken schwarzen Schaft faßte, der ihn durchbohrte, und sein gellender Schrei die Nacht zerriß, ehe er erstarb.
    Einen Herzschlag lang dauerte es, und während dieses Herzschlags brach das Chaos auf dem Hof aus. Schwarzgerüstete stürmten auf Conan los, der plötzlich feststellte, daß Malak an seiner Seite kämpfte. Zula raste über den Hof und schlug goldgewandete Priester mit ihrem Stock aus dem Weg, um Jehnna am Arm zu fassen und sie fort von der gewaltigen, sich nun sichtlich leicht bewegenden Gestalt zu zerren.
    »Noch ist Zeit!« schrillte Taramis. »Es muß geschehen! Es muß! «
    Da setzte der titanische Dagoth sich auf – diese Gestalt, die jeden Menschensohn weit überragte und zu schön fast für den Anblick Sterblicher war, und das goldene Horn ragte aus seiner Stirn. Eiseskälte drückte auf den Hof, als der Gott sich bewegte, und jeder, aber auch jeder erstarrte. Der edelgeschnittene Kopf drehte sich, große goldene Augen schauten sich forschend um. Und plötzlich warf Dagoth den Kopf zurück und heulte, von einer Qual bewegt, wie das Antlitz der Erde sie nie zuvor erlebt hatte.
    Conan wurde sich bewußt, daß er sich mit einemmal wieder bewegen könnte, als hätte dieses grauenvolle Heulen ihn aus seiner Starre gerissen. Er faßte sein Schwert fester, da warfen die Wachen vor ihm ihre Lanzen von sich und flohen. Sie achteten überhaupt nicht auf ihn, ja streiften ihn sogar, als wäre seine Klinge nichts, verglichen mit dem, wovor sie sich fürchteten.
    Eine erschreckende Verwandlung ging mit Dagoth vor sich. Seine Haut hob sich, als wuchsen Beulen darunter, und während die mächtige Gestalt sich in Qualen wand und krümmte, wurde die Haut rauh und schuppig. Die Stirn wich zurück, und das Kinn schob sich vor, spitze Fänge stießen aus den geöffneten Lippen. Arme und Beine wurden stämmiger, gewaltige Krallen sprossen aus den Fingerspitzen. Auf dem Rücken öffnete sich die Haut, und gewaltige Flügel, ledrig wie die einer Fledermaus, öffneten sich. Verformt, auf groteske Weise männlich, doch dreimal so groß wie ein Mann, stand Dagoth da, und nur seine großen goldenen Augen waren unverändert geblieben.
    Diese Augen richteten sich auf Taramis, die mit dem Dolch an die Brust gedrückt kniete und ihn mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht anstarrte.
    »Du!« Es war als grollte Donner. »Mit deinem eigenen Mund hast du dich mir versprochen, Taramis!«
    Hoffnung regte sich in ihren Zügen. »Ja«, hauchte sie. Sie sprang auf und rannte auf ihn zu. »Ich bin dir versprochen!« rief sie. »Und du wirst mir Macht und Unsterblichkeit schenken. Du wirst ...«
    Die Klauen des verwandelten Dagoths rissen die Prinzessin an sich. Die mächtigen Schwingen legten sich um sie und verbargen sie vor den Augen der Anwesenden. Unter den Flügeln gellte ein durchdringender Schrei unbeschreibbaren Schmerzes und Unglaubens. Die Schwingen öffneten sich, und Dagoth warf ein Gewand aus scharlachroter Seide von sich.
    »Das ist der Preis für die Erhörung eines Gottes!« donnerte er.
    Zula war stehengeblieben und starrte voll Grauen auf das Kleidungsstück, das alles
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