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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Autoren: Robert Jordan
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war, was von Taramis geblieben war. Jehnna neben ihr schien sich sichtlich nicht bewußt zu sein, was um sie vorging.
    Conan rannte zu den beiden Frauen und schob sie auf das Palastinnere zu, wo sie Schutz finden mochten. »Lauft!« befahl er, und sie rannten.
    Und wieder donnerte die Stimme des Gottes: »Nein, Sterblicher! Sie ist die EINE, und die EINE ist mein!«
    Conan spürte den Boden erbeben, als Dagoth einen Schritt tat. Der Gigant würde die Frauen einholen. Er mußte etwas tun, um ihnen mehr Zeit zu geben. Obwohl er wußte, daß er sich einem Wesen stellte, das er – und das war das ersten Mal in seinem Leben – nicht besiegen konnte, drehte Conan sich zu dem Gott um.
    Da schoß eine Feuerkugel über seinen Kopf geradewegs auf Dagoths Brust – und prallte davon ab, wie ein Steinchen von einem Berg. Trotzdem kam eine zweite geflogen und eine dritte. »Lauf, Cimmerier!« brülle Akiro. »Erlik hol dich! Lauf! Viel öfter schaffe ich es nicht!«
    Dagoths Schwingen strafften sich, dann klatschten sie wie Donnerschlag auf dem Rücken zusammen. Als wäre dadurch ein unsichtbarer Blitz gerufen worden, flog Akiro rückwärts durch die Luft.
    »Und du, Sterblicher«, grollte Dagoth, »du möchtest dich einem Gott stellen? So lerne die wahre Gottesfurcht kennen!«
    Da fühlte Conan, wie Furcht ihn überspülte; eine Furcht, wie sie seit Urbeginn tief in jedem Menschen steckte; eine Furcht, so gewaltig, daß er glaubte, sie brächte seine Knochen zum Bersten. Übermächtige Wellen dieser Furcht brandeten gegen ihn, schmetterten das, was sich Conan, der Cimmerier, nannte, zurück, weit zurück, als Zivilisation nicht einmal eine Ahnung war, ja, als es noch nicht einmal Feuer oder Sprache gab – zurück in jenes Urgeschöpf, das keine Götter kannte, dieses Geschöpf, das auch ohne Fänge und Klauen überlebte, weil es tödlicher war als Leopard und Bär. Diese Kreatur kannte nur eine Antwort auf Furcht. Mit einem Brüllen, wie schon die Urtiere es kannten, griff Conan an.
    Sein Breitschwert drang tief. Dagoth lachte schallend, als unblutige Wunden heilten, während sie noch geschlagen wurden. Mächtige Klauen packten den Cimmerier, hoben ihn den Fängen entgegen, doch Conan hieb weiter, mit einem Grimm, der erst mit seinem Tod ersterben würde.
    Worte drangen in sein Bewußtsein, während er wie ein Besessener kämpfte. »Das Horn!« Ein Teil seines Ichs wollte darauf hören, während der größere Teil nur den Kampf kannte. Akiro, dachte der kleine Teil. »Nur durch das Horn ist er verwundbar!« brüllte der Zauberer.
    Conan wurde vor die goldenen Augen gehoben. Furchtlos erwiderte er ihren Blick. Die Besessenheit zu töten oder zu sterben hatte jegliche Angst verdrängt.
    Der Cimmerier lachte, als er sein Schwert fallen ließ und nach dem Horn griff. Es war, als fasse er einen Blitz an, trotzdem unterbrach er sein grimmiges Gelächter nicht. Die breiten Schultern spannten sich, und er riß das goldene Horn aus dem monströsen Schädel. Schmerz flammte in den großen Augen des verunstalteten Gottes, und der Mund mit den scharfen Fängen schnappte nach dem Sterblichen. Doch die Wut des Besessenen hatte Conan noch nicht verlassen. Noch während er das Horn freiriß, drehte er es um, und nun stieß er die Spitze in ein goldenes Auge und schob es mit aller Kraft noch tiefer.
    Das Heulen Dagoths vor seiner Verwandlung war ein Flüstern verglichen mit dem, das nun seiner Kehle entquoll. Conan flog, sich überschlagend, durch die Luft und krachte auf den Marmorboden. Immer höher, immer schriller gellte der Schrei. Mit einemmal war er nicht mehr hörbar, doch nun vibrierte Conans Kopf, und weißglühende Dolche schienen in seine Ohren zu stechen. Die Hände darauf gepreßt, taumelte er hoch. Er mußte kämpfen. Er mußte töten. Er mußte ...
    Mit dem Schmerz kehrte ein wenig seiner Vernunft zurück, als ihm klar wurde, daß er Sterne sah – durch Dagoth hindurch! Die titanische Gestalt stand noch immer in der Mitte des großen Hofes, die Klauen aufs Gesicht gepreßt, und zwischen den Klauenfingern quoll Blut wie Rubine hervor – das Blut eines Gottes, das kristallgleich auf dem Marmorboden zwischen seinen Füßen zersprang. Doch während Conan ihn beobachtete, verschwamm die Gestalt, wurde immer undeutlicher. Nur noch in hauchdünnen Umrissen hob Dagoth sich vom Nachthimmel ab. Plötzlich war er verschwunden – und mit ihm der Schmerz in des Cimmeriers Kopf.
    Blinzelnd schaute Conan sich auf dem Hof um. Die Priester
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