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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar
Autoren: Lin Carter
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seine ungewöhnliche Rüstung war aus übereinandergreifenden lackierten Lederscheiben. Seine schmalen Schlitzaugen glitzerten über den breiten Wangenknochen. Das dichte rote Haar und der Bart vom gleichen Farbton, waren auf fremdländisch wirkende Weise gestutzt. Eine goldene Brosche mit Lapislazuli und Topasen zierte seine Samtkappe, und eine schwere goldene Kette hing um seinen Hals.
    Durch die obsidianschwarzen Augen studierte der Reiter den Cimmerier, als wäre er ein Pferdehändler, der ein Roß erstehen wollte.
    Conan, der weiter das Rad schob, betrachtete ihn gleichmütig. Der Mann nickte sichtlich zufrieden, holte mit den behandschuhten Fingern mehrere kleine flache Goldstücke aus seinem Gürtel und gab sie dem Meister des Rades, dann lenkte er sein Pferd zur Mühle. Der Meister rannte die Rampe hinab, um sie anzuhalten. Unbewegt ließ Conan sich losbinden und wehrte sich auch nicht, als ihm ein schwerer Holzreif um den Hals gelegt wurde. Geduldig stand er still, bis der Meister den Reif gesichert und das Ende der daran befestigten Kette dem Reiter ausgehändigt hatte.
    Der Fremde benetzte die Lippen mit spitzer Zunge. Mit harten Kehllauten sprach er auf Vanisch: »Ich bin Toghrul. Ich habe dich gekauft. Kommt mit!«
    Um seinen Worten zusätzlichen Ausdruck zu verleihen, zog er an der Kette, wie man es bei einem Hund tun mag. Da es für Conan unerwartet kam, stolperte er. Als er sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, blickte er zu dem Reiter hoch und sah, daß dieser grinste. Wut flammte aus des Cimmeriers düsteren Augen, und ein tiefes Knurren entrang sich seiner Kehle. Er nahm die Kette in eine Hand, zerrte kurz daran und entriß sie Toghruls Griff.
    Einen Moment lang war Conan frei. Mit gespreizten Beinen stand er, die Schultern leicht nach vorn gebeugt, die Augen wild funkelnd, als der heiße Odem der Freiheit die Erinnerung an längst vergangene Tage weckte. Bestürzung lähmte die anderen flüchtig. Dann scharrte Stahl gegen eisenhartes Leder, als der Meister des Rades und Toghruls Männer herbeistürmten, um den aufsässigen Sklaven zu umzingeln.
    Conans Augen glitzerten in eisigem Blau, während er auf den Ring blanker Klingen starrte. Dann wanderte sein Blick kurz über das Rad der Schmerzen, über die eine Speiche, die seine schwitzenden Hände glänzend gerieben hatten, und auf die jetzt leer davon herabhängenden Schellen, die noch vor kurzem seine Hände daran gebunden hatten. Was immer ihm auch die Zukunft bringen mochte, von dem Rad war er zumindest frei.
    Das Feuer der Wut schwand aus seinen Augen. Er holte tief Atem, dann hob er die Kette auf und reichte ihr Ende seinem neuen Herrn. Wieder grinste der Reiter.
    »Das Tier hat Mut!« brummte dieser. »Es wird sich gut in der Grube machen.«
     

Die Kampfgrube
    Die
    Kampfgrube



D IE K AMPFGRUBE
     
     
    Dichtauf von seinen Leibwächtern auf ihren zottigen Ponies gefolgt, trottete Toghrul stolzer Haltung aus der Stadt. Die Kette, die er um den Sattelknauf geschlungen hatte, rasselte gegen den plumpen Holzreif um den Hals des cimmerischen Sklaven. Conans Beine waren von den Jahren der Arbeit am Rad kräftig, und seine Brust mächtig, trotzdem schmerzten Muskeln und Sehnen, und jeder Atemzug wurde schier zu einem abgewürgten Schluchzen, als sein Herr vom Trott zum leichten Kanter überging.
    Steine bohrten ihre Spitzen und scharfen Kanten in Conans nackte Sohlen. Als er einmal stolperte, zerrte das Pferd ihn hinter sich her, bis sein ungewohntes Gewicht es zu einem langsameren Schritt bewegte. Der junge Cimmerier kam schließlich wieder auf die Füße und zwang seine aufgeschürften und blutenden Beine ihn weiterzutragen.
    Gegen Mittag saßen die Männer endlich ab, um sich zu stärken. Brotfladen und Käsestücke wurden verteilt, und ein Beutel mit saurem Wein machte die Runde. Conan, der, während er hungrig kaute, den derben Späßen lauschte, erfuhr, daß sein neuer Besitzer ein Arenameister aus Hyrkanien war, einem Land weit im Osten, jenseits des öden Hyperboreas. Der Rotbärtige reiste mit seiner Truppe durch Asgard und Vanaheim, die in fernen Königreichen für ein Land gehalten und Nordheim oder auch Nordland genannt wurden. Er unterhielt die Häuptlinge und ihre Trinkkumpane mit Wettkämpfen. Er bot hin und wieder auch einheimischen Kriegern Gold, wenn sie sich zu einem Kampf mit seinen Gladiatoren stellten, die ausschließlich Sklaven waren und wußten, daß nur der Tod ihnen die Freiheit bringen würde.
    Als die Dämmerung
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