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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien
Autoren: Robert E. Howard
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Kriechenden Gott werden! Seine Gunst ist mir so wieder sicher, und dann werde ich die unheimlichen Kräfte des Schlangenvolks in einem letzten, gewaltigen Feldzug ...«
    Da handelte Conan. Er fletschte die Zähne, nahm einen Anlauf von zwei Schritten, sprang hoch und warf die Hände um Thoth-Amons dürren Hals. Die Wucht seines Angriffs warf die beiden über die andere Seite des Felsblocks, so daß sie ineinander verschlungen auf dem feuchten Strand landeten.
    Ungewöhnlich war der Kampf zwischen dem Helden des Lichts und dem Erkorenen der Finsternis am Rand der Welt unter den funkelnden Sternen.
     
     
    8
     
    DAS ENDE EINES ZAUBERERS
     
    Conans raubtierhafter Angriff hatte den ausgemergelten Stygier überrascht. Wenig Kraft war in dem gealterten Körper verblieben, und Conan hätte Thoth-Amons Hals wie einen morschen Zweig brechen können. Doch die Zauberkräfte des Stygiers verliehen ihm unirdische Macht. Als des Cimmeriers Finger sich um Thoth-Amons gebrechlichen Hals legten, traf eine Knochenhand Conan mit dem glitzernden Edelstein, den der Zauberer an seine Brust gedrückt gehabt hatte.
    Der Schlag war kraftlos, und doch brannte die Berührung wie kaltes Feuer auf Conans Stirn. Der Cimmerier keuchte benommen, als eine seltsame Lähmung sich über seine Nervenbahnen ausbreitete. Eisige schwarze Wellen hüllten sein Bewußtsein ein. Dem Barbaren schien, als sänke er durch finsteres Wasser, dessen Kälte seinem Körper das Gefühl raubte, bis sein nackter Geist allein sich aus dem Strudel namenloser Kräfte am dunklen Strand erhob.
    Immer noch hielten Conans Hände Thoth-Amon. Es war, als hätte auch der Hexer seinen fleischlichen Leib zurückgelassen. Zwei unfaßbare, im Kampf verschlungene Geister stiegen aus dem Strudel in ein Schattenland jenseits der Welt auf. Nebel, grau und farblos, wallte und wirbelte um sie. Rundum brannten dunkle Sterne im schwarzen Raum. Ihr Licht war so kalt wie der Hauch des Nordwinds.
    Conan schien, als habe der dürre Körper des Stygiers sich in wehenden Dunst aufgelöst. Doch sein eigener Körper war nicht viel anders. Ihm erschien er eine dichte, sich drehende Schwade feurigen Nebels zu sein. Ohne Gliedmaßen hafteten sie in körperlosem Kampf aneinander und trieben unter den Augen der schwarzen Sterne dahin.
    Conan kämpfte wie nie zuvor – doch nicht mit der eisernen Kraft seiner mächtigen Muskeln, sondern mit der unfaßbaren seines Geistes. Vielleicht war es die Essenz seines Willens, seines Mutes und seiner Männlichkeit, die in seinem Herzen brannte.
    In seiner Geistform verfügte auch Thoth-Amon über eine Kraft, die weit größer als die seines gebrechlichen Körpers war. Seine Schläge waren die unendlichen, eisigen Hasses. Sie trafen Conan mit ungeheurer Gewalt. Seine Kraft schwand. Schleier drohten sein Bewußtsein zu dämmen.
    Im Kampf verschlungen, schwebten die beiden zwischen den schwarzen Sternen, und immer mehr wuchs Thoth-Amons Kraft, während Conans stetig schwand. Trotzdem hielt der Cimmerier seinen Gegner unerbittlich fest. Hartnäckig kämpfte er weiter, obgleich die Schleier um sein Bewußtsein immer dicker wurden und die Schwärze bereits nach ihm griff.
    Da zuckte die behende Dunstschwade, die Thoth-Amons Geist war, heftig in Conans körperlosem Griff zusammen. Der Zauberer stieß einen lautlosen Schrei aus – einen grauenvollen, lautlosen Schrei unerträglicher Schmerzen und tiefster Verzweiflung. Das Geistwesen schmolz. Es löste sich auf und wurde eins mit dem kalten Nebel des Nichts.
    Conan schien noch eine Weile in leerer Luft zu schweben. Er keuchte heftig, während die Kraft in seinen erschöpften Geist zurückkehrte. Irgendwie wußte er, daß es die Lebenskraft, die Thoth-Amon gewesen war, nicht mehr gab.
    Nach einer Weile kam Conan auf dem sandigen Strand an dem namenlosen Meer zu sich. Ein weinender Junge klammerte sich an ihn und flehte ihn an, zu leben. Der Cimmerier blinzelte hinunter zu dem Toten unter ihm, um dessen Hals immer noch seine schmerzenden Hände lagen. Dann blickte er hoch, um zu sehen, was der Junge benutzt und dann von sich geschleudert hatte.
    Es war ein Schwert, bis zum Griff mit dunklem Blut verklebt. Das Schwert, das er Conn zum Geburtstag geschenkt hatte. Das Schwert, auf dessen Klinge der alte Weiße Druide, Diviatix, Runen gekritzelt hatte: das Schutzzeichen – das Schleifenkreuz Mitras, des Herrn des Lichtes – das Kreuz des Lebens!
    Und so hatte die letzte Schlacht geendet. Vierzig Jahre lang hatten Conan von
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