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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien
Autoren: Robert E. Howard
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Cimmerien und Thoth-Amon von Stygien einander über dem riesigen Spielbrett, das die westliche Welt war, gegenübergestanden. Und hier, am Rand der Erde, hatte der lange Kampf zwischen den beiden sein Ende gefunden.
    »Er – er war im Begriff, dich zu töten, Vater! Ich wußte nicht, was ich tun sollte, da – da erstach ich ihn ... Und dann – dann dachte ich, du seist ebenfalls tot, weil du so stillgelegen hast!« stammelte der Junge unter Tränen.
    Conan umarmte ihn. »Ist schon gut, Junge. Ich lebe noch, obwohl ich, weiß Crom, dem Schwarzen Tor des Todes schon sehr nahe war. Doch es öffnete sich, um seine, nicht meine Seele zu verschlingen. Schau!«
    Er deutete auf den Toten im Sand. Während sie ihn betrachteten, nahmen die Jahre Rache an den Überresten des mächtigsten Zauberers Stygiens. Thoth-Amons Fleisch trocknete aus, schrumpfte und wurde zu Staub, bis nur noch ein kahler Totenschädel zu ihnen hochgrinste. Und dann zogen sich Sprünge durch ihn und er zerfiel, während die Knochen unter dem grünen Gewand sich zu Pulver auflösten.
    Conan stand auf und wandte den sterblichen Überresten Thoth-Amons den Rücken zu. Er hob den glitzernden Edelsteintalisman auf, mit dem der Zauberer ihm auf die Stirn geschlagen hatte, und warf ihn weit hinaus aufs Meer.
    »So endet aller magischer Mummenschanz«, knurrte er. »Möge er hunderttausend Jahre und länger am Grund der See liegenbleiben!«
     
     
    9
     
    SCHWERTER GEGEN SCHATTEN
     
    »Das Mädchen stellte sich als schlangenköpfiges Ungeheuer heraus, das mir seine Giftzähne ins Fleisch gestoßen hätte«, erzählte Conn. »Aber ich habe ihr die Klinge in die Brust gestochen, und sie starb. Als ich dann in den Saal zurückkehrte, um dir zu berichten, war Thoth-Amon dort, die Königin beugte sich gerade über dich, und du hast geschlafen. Dann kamen die Amazonen herein. Die Prinzessin schleuderte einen Speer auf die Königin, und da wurde auch sie zur Schlangenkreatur. Aber da trugen Thoth-Amon und ein Diener – ich konnte nicht viel von ihm sehen, außer daß er Hörner hatte, und er war offenbar stark wie ein Stier – dich aus dem Saal. Und niemand schien es zu bemerken, außer mir. Es war, als läge ein Zauberbann über ihnen, der sie das, was geschah, nicht erkennen ließ.
    Sie brachten dich zu einer Geheimtür hinter einem Wandteppich und durch einen langen schwarzen Tunnel im Berg. Und dann waren plötzlich die anderen Schlangenmenschen im Saal. Ich folgte dir, so schnell ich konnte. Doch als ich ins Freie kam, fand ich dich nicht gleich, weil überall diese riesigen Felsbrocken herumlagen. Überall suchte ich herum, bis ich dich endlich entdeckte. Du kämpftest gegen Thoth-Amon am Strand, aber es sah aus, als schliefest du – als kämpftest du im Schlaf ...«
    Conan nickte und ließ den Jungen alles erzählen, während sie den Weg zurückkehrten, den Conn gekommen war. Sie fanden den Eingang zu dem Geheimtunnel, der durch den Berg führte und zurück in den Schädelpalast, wo die Schlangenwesen sie mit ihren unheimlichen Kräften getäuscht hatten. Ein ferner Lärm echote durch den langen Gang. Offenbar fand eine wilde Schlacht im Festsaal statt.
    Conans Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, und sein Herz klopfte erfreut in der mächtigen Brust. Nach diesem magischen Kampf jenseits der Welt, unter dem wachsamen Blick der seltsamen schwarzen Sterne, würde es wie eine Erholung sein, mit sauberem Stahl in der Hand gegen Feinde aus Fleisch und Blut antreten zu können.
    Im Saal, das wußte er, kämpften Nzinga mit ihren Amazonen und Trocero mit den schwarzen Kriegern von Zembabwei gegen die letzten Schlangenmenschen. Seine Leute waren zahlenmäßig unterlegen, aber die Amazonen hatten sich geradezu nach einem ordentlichen Kampf gesehnt, genau wie er. Und die Schlangenwesen, dieses uralte, müde Volk, hatte seit undenklicher Zeit nicht mehr gegen Menschen gekämpft, abgeschieden, wie sie gewesen waren, und sicher vor Störenfrieden.
    Nachdem ihre Königin tot und Thoth-Amon endlich in die kalte Hölle der ruhelosen Toten eingegangen war, würden sie schwächer sein, als sie mit Hilfe der beiden gewesen wären. Trotzdem würde es ein langer, harter Kampf sein. Conan grinste bei dem Gedanken, Seite an Seite mit den schwarzen Amazonen die letzte Schlacht gegen den uralten Feind zu bestehen. Er blickte kurz zurück zu der Stelle, wo Thoth-Amon gefallen war, und dachte: Er war der größte aller Feinde, die ich je besiegte. Irgendwie wird der alte
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