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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige
Autoren: Karl Edward Wagner
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Freundlichkeit. »Santiddio hatte wirklich recht, du bist ein Altruist. Also gut, ruf deine Leute herein und verhafte mich. Ich werde mich vor dem Volk rechtfertigen. Es wird verstehen, daß ich unter dem Zauberbann des Stygiers stand.«
    »Welche Leute?« sagte Conan spöttisch. »Von uns abgesehen, ist der Palast verlassen! Santiddio marschiert mit seiner Armee in die Stadt. Destandasi und ich kletterten heute morgen über deine Mauer, damit das Mädchen Callidios' Macht über die Letzte Wache brechen konnte. Du hast es dir selbst zuzuschreiben, denn was du Sandokazi angetan hast, veranlaßte Destandasi erst dazu. Hat sie dir immer noch getraut, Mordermi, als die Schlinge sich um ihren Hals schloß? Hast du gewußt, daß wir ihr schwören mußten, ehe sie überhaupt unsere Zellentür aufschloß, dich nicht zu töten?«
    Aber Conan hatte in seiner Wut bereits zuviel gesagt. Der Cimmerier sah, wie Mordermis Gesichtsausdruck sich veränderte und seine Hand gegen etwas unter seinem reichverzierten Tisch preßte. Ohne zu überlegen, schrie Conan auf und sprang Mordermi an.
    Kaum hatten seine Füße die Stelle, wo er gestanden hatte, verlassen, öffnete sich dort der Boden.
    Destandasi, die immer noch völlig erschöpft und benommen von ihrem Exorzismus war, kam nicht mehr dazu, auf des Cimmeriers Warnung zu reagieren. Ihr Schrei, als sie durch die Falltür stürzte, erstarb abrupt.
    Conans Sprung brachte ihn auf den Tisch, dabei stürzte die Truhe um, und die Steine wurden im ganzen Gemach verstreut. Mordermi, so flink wie eh und je, warf sich zu Boden und entging so Conans Griff. Wie ein Akrobat stand er gleich darauf wieder auf den Beinen und hielt sein Rapier in der Hand, als Conan auf der anderen Tischseite landete.
    »Ich sehe, daß du immer noch das Breitschwert vorziehst, Barbar«, sagte Mordermi lächelnd. »Soll ich dir noch einmal eine Lektion im Fechten erteilen?«
    In seiner Wut sprang Conan ihn erneut an und hätte dabei fast das Rapier ins Herz bekommen. Gerade noch rechtzeitig konnte er die leichtere Klinge parieren, dann hieb er nach dem ausgestreckten Arm. Mordermi wich lachend zurück.
    Die Wut des Cimmeriers war zu groß, als daß er sich mit den Feinheiten eines Fechtkampfs abgab. Mordermi spürte es und reizte ihn, in der Überzeugung, daß der Cimmerier den Kopf verlieren und sich mit unüberlegter Heftigkeit auf ihn stürzen würde, und dann konnte er ihm den Todesstoß versetzen.
    Doch Conan trieb ihn in die Ecke. Keine der beiden Klingen fand eine Blöße. Die Behendigkeit des Cimmeriers war zu groß, als daß Mordermi seine Deckung aufgeben konnte, um zum Gegenangriff überzugehen, wie er es ohne großes Risiko bei jedem anderen Schwertkämpfer von Conans Statur hätte tun können. Aber Mordermi kannte Conans Geschicklichkeit, also blieb ihm nichts übrig als auf den richtigen Augenblick zu warten, da Conan sich selbst eine Blöße geben würde, und dann zuzustechen.
    Der Tumult auf dem Hof ließ die Fensterscheiben erzittern. Da wurde Mordermi klar, daß zwar Conan, doch nicht er Zeit zum Abwarten hatte. Er mußte den berserkerhaften Cimmerier schnell erledigen, sonst war eine Flucht für ihn unmöglich.
    Plötzlich sah Mordermi seine Chance, als Conan ihn mit einem weiteren tollkühnen Hieb zurückdrängte. Als die schwere Klinge vorbeistieß, drang Mordermis Gegenstoß durch Conans Deckung. Von Rechts wegen hätte das Rapier sich in sein Herz bohren müssen, doch Conan drehte sich im letzten Moment, und so stach die dünne Klinge statt dessen in die dicken Schultermuskeln.
    Conan knurrte, griff nach dem ausgestreckten Handgelenk und verdrehte es brutal. Die Klinge brach.
    Mordermi wich zurück, aber der Cimmerier hielt das Gelenk der Hand, die immer noch den Griff des abgebrochenen Rapiers umfaßte. Conans Schwertarm sauste herab, doch nicht die Klinge, sondern der Korbgriff schmetterte in Mordermis Gesicht.
    Halbbewußtlos stürzte Mordermi zu Boden. Conan stellte sich über ihn. Verächtlich zog er die gebrochene Rapierklinge aus seinen Schultermuskeln und schleuderte die nun nutzlose Waffe durch das Gemach.
    »Soviel zu deinem feinen Spielzeug«, knurrte er. »Ich hätte dich mit einem ganzen Dutzend davon als Stecknadeln in meiner Haut fertiggemacht.«
    Mordermis eingeschlagenes Gesicht blutete, sein Mut war gebrochen. »Du hast geschworen, daß du mich nicht töten würdest«, winselte er. Der Cimmerier, dem das Blut aus der Schulter floß und dessen Augen vor Wut funkelten, war kein
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