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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat
Autoren: Robert E. Howard
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Teile des Hauses Geheimgänge bauen lassen. Ehe Othbaal das Haus zugewiesen wurde, wohnte sein Rivale Mazdak darin. Der Anaki weiß nichts von den Geheimgängen. Komm jetzt!«
    Mit gezogenen Klingen stiegen sie eine schmale Steintreppe in die Tiefe und tasteten sich in völliger Dunkelheit einen Tunnel entlang. Conans Finger verrieten ihm, daß Wände, Decke und Boden aus riesigen Steinblöcken zusammengefügt waren. Als sie eine kurze Strecke zurückgelegt hatten, wurden die Steine glitschig und die Luft feucht. Wasser tropfte auf Conans Nacken, und er schüttelte sich fluchend. Sie befanden sich nun ganz offenbar unter dem Kanal. Bald darauf wurde der Tunnel wieder trockener. Farouz mahnte Conan, sich ganz leise zu verhalten, ehe sie eine Treppe hochstiegen.
    Oben angelangt machte sich der Hyrkanier an einem Verschluß zu schaffen. Ein Stück der Vertäfelung glitt zur Seite und weiches Licht strömte aus dem Raum dahinter. Sich vorsichtig umsehend schlüpfte Farouz durch die Öffnung und schloß sie, nachdem Conan neben ihm stand. Nichts an der Paneelwand verriet die Geheimtür, durch die sie gekommen waren. Sie befanden sich nun in einem Korridor mit gewölbter Decke. Farouz zog seinen Kaffia weit ins Gesicht, um sich unkenntlich zu machen, und bedeutete Conan, es ihm gleichzutun, dann schritt er ohne Zögern den Gang entlang. Mit der Klinge in der Hand und wachsam um sich schauend, folgte ihm der Cimmerier.
    Sie traten durch einen Vorhang aus dunklem Samt und kamen zu einer Ebenholztür, die mit Gold eingelegt war. Ein muskulöser Schwarzer, der von einem Lendentuch abgesehen nackt war, fuhr aus seinem Halbschlaf hoch und zog seinen mächtigen Krummsäbel, aber er schrie nicht auf. Sein erschrocken geöffneter Mund verriet, daß er stumm war – ihm fehlte die Zunge.
    »Pssst!« warnte Farouz und wich dem Hieb des Schwarzen aus. Als der Stumme durch die Heftigkeit des Schwunges stolperte, stellte Conan ihm ein Bein. Der Bursche fiel darüber und geradewegs in Farouz' Klinge.
    »Das ging schnell und lautlos!« lobte der Hyrkanier mit einem Grinsen. »Doch jetzt zu unserem eigentlichen Feind!«
    Vorsichtig drückte Farouz die Tür auf. Der riesenhafte Cimmerier hielt sich dicht hinter ihm. Seine Augen brannten wie die eines sprungbereiten Tigers. Die Tür schwang lautlos nach innen. Die beiden traten in das Gemach. Farouz schloß die Tür hinter ihnen. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen und grinste den Mann an, der mit einem Fluch von einem Diwan hochsprang. Die Frau neben ihm richtete sich aus den Kissen auf und schrie gellend.
    »Wir haben das Wild gestellt, Bruder«, sagte Farouz lachend.
    Mit einem schnellen Blick nahm Conan das Bild vor sich auf. Othbaal war ein großer, kräftiger Mann. Sein dickes schwarzes Haar hatte er am Nacken zu einem Knoten gebunden, und sein krauser Bart war geölt und kurz gestutzt. Trotz der späten Stunde war er voll gekleidet mit seidenem Kilt und einem Samtwams, unter dem sich die Glieder eines Kettenhemds abhoben. Er griff nach einem Säbel in seiner Scheide, der neben dem Diwan lag.
    Die Frau war nicht ausgesprochen hübsch, aber doch von anziehendem Äußeren. Sie hatte rotes Haar, ein breites, leicht sommersprossiges Gesicht und braune Augen, aus denen Intelligenz sprach. Sie war ziemlich kräftig gebaut, mit für eine Frau breiten Schultern, einem vollen Busen und rundlichen Hüften. Man sah ihr an, daß sie über beachtliche Körperkräfte verfügte.
    »Hilfe!« schrie Othbaal und hob den Säbel, um dem Ansturm des Cimmeriers zu begegnen. »Überfall!«
    Farouz wollte Conan dichtauf folgen, doch dann eilte er zurück zu der Tür, durch die sie gekommen waren. Mit halbem Ohr wurde der Cimmerier sich der hastenden Schritte auf dem Korridor bewußt, und er hörte etwas Schweres gegen die Tür rammen. Doch da kreuzte seine Klinge sich auch schon mit der des Anaki. Die Säbel klirrten gegeneinander, daß Funken sprühten.
    Beide Männer griffen gleichzeitig an und hieben wild aufeinander ein. Beide waren zu sehr darauf versessen, den tödlichen Hieb anzubringen, als daß sie auf irgendwelche Finessen der Fechtkunst geachtet hätten. Dafür steckte hinter jeder Bewegung die volle Kraft ihres mörderischen Willens. Schweigend kämpften sie. Als sie sich dabei ein wenig drehten, sah Conan über Othbaals Schulter, daß Farouz sich gegen die Tür stemmte. Schwere Schläge hämmerten von außen dagegen, der Riegel hatte sich bereits gelöst. Die Frau war nirgends mehr zu
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