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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat
Autoren: Robert E. Howard
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gekommen, Bruder«, sagte Farouz zwischen ein paar Schlucken Wein aus Kyros. Er war ein hochgewachsener Mann, hager, aber mit kräftigen Muskeln. Scharfe schwarze Augen, eine Spur schräg, blickten wachsam aus einem gelblich getönten Gesicht. Seine Hakennase ragte über einen dünnen schwarzen, nach unten hängenden Schnurrbart. Sein einfacher Umhang war von teurem Stoff, sein spitzer Helm mit Silber durchzogen, und Edelsteine glitzerten am Griff seines Krummsäbels.
    Er betrachtete sein Gegenüber, ein Mann von seiner Größe, der sich jedoch in vieler Weise von ihm unterschied. Der andere war von kompakterem Körperbau mit mächtiger Brust: die Statur eines Mannes aus den Bergen. Das glattgeschabte Gesicht unter seinem weißen Kaffia war sonnengebräunt mit hoher Stirn, noch sehr jugendlich, doch bereits von Narben vieler Schlachten und Kämpfe gezeichnet. In den eisig blauen Augen glitzerten Fünkchen schwelenden Feuers. Er goß seinen Wein hinunter und wischte sich die Lippen.
    Farouz grinste und füllte nach. »Du kämpfst gut, Bruder. Wären Mazdaks Hyrkanier nicht eifersüchtig darauf bedacht, unter sich zu sein, wärst du ein erstklassiger Soldat in ihren Reihen.«
    Der andere brummte nur etwas Unverständliches.
    »Du hast mir noch nicht gesagt, wer du bist«, sagte Farouz. »Meinen Namen kennst du ja.«
    »Ich bin Ishbak, ein Zuagir aus den Wüsten des Ostens.«
    Der Hyrkanier warf den Kopf zurück und lachte schallend. Der andere runzelte finster die Stirn. »Was findest du so komisch?«
    »Erwartest du wirklich, daß ich das glaube?«
    »Willst du behaupten, ich lüge?« knurrte der Fremde.
    Farouz grinste. »Kein Zuagir sprach je Pelishtisch mit einem Akzent wie du, denn Zuagir ist nichts weiter als ein Dialekt des Shemitischen. Außerdem hast du während unseres Kampfes gegen die Kushiten fremde Götter angerufen – Crom und Manannan. Ich hörte diese Namen bereits von Barbaren aus dem fernen Norden. Fürchte nichts, ich bin in deiner Schuld und kann ein Geheimnis bewahren.«
    Der Fremde war halb aufgesprungen und hatte nach seinem Säbel gegriffen. Farouz nahm ungerührt einen Schluck seines Weines. Nach einem Augenblick großer Spannung ließ der Fremde sich wieder auf die Matte fallen. Widerwillig gestand er:
    »Also gut. Ich bin Conan, ein Cimmerier, und kämpfte zuletzt in der Armee König Sumuabis von Akkharien.«
    Der Hyrkanier stopfte sich grinsend Trauben in den Mund. Kauend sagte er: »Du würdest nie einen guten Spion abgeben, Freund Conan. Du zeigst deinen Grimm zu schnell und offen. Was führt dich nach Asgalun?«
    »Ich will mich rächen.«
    »An wem?«
    »An einem Anaki namens Othbaal, mögen die Hunde ihn zerfleischen!«
    Farouz pfiff durch die Zähne. »Bei Pteor, da hast du dir ganz schön was vorgenommen! Weißt du nicht, daß dieser Mann General aller anakischen Truppen König Akhiroms ist?«
    »Crom! Das schert mich genausowenig als wäre er Straßenfeger.«
    »Was hat dir Othbaal denn getan?«
    »Das Volk von Anakien erhob sich gegen seinen König, der ein noch größerer Narr als Akhirom ist. Sie ersuchten Akkharien um Hilfe. Sumuabi wünschte ihren Erfolg, in der Hoffnung, sie würden einen erfreulicheren König anstelle des alten setzen. Also rief er Freiwillige auf. Mit fünfhundert weiteren marschierte ich, um den Anaki zu helfen. Aber dieser verdammte Othbaal machte sein Spielchen mit beiden Seiten. Er führte die Rebellion an, um die Feinde des Königs ans Licht zu locken, und verriet dann die Rebellen an den König, der sie alle niedermetzelte.
    Othbaal wußte auch von unserem Kommen und stellte uns eine Falle. Da wir keine Ahnung hatten, was geschehen war, schnappte sie zu. Nur ich kam mit dem Leben davon, aber auch nur, weil ich mich tot stellte. Alle anderen fielen auf dem Schlachtfeld oder gingen langsam und auf grauenvollste Weise unter den ausgeklügelten Martern von König Sabateans Folterknechten zugrunde.« Die kühlen blauen Augen verengten sich. »Es war nicht meine erste Schlacht, und nie verlor ich hinterher noch einen Gedanken daran, aber in diesem Fall schwor ich es mir, es Othbaal um einiger meiner toten Freunde willen heimzuzahlen. Als ich nach Akkharien zurückkehrte, erfuhr ich, daß der Bursche aus Anakien geflohen war, weil er sich vor dem Volk fürchtete. Wie ist es möglich, daß er so schnell so hoch aufgestiegen ist?«
    »Er ist ein Vetter König Akhiroms«, erklärte ihm Farouz. »Obgleich Akhirom ein Pelishtier ist, ist er mit dem König von
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