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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat
Autoren: Robert E. Howard
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ein Bollwerk, an das sich nur die besten Kapitäne wagten, und Amra ist der einzige Anführer, der sie nordwärts bis Shem führt (WK). Auch sind die Barachaner und die Freibeuter in den Gewässern südlich Stygiens unbekannt.
    Aber wie sah der Handel aus, von dem diese Plünderer lebten? Die Vanir waren noch nicht die Seefahrer, als die ihre fernen Nachfahren berühmt sein würden, und nur Gerüchte von ungeheuren Schätzen vermochten Schiffe an die wenig einladende piktische Küste zu locken, die sich von Zingara nordwärts zur Arktis erstreckte (ST). Die wilden Pikten trieben keinen Handel mit anderen Völkern, zumindest ist nichts darüber berichtet.
    Seehandel auf dem Westlichen Ozean konnte es also nur der Küste entlang von Zingara und Argos über Shem und Stygien zu den schwarzen Königreichen geben. Nicht alle diese Länder waren immer für fremde Händler offen. Zingara wurde von mehreren blutigen Bürgerkriegen verwüstet und der Tauschhandel von Kriegsmaterial für geplündertes Gut ist wenig lukrativ und nicht vergleichbar mit einem geregelten Warenaustausch in Friedenszeiten. Die shemitischen Stadtstaaten besaßen keine eigenen Flotten, es gab auch nicht viel Handel mit ihnen (KK). (Entweder Conan oder sein Hofschreiber hegte ein verbreitetes Vorurteil gegen die shemitischen Völker: »Es war nicht viel herauszuschlagen beim Handel mit den Söhnen von Shem.«)
    Außer in den wenigen unsicheren Friedensperioden (CE) war auch Stygien dem Außenhandel verschlossen. Stygische Kriegsschiffe waren sogar ein weiteres Risiko für Händler, die in den Süden wollten. Die stygischen Überfälle geschahen vermutlich nicht so sehr der Beute wegen, sondern der Festigung der Vermittlerposition Stygiens im Weg der südlichen Rohstoffe, die in die nördlichen Häfen gelangten, um dort verkauft oder gegen gefertigte Waren der zivilisierteren Länder eingetauscht zu werden (CE). Die Stygier, die an Handelsbeziehungen nicht sehr interessiert waren, versuchten diesen Handel möglichst klein und damit die Preise hoch zu halten. Andererseits waren die Argossaner, die Venetianer des Hyborischen Zeitalters, auf direkten Kontakt und Handel in größerem Umfang erpicht. Einige messantinische Kaufleute gingen sogar einen Schritt weiter und kauften die Waren heimlich von den Korsaren, die die Küsten der südlichen Königreiche und die Handelsschiffe, die sie anliefen, plünderten.
    Doch selbst mit dem regen Handel Kush-Argos muß der Gesamtwert der auf dem Seeweg transportierten Waren verglichen mit dem Überlandhandel zwischen den Hyborischen Königreichen und ihren östlichen und südlichen Nachbarn klein gewesen sein. Konnte es also auf dem Westlichen Ozean ausreichenden Seehandel gegeben haben, um drei verschiedenen und rivalisierenden Banden von Plünderern (wovon dieser für zwei die einzige Einnahmequelle war) die Existenz zu ermöglichen und gleichzeitig den mächtigen Kaufleuten von Messantia Reichtum und ihrer Stadt und den anderen argossanischen Häfen Wohlstand zu bringen?
    Mehrere Theorien bieten sich als Antwort auf dieses Rätsel an. Einmal waren die Barachaner hauptsächlich Ausgestoßene aus ihren eigenen Ländern. Da sie nicht zurückkonnten, wurden sie ganz automatisch in die Piraterie getrieben, ganz gleich, wie dürftig auch die Beute war. Kushiten schlossen sich den Korsaren aus den gleichen Gründen an, oftmals aber auch, weil sie als einstige Galeerensklaven nicht mehr in ihre Dschungeldörfer zurückkehren wollten, sondern sich auf dem Meer an ihren einstigen Herrn zu rächen suchten.
    Zum anderen mögen die Barachaner und die Freibeuter direkt von den Regierungen von Argos und Zingara finanziell unterstützt worden sein. Der zingaranische Kaperbrief an die Freibeuter ist ein spärlich verschleierter Versuch Zingaras, der argossanischen Handelsflotte all das abzujagen, was in Konkurrenz oder direktem Handel mit den wirtschaftlich geschickteren und erfahreneren Argossanern nicht so leicht gewesen wäre. Das erwies sich indes als eine zweischneidige Waffe für die Zingaraner und mag wohl zum chronischen inneren Chaos dieses unglücklichen Landes beigetragen haben. Denn die Freibeuter, die der geschwächte und zerrüttete Hof nicht unter Kontrolle halten konnte, hob das Schwert immer häufiger gegen Schiffe, Küsten und Burgen des eigenen Landes.
    Auch bediente sich Argos der Piraterie als Gegenmaßnahme zur zingaranischen Kaperei. Argossanische Zahlungen und die Benutzung argossanischer Hafenanlagen würde
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