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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
Autoren: Poul Anderson
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Mitte geschlungen hatte. Sie waren beide deutlich zu erkennen, denn der Himmel war hier völlig klar und die Sterne der Milchstraße spiegelten sich glitzernd im Wasser.
    Tothapis lebte im Zölibat, um seine Kräfte nicht mit irdischen Dingen zu vergeuden, doch beim Anblick dieser Frau entwich seinen Zähnen unwillkürlich ein bewundernder Pfiff. Sie war jung, nur mit schleierfeinem Gespinst bekleidet, obgleich der Seewind zweifellos kalt war. Von einem schmalen Gürtel hing ein Dolch, und ein silbernes Stirnband hielt ihr rabenschwarzes Haar zusammen, das offen bis fast zu ihrer Taille wallte. Die vom Sternenschein erhellte Vision hielt nicht mit Farben zurück, und so sah Tothapis, daß die Augen der Frau unter den feingeschwungenen Brauen von einem glänzenden Braun und die Lippen voll und leuchtend rot waren. Die elfenbeinfarbene Haut, die hohen Wangenknochen und der Schnitt der Nase verrieten ihm, daß sie Shemitin war. Doch war sie größer, als bei ihrer Rasse üblich – und nie hatte er je eine solche Figur gesehen: ein üppiger fester Busen betonte die ungemein schmale Taille, Arme und Beine waren lang und wohlgeformt, und die sanften Rundungen verbargen geschmeidige Muskeln. Sie bewegte sich grazil wie ein Panther.
    »Das ist Bêlit«, erklärte die zischelnde Stimme Sets. »Obgleich sie eine Frau ist, hat sie aus schwarzen Wilden die gefürchtetsten Piraten gemacht, die je ihr Unwesen entlang der Schwarzen Küste trieben. Ihr gegenwärtiger Kurs soll sie nordwärts, nach Stygien bringen. Heute erst hat sie ein Schiff geentert, auf dem Conan von Cimmerien reiste. Nur unter schweren Verlusten gelang es ihr, es einzunehmen, da er gegen sie kämpfte. Dabei flammte über die blitzenden Klingen hinweg die Liebe zwischen ihnen auf, und sie schlossen Frieden, doch gemeinsam werden sie das blutige Schwert schwingen ... Nimm endlich den Blick von ihr, Narr! Sieh dir Conan an!«
    Tothapis beeilte sich zu gehorchen. Auch der Rudergänger war jung, obgleich er auf den ersten Blick älter wirkte. An Höhe und Breite glichen seiner Statur nur wenige. Das Muskelspiel des Armes, der mühelos das schwere, widerspenstige Ruder bediente, verriet seinem Körperbau angepaßte Kraft. Trotzdem war er nicht weniger behende und geschmeidig als seine Gefährtin. Eine geradegeschnittene schwarze Mähne fiel bis auf die Schultern. Die glattgeschabten Züge waren auf grobgeschnittene Weise einnehmend. Ihre Härte war durch Lachfältchen gemildert, und die blauen Augen, die früher wie Eis geschimmert hatten, strahlten nun warm und feurig. Die Tunika, die er sich ausgeliehen hatte, als er und Bêlit beschlossen, ein wenig an Deck zu gehen, drohte von seinen Muskeln gesprengt zu werden und offenbarte der Sonne bisher vorenthaltene Stellen, die verrieten, wie weiß seine ansonsten bronzegetönte Haut von Natur aus war – und das wiederum sagte Tothapis, daß dieser Mann aus dem fernen Norden kam, daß er ein – Barbar war.
    Die zischelnde Stimme schwieg wieder, statt dessen hörte der Zauberer das Rauschen des Wassers und das Ächzen und Knarren von Holz. Er spürte fast, wie das Deck unter den Füßen schwankte, und glaubte, der Salzgeruch des Meeres steige ihm in die Nase. Bêlits kräftige Stimme klang sanft. »Die Sterne freuen sich mit uns, Geliebter.« Sie bediente sich der Lingua franca der Seefahrer.
    Conan antwortete in derselben Sprache. Sein cimmerischer Akzent klang so wohltönend, daß es den Stygier überraschte, der nur wenig über das ferne kriegerische Volk der Cimmerier wußte. »Kein Wunder, wenn sie das Glück haben, dich sehen zu dürfen«, antwortete Conan und drückte Bêlit noch fester an sich. »Doch in deiner vollen Schönheit würden sie dich erst bewundern können, wenn es ihnen möglich wäre, uns in die Kabine zu begleiten.«
    »Gehen wir bald?« erkundigte sie sich schnurrend wie eine Katze.
    »Ja. Ich wollte nur ein bißchen Luft schnappen und die Gelegenheit beim Schopf packen, mir das Ruder ein wenig näher anzusehen. Ich fürchte, ich brauche erst etwas Übung, ehe ein Korsar aus mir wird. Rufen wir N'Yano und Mukatu zurück ans Ruder, dann haben sie auch weniger Zeit, ihrem Neid nachzuhängen.«
    »Von unserer Mannschaft hast du weder Neid noch Verrat zu befürchten«, versicherte ihm Bêlit. »Sie sind meine ergebenen Krieger aus der Suba, die mir ihren Bluteid leisteten. Nie hat je einer auch nur versucht, sich mir ungebeten zu nähern, noch mich mit Worten oder Taten beleidigt.«
    »Es würde
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