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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell
Autoren: Poul Anderson
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ihnen auch schlecht bekommen, versuchten sie es jetzt«, sagte Conan nicht ganz im Spaß. »Aber – hm – ich glaube, wir müßten ihnen bald eine Gelegenheit geben, sich ebenfalls so richtig auszutoben.«
    »Daran hat es ihnen noch nie gemangelt«, sagte Bêlit lächelnd. »Sie wissen, daß sie dazu immer eine Chance haben, wenn wir in einen sicheren Hafen einlaufen. Und wir haben genügend Beutegut, um dafür bezahlen zu können. Aber genau wie für mich ist ihnen im Augenblick die Rache wichtiger. Zuerst müssen wir nach Stygien.«
    Conan hob die Brauen. »Jetzt, da der heutige Kampf deinen Leuten solche Verluste einbrachte?«
    »Du brauchst nicht zu befürchten, daß die anderen dich deswegen hassen. Nein, sie freuen sich, daß du mein Liebster und ihr Mitkapitän bist. Und ich bin überglücklich.« Bêlit küßte Conan leidenschaftlich. »Die Subaner sind davon überzeugt, daß ein Mann, der im Kampf fiel, in ewigem Glück bei den Göttern leben darf. Du verhalfst einigen ihrer Kameraden dazu, ohne ihren Frauen und Kindern Leid zuzufügen. Jetzt sind deine Kraft und Geschicklichkeit auf unserer Seite und werden uns in unserer Rache helfen. Du weißt gar nicht, wie sehr du uns an Bord willkommen bist, Conan.«
    »Wir teilen Kämpfe wie alles andere, Bêlit«, versicherte ihr der Cimmerier. »Nur weiß ich nichts von eurer Rache, und schon gar nicht, wie ein einzelnes Schiff etwas gegen eines der mächtigsten Reiche der Erde ausrichten kann.«
    Die Frau zuckte wie unter Schmerzen zusammen. »Ich werde dir später alles erzählen, Liebster«, versprach sie ihm, was ihr sichtlich schwerfiel. »Doch diese Nacht sollte nur unserem Glück gehören.«
    Conan schloß sie fest in die Arme. Nach einer Weile hob sie stolz den Kopf. Der silberne Stirnreif glänzte. »Wir werden einen Weg finden, daß die Stygier bitter bereuen, was sie getan haben ...«
    Tothapis beugte sich aufgeregt hinab.
    Auf die eingeringelte Schlange und das Bild, das sie vermittelte, sauste eine gewaltige Streitaxt herab. Dunkelheit verdrängte das Bild, und das Reptil wand sich zuckend. »Mitra!« hörte der Zauberer die schwächer werdende Zischstimme. »Du hast mich gefunden. Doch noch ist das Spiel nicht zu Ende, Mitra – nein, es hat kaum begonnen ...«
    Drückende Stille und Dunkelheit hüllten Tothapis ein.
    In einem Winkel seines Geistes staunte er, daß er nicht bewußtlos zu Boden sank, nach allem, was er miterlebt hatte. War ein Teil von Sets Reptilgeist in dieser Nacht oder während der Jahrhunderte seiner Schwarzen Magie in ihn eingedrungen? Er vermochte es im Augenblick nicht zu sagen, und es war auch nicht so wichtig. Von Bedeutung war lediglich, daß er mit keinen weiteren Wundern seines Gottes rechnen konnte, daß er nun auf sich selbst gestellt war. Doch ehe eine übernatürliche Kraft nähere Anweisungen verhindert hatte, war ihm zumindest ein kleines Bruchstück einer Prophezeiung zuteil geworden, und nun hatte er eine Mission zu erfüllen.
    Tothapis tastete sich zur Tür. Lampen flackerten auf dem Korridor dahinter. Noch zitternd, doch fest entschlossen eilte er zum Mittelpunkt seiner Festung. Dort würde er finden, was er benötigte, um auf eine bestimmte Weise Antwort auf seine Fragen zu bekommen. Ein ganz bestimmter Toter würde ihm sagen können, von welchem Lebenden er mehr über Bêlit und Conan erfahren konnte, und so würde er einen Weg zu ihrer Vernichtung finden.
     

2. Zusammenkunft der Zauberer
    2
     
    ZUSAMMENKUNFT DER ZAUBERER
     
     
    Die aufgehende Sonne schien den Styx in feuriges Blut zu verwandeln. Sumpfhühner flatterten aus dem Ried der Marschen; Geier zogen ihre Kreise am Himmel; Krokodile schleppten sich auf die Sandbänke und seichten Ufer, die nach ungeschriebenem Gesetz ihnen zustanden. Boote mit hohem Bug und Heck, deren Segel sich neigten, trieben auf dem Fluß dahin. Auf Galeeren schlugen Gongs den Takt für die Rudersklaven. Leibeigene traten aus ihren armseligen Katen, nur mit Lendentüchern bekleidet oder auch ganz nackt, um ihrer Arbeit auf den Feldern nachzugehen.
    An der Bucht, wo der Styx sich mit dem Westlichen Ozean vereinte, begannen Kalksteinfelsen ihren Zug nach Norden gen Shem. Dieses Land war von hier aus nicht zu sehen, denn der oberste Arm des Flußdeltas bildete die Grenze, die im Grund genommen keine wirkliche Trennlinie war, da die nächsten shemitischen Stadtstaaten Stygien Tribut zollten. Als wolle sie dieser Tatsache für immer Gewicht verleihen, drängte die Große Pyramide
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